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Abschlussbericht - IW

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Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft im Schulbuch<br />

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Der Lehrplan Erdkunde Realschule stammt aus dem Jahr 1993 und wurde 2005 unverändert<br />

nachgedruckt. Hinsichtlich der Aufgaben und Ziele des Faches wird ausgeführt: „Raumbezogene<br />

Handlungskompetenz beinhaltet auch Erwartungen an die politische Bildung der Schülerinnen<br />

und Schüler“ (MSJK NRW, 2005, 35). Insgesamt sieben Qualifikationen greifen das Ziel<br />

und die Aufgaben des Erdkundeunterrichts auf. Diesen pädagogisch-didaktischen Leitlinien sind<br />

Arbeitsschwerpunkte zugeordnet, die wiederum von Jahrgansstufe 5 bis 10 in 19 verschiedene<br />

Themenfelder unterteilt sind. Dem „Ökonomie-Ökologie-Konflikt“ begegnen die Schüler mehrfach<br />

(S. 84, 86, 89). Das Themenfeld „Industrie“ in der Jahrgangsstufe 5/6 ermöglicht die curriculare<br />

Begegnung mit unternehmerischem Handeln – allerdings wird dies in der „Didaktischen<br />

Orientierung“ allgemeinen formuliert: „Die Verfügbarkeit über Bodenschätze, die Erzeugung von<br />

Energie und die industrielle Produktion gehören zu den Säulen der Industriegesellschaft. Probleme<br />

für die Menschen ergeben sich aus Raumnutzungskonflikten, aus Umweltbelastungen und<br />

industriellem Strukturwandel“ (MSJK NRW, 2005, 88). Es werden dann lediglich als thematische<br />

Schwerpunkte die Begriffe Produktionsstandorte, Produktionsvorgänge und Strukturprobleme in<br />

Industrieräumen genannt. Eine Einordnung in Kategorien wie ökonomisches Handeln, Wirtschaftskreislauf<br />

und Ordnungszusammenhänge ist nicht gegeben.<br />

In der Jahrgangsstufe 9/10 wird im Themenfeld „Industriegesellschaftliche Prozesse und Planungen“<br />

erneut aufgegriffen: „Für viele Menschen in diesen Gebieten (gemeint sind altindustrielle<br />

Ballungsräume) hat der Strukturwandel wegen des Verlustes oder der Neuschaffung von<br />

Arbeitsplätzen existenzielle Bedeutung“ (MSJK NRW, 2005, 114). Im Themenfeld „Welthandel<br />

und Weltverkehr“ geht es um die Folgen der Globalisierung (das Wort wird allerdings nicht verwendet):<br />

„Länder der dritten Welt nehmen bislang nicht in angemessener Form an den Vorteilen<br />

des Welthandels und des Weltverkehrs teil. Chancen zur Korrektur dieser Situation bietet eine<br />

gerechte Weltwirtschaftsordnung (Solidarität)“ (MSJK NRW, 2005, 188). An anderer Stelle heißt<br />

es, dass die Behandlung dieses Themenfeldes die Zusammenarbeit mit dem Fach Sozialwissenschaften<br />

notwendig macht. Aus wirtschaftsdidaktischer Sicht ist offenkundig, dass der Lehrplan<br />

aus der Ebene des Problematisierens nicht herauskommt, da die „raumbezogene Handlungskompetenz“<br />

nicht mithilfe eines gegebenen ökonomischen Ordnungssystems entwickelt<br />

und überprüft werden kann. Mit lediglich elf Nennungen von Begriffen des Analyserasters wird<br />

der Lehrplan Erdkunde Realschule den Anforderungen an ökonomische Bildung nicht gerecht<br />

und unterläuft die Programmatik der „Rahmenvorgaben Ökonomische Bildung“ in der Sekundarstufe<br />

I.<br />

Der Lehrplan Erdkunde für Gymnasien G8 folgt wie der Lehrplan Geschichte G8 einem kompetenzorientierten<br />

Aufbau. „Es handelt sich um einen Kernlehrplan, der auf die Anforderungen der<br />

verkürzten Schulzeit der Gymnasien zugeschnitten ist“. Die Kernlehrpläne sind in Nordrhein-<br />

Westfalen seit 2004 gültig. Die neuen G8 Lehrpläne beanspruchen für sich, den „Ansprüchen<br />

und Orientierungen der Rahmenvorgaben für die politische Bildung und der Rahmenvorgabe für<br />

ökonomische Bildung hinreichend Rechnung zu tragen“ (MSW NRW, 2007, 10) und „durch die<br />

Aufarbeitung historischer, räumlicher, politischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Bedingungen,<br />

Strukturen und Prozesse sowie Grundlagen zu legen, die die Lernenden dazu befähigen<br />

sollen, sich in ihrer Lebenswirklichkeit zu orientieren sowie kompetent zu urteilen und zu<br />

handeln“ (MSW NRW, 2007, 12).<br />

Allerdings wird der Lehrplan einer fundierten Vermittlung ökonomischer Grundbildung nicht gerecht.<br />

Es gibt lediglich 7 Hinweise zu Begriffen aus dem Analyseraster und diese finden meist<br />

nur in impliziter Form Erwähnung. Es handelt es sich hierbei um die Bereiche Handel, Globali-<br />

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<strong>Abschlussbericht</strong> vom 11. Januar 2010 Seite 23 von 114

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