Abschlussbericht - IW
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Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />
Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft im Schulbuch<br />
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Unternehmers in der Marktwirtschaft, Soziale Marktwirtschaft und ihre Herausforderung durch<br />
Globalisierung“ gelegt (MSW NRW, 2007, 31). Ebenso findet das Leistungsprinzip Erwähnung:<br />
„Einkommen und soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit (Inhaltsfeld<br />
11)“ (MSW NRW 2007, 32).<br />
Dem G8 Lehrplan kann eine sachgerechte und detailreiche Vermittlung elementarer ökonomischer<br />
Thematiken attestiert werden. Allgemeine Hinweise zur Entrepreneurship Education sind<br />
zwar gegeben, allerdings erschöpfen sich diese ausschließlich auf die formale Nennung von<br />
Chancen und Risiken der unternehmerischen Selbstständigkeit. Der personale Aspekt, der etwa<br />
die motivationale Dimension unternehmerischer Verantwortung und Risikobereitschaft thematisiert,<br />
bleibt unerwähnt. Eine Intensivierung der Erziehung zu unternehmerischer Selbstständigkeit<br />
wäre daher wünschenswert.<br />
2.4 Zusammenfassung<br />
In etwa zwei Drittel der aktuell gültigen Lehrpläne finden sich Ökonomie-affine Inhalte, doch tragen<br />
diese insbesondere in den Fächern Geschichte und Erdkunde sowohl in der Sekundarstufe<br />
I wie auch in der Sekundarstufe II nicht originär zum Aufbau einer ökonomischen Grundbildung<br />
bei. Der Begriff Soziale Marktwirtschaft wird lediglich in fünf Lehrplänen verwendet: dies ist der<br />
Lehrplan Sozialwissenschaften Gymnasium Sekundarstufe II (Wahlpflichtfach), der Lehrplan<br />
Wirtschaft – Lernbereich Arbeitslehre Hauptschule, der Lehrplan Erdkunde – Lernbereich Gesellschaftslehre<br />
und der Lehrplan Politik/Wirtschaft Gymnasium G8. Auch hinsichtlich des zweiten<br />
Aspekts der Fragestellung dieser Analyse – Funktionen und Rolle von Unternehmen in der<br />
Sozialen Marktwirtschaft – sind die curricular definierten potenziellen Begegnungsmöglichkeiten<br />
äußerst dürftig gestaltet. Auch hier sind explizit lediglich die Lehrpläne Sozialwissenschaften<br />
Realschule (Wahlpflichtfach) und Sozialwissenschaften Gymnasium Sekundarstufe II (Wahlpflichtfach)<br />
sowie der Lehrplan Politik/Wirtschaft Gymnasium G8 zu nennen.<br />
In den meisten Lehrplänen bleiben viele, die Soziale Marktwirtschaft charakterisierende Merkmale<br />
ungenannt. So tauchen Begriffe wie Leistungsprinzip, Privateigentum, Konjunktur, Wirtschaftskreislauf,<br />
Wirtschaftswachstum, Wettbewerb, Preisbildung, Funktionen von Steuern nicht<br />
oder nur vereinzelt in den aktuell gültigen Lehrplänen der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer<br />
auf (Ausnahmen sind die Fächer Sozialwissenschaften sowie mit Einschränkung Politik/Wirtschaft).<br />
Merkmale, die dem Verständnis von Funktionen und Rolle von Unternehmen<br />
dienen – Verantwortung, Gewinn, Schaffung von Arbeitsplätzen, Unternehmensformen, Chancen<br />
und Risiken von Selbstständigkeit, Arbeitskosten – sind in der Regel nicht benannt. Vereinzelt<br />
wird der Begriff Investitionen gebraucht, aber dies im Sinne einer Nennung und nicht Erläuterung.<br />
Die Thematik Geld und Finanzen wird – sofern sie überhaupt genannt wird – zumeist in allgemeiner<br />
Form angesprochen. Die Bedeutung von (Erwerbs-)Einkommen für den Einzelnen als<br />
Grundlage des Lebensunterhalts wie auch für den Staat als Steuerquelle wird ausschließlich in<br />
vier Lehrplänen – darunter sind die Lehrpläne Sozialwissenschaften – angesprochen. Auch eigenverantwortliche<br />
Finanzplanung taucht als Thema nur in fünf Lehrplänen der Sekundarstufe I<br />
(Arbeitslehre, Sozialwissenschaft, Politik/Wirtschaft) auf. Der mit dem Einkommen verbundene<br />
qualifikatorische Aspekt, also welche Rolle Bildung auf dem Arbeitsmarkt spielt, ist in den aktuellen<br />
Lehrplänen ebenso nur rudimentär ausgeprägt. Über die Funktionsweise des Arbeitsmark-<br />
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<strong>Abschlussbericht</strong> vom 11. Januar 2010 Seite 32 von 114