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Abschlussbericht - IW

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Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft im Schulbuch<br />

________________________________________________________________________________________<br />

Damit ist festzuhalten, dass sich Schweden und das Vereinigte Königreich in hohem Maße am<br />

Kernziel der 2006 verabschiedeten Oslo-Agenda 13 für die EU-Staaten orientieren, wonach<br />

Entrepreneurship Education, also das Fördern unternehmerischer Aktivitäten und das Vermitteln<br />

einer Unternehmer-Perspektive, die als Lebensziel für junge Menschen ebenso attraktiv<br />

und realistisch scheint wie die eines Arbeitnehmers, in der schulischen Bildung anzustreben ist.<br />

Die Ergebnisse der oben skizzierten exemplarischen und illustrativen Schulbuchanalysen einerseits<br />

und die systematischen, quantitativen und qualitativen Inhaltsanalysen andererseits stehen<br />

nicht im Widerspruch zueinander. Vielmehr erklären sich inhaltliche Diskrepanzen der in<br />

jüngerer Zeit veröffentlichten Schulbuchanalysen zum Teil durch die unterschiedlichen Forschungsansätze<br />

– in denen es teilweise vorrangig um die Analyse wirtschaftsdidaktischer Konzepte<br />

ging – und die Zahl der analysierten Schulbücher. Die Studien ermöglichen damit zwar<br />

eine allgemeine Trendaussage, erlauben aber keinen differenzierten Blick auf die Situation in<br />

den einzelnen Bundesländern.<br />

3.2 Methodik der Analyse und Auswahl von Schulbüchern<br />

Wie bei der Lehrplananalyse bieten sich zur Beschreibung von Werthaltungen und Positionen<br />

gegenüber marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnungen die Unterscheidung nach einer eher<br />

marktwirtschaftlich-dezentralen (marktoptimistische, interventionspessimistische) Orientierung<br />

und eher planungszentriert-zentralen (marktpessimistische, interventionsoptimistische) Orientierung<br />

an. Analog zur Lehrplananalyse wird die thematische Präsenz der „Sozialen Marktwirtschaft“<br />

sowie von „Funktionen und Rolle von Unternehmen“ in den Schulbüchern mithilfe von<br />

insgesamt 50 Schlüsselbegriffen identifiziert. Neben dieser qualitativen Analyse steht eine<br />

quantitative Analyse, die den Seitenumfang der für die Fragestellung relevanten Themen und<br />

Begriffe erfasst.<br />

Zur Auswahl der Schulbücher: Der Online-Katalog der zugelassenen Schulbücher für das Land<br />

Nordrhein-Westfalen weist 195 Schulbücher (Stand: Januar 2009) auf, die für die Schulbuchanalyse<br />

relevant sind. Davon sind für das Fach Geographie 56 Schulbücher, für Geschichte 70<br />

Schulbücher, für Geschichte/Politik 17 Bücher, für Politik Wirtschaft 26 Bücher und für Sozialwissenschaften/Gesellschaftslehre<br />

26 Schulbücher zugelassen. Um zu einer belastbaren Aussage<br />

über die Inhalte der an nordrhein-westfälischen Schulen zugelassenen Schulbücher zu<br />

gelangen, wurden bei der Untersuchung 43 Schulbücher berücksichtigt – das entspricht rund<br />

einem Viertel der für diese Analyse relevanten zugelassenen Schulbücher. Im Einzelnen sind<br />

dies 12 Geschichtsbücher, 12 Erdkundebücher, 1 Buch für Geschichte/Politik, 9 Bücher für Politik/Wirtschaft<br />

sowie 9 Bücher für Sozialwissenschaften/Gesellschaftslehre.<br />

Auf die einzelnen Schulformen verteilen sich die verwendeten Schulbücher 14 wie folgt (Übersicht<br />

Seite 42): Auf die Sekundarstufe I entfallen dabei insgesamt 29 Schulbücher, auf die Sekundarstufe<br />

II 14 Schulbücher.<br />

13 In der im Jahr 2007 vom Europäischen Parlament und vom Rat verabschiedeten Empfehlung „Key Competences<br />

for Lifelong Learning – European Reference Framework“ wurde die Forderung nach unternehmerischen Kompetenzen<br />

(Entrepreneurship) als Schlüsselkompetenzen als Voraussetzung für lebenslanges Lernen erneuert.<br />

14<br />

Mehrfachnennungen, da ein Teil der Bücher für mehrere Schulformen zugelassen ist.<br />

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<strong>Abschlussbericht</strong> vom 11. Januar 2010 Seite 41 von 114

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