Abschlussbericht - IW
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Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />
Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft im Schulbuch<br />
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Marktwirtschaft und Planwirtschaft nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Kapitel „Der Westen –<br />
Marshall-Plan und Marktwirtschaft“ dargestellt (S. 154f.). In genau vier Sätzen werden in knapper<br />
Form einige Merkmale der „Marktwirtschaft (nach einem Lexikon, 2000)“ beschrieben. Danach<br />
erhalten die Schüler die Aufgabe „Erkläre das Prinzip der Marktwirtschaft“. Von einer ökonomischen<br />
Bildung im Sinne der Förderung eines Verständnisses für wirtschaftliche Zusammenhänge<br />
ist diese Darstellung weit entfernt. Zwölf Begriffe des Analyserasters werden im<br />
Buch verwendet.<br />
Gesamtbefund: Das Buch hat ein paar ansprechende Kapitel (siehe Berufswahlorientierung).<br />
Doch im Sinne der Fragestellung dieser Analyse leistet dieses Buch weder einen Beitrag zu<br />
ökonomischer Bildung noch zur Erziehung zu unternehmerischer Selbstständigkeit. Das Datenmaterial<br />
ist veraltet, teilweise datieren die Grafiken ins Jahr 2000.<br />
Mensch und Politik SI, Band 2, Jahrgangsstufe 7/8, Gymnasium, 1. Auflage 2004, 6. Druck<br />
2008, Schroedel Verlag, 212 Seiten<br />
Das Buch stellt auf 51 von 212 Seiten wirtschaftsthematische Bezüge her. Unternehmen werden<br />
auf sieben Seiten angesprochen, die Soziale Marktwirtschaft wird auf einer Seite erwähnt.<br />
Allerdings wird der Sozialstaat auf insgesamt 24 Seiten behandelt. Immerhin 33 Schlüsselbegriffe<br />
des Analyserasters werden aufgeführt, auch wenn es sich in der Regel um rudimentäre Definitionen<br />
handelt. Im Kapitel „Arbeiten und wirtschaften“ (S. 108-133) werden Begriffe wie Maximal-<br />
und Minimalprinzip, Angebot und Nachfrage, Markt und Arbeitsmarkt sachgerecht geklärt.<br />
Glossar und Register sind vorhanden. In beiden tauchen die Begriffe Soziale Marktwirtschaft<br />
bzw. Marktwirtschaft nicht auf. Stattdessen aber Gewerkschaften, Globalisierung,<br />
Rechtsstaat, Sozialstaat und Steuern.<br />
Unter der Überschrift „Was ist die richtige Sozialordnung?“ erfahren die Lernenden: „Lange Zeit<br />
schien die Bundesrepublik eine fest gefügte „soziale Marktwirtschaft“ zu sein. Doch die Bevölkerungsentwicklung<br />
macht eine Veränderung der sozialstaatlichen Einrichtungen notwendig. (…)<br />
Denn die Ausgaben für den Sozialstaat in Deutschland werden als Nachteil in der wirtschaftlichen<br />
Konkurrenz gesehen. Doch ist eine immer weitere Reduzierung sozialstaatlicher Angebote<br />
die einzige Lösung?“ (S. 150). Die Präsentation dieser Frage steht am Ende des Kapitels „Hält<br />
das soziale Netz?“ (S. 134-157). Auch hier werden Begriffe wie gesetzliche Krankenversicherung,<br />
Unfallversicherung, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, Rentenanspruch vergleichsweise<br />
ausführlich erläutert. Daran anschließend folgt die Kapitelüberschrift „Ende des Sozialstaats?“ –<br />
mit Verweisen auf das Grundgesetz und die Europäische Sozialcharta, die Alterspyramide und<br />
die Finanzierungsquellen des Sozialstaates. Was unter letzterem zu verstehen ist, wird nicht<br />
geklärt. Ebenso bleibt an dieser Stelle der Betrachtung außer Acht, wer Träger des Sozialsicherungssystems<br />
sind. Die Verwendung von Begriffen wie Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe und<br />
Sozialhilfe (S. 144-147) zeigt allerdings, dass das Buch einer Aktualisierung bedarf.<br />
Unternehmen als gestaltende Akteure im Wirtschaftsprozess werden zumeist negativ konnotiert<br />
– im Kontext von Begriffen wie Kündigungen, Arbeitslosigkeit, Streik, Arbeiterbewegung und<br />
Gewerkschaften genannt (S. 124ff.). Unternehmen wird „Rausschmiss nach Plan“ (S. 126f.)<br />
vorgeworfen. Die gesellschaftliche Bedeutung von Unternehmen und Unternehmern ist nicht ersichtlich.<br />
Hinweise oder Ermutigungen zu unternehmerischer Selbstständigkeit sind ebenfalls<br />
nicht erkennbar.<br />
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<strong>Abschlussbericht</strong> vom 11. Januar 2010 Seite 63 von 114