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Abschlussbericht - IW

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Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft im Schulbuch<br />

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Neue Anstöße für den Politik- und Sozialkundeunterricht 3, Sekundarstufe I, Realschule,<br />

Gesamtschule und Gymnasium, 1. Auflage 2002, 5. Druck 2006, Ernst Klett Verlag, 272<br />

Seiten<br />

Auf 110 von 272 Seiten werden wirtschaftsbezogene Themen dargestellt. Thematische Begegnungen<br />

mit Unternehmen werden auf 22 Seiten ermöglicht. Informationen zur Sozialen Marktwirtschaft<br />

lassen sich auf zwei Seiten auffinden. Insgesamt werden 33 Begriffe des Analyserasters<br />

im Buch verwendet. Im 160 Stichwörter umfassenden Glossar (S. 256-269) werden zehn<br />

Schlüsselbegriffe des Analyserasters erklärt, im Register (S. 270f.) sind elf Schlüsselbegriffe notiert.<br />

Im Kapitel „Frei, sozial, ökologisch? Markt, Wirtschaft und Politik“ (S. 144-167) lernen die Schülerinnnen<br />

und Schüler, dass Wettbewerb entscheidend für eine funktionierende Marktwirtschaft<br />

ist und wie „Markt und Preismechanismus“ (S. 147) zusammenwirken. Danach folgen so genannte<br />

Themendoppelseiten mit den Titeln „Fressen die Großen die Kleinen? Oligopole und<br />

Wettbewerb“ (S. 152-155), „Markt durch Regulierung? Wettbewerbsrechtliche Regelungen“ (S.<br />

156 f.), „Dann geht’s uns allen gut!? Wirtschaftspolitik als Wachstumspolitik“ (S. 158 f.), „Arbeit<br />

ist ein knappes Gut – Arbeitslosigkeit: Ursachen, Folgen, Maßnahmen“ (S. 160 f.), „Der Druck<br />

kommt von allen Seiten – Soziale Marktwirtschaft und Globalisierung“ (S. 161 f.) und „Mitarbeiten<br />

und Mitreden – Arbeitnehmervertretung und Mitbestimmung (S. 164 f.). Auf der Seite mit<br />

dem Titel „Der Druck kommt von allen Seiten“ werden Quellentexte mit folgenden Überschriften<br />

präsentiert: „Kapital ersetzt Arbeit“, „Teure Wohlfahrt“, Der tägliche Kampf“, Global Player“,<br />

„Standortfaktoren“, „Moderne Sklaverei“ sowie eine Autoreninformation über die Soziale Marktwirtschaft:<br />

„Deutschland hat eine freie und soziale Marktwirtschaft. Das bedeutet: Einerseits<br />

mischt sich der Staat so wenig wie möglich und nur indirekt in das Wirtschaftsgeschehen ein.<br />

Andererseits sorgen Gesetze dafür, dass Arbeitnehmer und ihre Angehörigen sozial abgesichert<br />

sind. Das nötige Geld stammt aus Einnahmen durch Steuern und Beiträgen zur Sozialversicherung,<br />

die zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitsnehmern aufgebracht werden. Außerdem<br />

sollen die Arbeitnehmer an der Wohlstandsentwicklung angemessen teilhaben. Und schließlich<br />

soll die Marktwirtschaft ökologisch ausgerichtet sein. Im Zeitalter der Globalisierung gerät diese<br />

Form der Marktwirtschaft von vielen Seiten unter Druck. Unternehmen, Arbeitnehmer und Wirtschaftspolitik<br />

sehen sich neuen Herausforderungen gegenüber“ (S. 162).<br />

Abgesehen davon, dass die Autoreninformation über die Soziale Marktwirtschaft auf die zitierten<br />

Aussagen im gesamten Buch beschränkt sind, zeigt gerade das Kapitel „Frei, sozial, ökologisch?<br />

Markt, Wirtschaft und Politik“, dass es den Autoren mithilfe der ausgewählten Quellentexte<br />

im wirtschaftsdidaktischen Sinne nicht gelingt, unter anderem ökonomische Verhaltensmodelle,<br />

marktwirtschaftliche Kreislauf- und Ordnungszusammenhänge sachgerecht darzustellen<br />

und Komplexität zu reduzieren. Zum Verständnis und zur Interpretation der präsentierten<br />

Materialien bedarf es eines ökonomischen Grundwissens, das dieses Buch jedoch nicht liefert.<br />

Dieser strukturelle und didaktische Mangel tritt an vielen Stellen des Buches zu Tage. So wird<br />

beispielsweise nicht deutlich, dass erst Wirtschaftswachstum Verteilungsspielräume schafft.<br />

Stattdessen wird suggeriert, dass Wirtschaftswachstum die natürlichen Lebensgrundlagen gefährde.<br />

Unternehmen werden den Lernenden als Global Player ins Bewusstsein gerückt (S. 163), die<br />

sich im „Preiskrieg der Billig-Riesen“ (S. 152) befinden. Ebenso erfahren die Lernenden, dass<br />

es einen „Verdrängungswettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel“ (S. 154) und „Unternehmenswachstum<br />

durch Übernahmen“ (S. 154) gibt. Multinationale Konzerne werden in diesem<br />

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<strong>Abschlussbericht</strong> vom 11. Januar 2010 Seite 70 von 114

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