Abschlussbericht - IW

Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft im Schulbuch
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3 Schulbuch-Analyse unter dem Gesichtspunkt Unternehmer und Soziale
Marktwirtschaft
So wie sich aus Lehrplänen politisch-normative Setzungen der geistigen bzw. politischen Kräfte
einer Gesellschaft ableiten lassen, so können Schulbücher nach wie vor als Leitmedien der Erziehung
und Bildung von Jugendlichen angesehen werden. Im Zeitalter der Mediengesellschaft
können Schulbücher zwar nicht mehr für sich in Anspruch nehmen, das einzige im Unterricht
eingesetzte Lernmedium zu sein, da es mit vielfältigen Unterrichtsmaterialien, Themenheften,
Internetangeboten und Lernsoftware konkurriert. Dennoch spiegeln Schulbücher noch immer
das offizielle Wissen zu einem Thema wider und strukturieren den Unterricht gerade in den Fächern,
in denen Lehrer nicht oder kaum über eine grundständige Ausbildung verfügen (Grindel/Lässig,
2007a, 6).
Ziel dieser Schulbuchanalyse ist daher ein vertiefender Blick auf Darstellungen und Werthaltungen,
die Schulbücher in Nordrhein-Westfalen in wirtschaftsrelevanten Unterrichtsfächern über
Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft vermitteln. Ausgangspunkt ist die Frage, wie der Aufbau
ökonomischer Kompetenzen im schulischen Alltag aussieht. Konkret heißt dies: Welche
Unterrichtsinhalte werden thematisiert? Und welcher Zugang zur Wirtschafts- und Arbeitswelt im
Allgemeinen und zur Sozialen Marktwirtschaft im Besonderen wird den Schülerinnen und Schülern
in den vorliegenden Schulbüchern angeboten? Im Wesentlichen konzentriert sich dieser
Analyseansatz auf drei Leitfragen:
Erstens: Welche Vorstellung von Sozialer Marktwirtschaft wird mit der Beschäftigung von Wirtschafts-
und Arbeitswelt in den Schulbüchern begründet?
Zweitens: Sind die Darstellungen von unternehmerischer Selbstständigkeit geeignet, Bedeutung
und Funktion von Unternehmern und Unternehmen als wesentliche Akteure im Wirtschaftsprozess
sachgerecht zu vermitteln?
Drittens: Trägt die Darstellung der zuvor genannten Aspekte in den Schulbüchern dazu bei, eine
ökonomische Grundbildung im Sinne einer Erziehung zu unternehmerischer Selbstständigkeit
(Entrepreneurship Education) zu vermitteln?
Diese Studie untersucht nicht die schulische Praxis ökonomischer Bildung, sondern konzentriert
sich auf die Inhalte ökonomischer Bildung in Schulbüchern im Sinne der Fragestellung dieser
Analyse.
Aufgrund des zur Verfügung stehenden Zeitrahmens ist nicht vorgesehen, in dieser Studie auch
die Analyse von anderen Unterrichtsmitteln wie Themenheften, themenorientierte Materialsammlungen
von Interessenverbänden oder Lernsoftware zu untersuchen.
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Abschlussbericht vom 11. Januar 2010 Seite 39 von 114