Abschlussbericht - IW
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Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />
Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft im Schulbuch<br />
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Die Bedeutung von Unternehmen für eine Volkswirtschaft wird am Beispiel von NOKIA in Finnland<br />
verdeutlicht. Dem Unternehmen bescheinigen die Autoren, dass es, neben anderen Betrieben,<br />
mit viel Unternehmergeist zu einem „wirtschaftlichen Aufblühen“ des Landes beigetragen<br />
habe. In diesem Zusammenhang wird auch der Staat gelobt, der mit der Deregulierung des<br />
Post- und Telekommunikationssektors dafür sorgte, dass die Branche sich „durch neue Innovationen<br />
und effiziente Entwicklungen“ stets verbesserte und konkurrenzfähig blieb (S. 59).<br />
Gesamtbefund: Das Buch referiert Datenmaterial, das aus den Jahren 2000/2001 stammt; nur<br />
wenige sind neueren Datums. Das Buch überzeugt durch seinen systematischen Aufbau: jedes<br />
Kapitel wird mit einer Auftaktseite eingeführt, gefolgt von Methodenseiten, Orientierungsseiten<br />
und Trainingsseiten. Das Buch trägt – in marginaler Form – zum Aufbau eines ökonomischen<br />
Verständnisses bei: es pflegt weithin einen marktoptimistischen Ton. Eine Hinführung zum<br />
Thema unternehmerische Selbstständigkeit im Sinne der Entrepreneurship Education ist aber<br />
nicht erkennbar.<br />
Diercke Erdkunde 7, Jahrgangsstufe 7, Gymnasium, 1. Auflage 2004, 1. Druck 2004, Westermann<br />
Verlag, 168 Seiten<br />
Das Buch bezieht auf 26 Seiten wirtschaftsrelevante Themen mit ein. Hinweise zu Unternehmen<br />
werden auf 4 Seiten gegeben. Schwerpunkte werden hauptsächlich auf die Themen Klima<br />
und Pflanzen, Gefährdung von Lebensräumen durch Naturkatastrophen gelegt. Im Buch sind<br />
insgesamt acht Schlüsselbegriffe des Analyserasters zu finden. Wirtschaftsbezogene Themen<br />
werden lediglich innerhalb des Kapitels „Räume wandeln ihren Wert“ (S. 118 - 147) angesprochen.<br />
Auf deutsche Unternehmen wird in diesem Buch überhaupt nicht eingegangen. Der Fokus liegt<br />
auf Japan und den USA. Die japanische Wirtschaft wird als innovativ und zukunftsorientiert beschrieben.<br />
Sie liefere „Ideen am Fliessband“ und habe mit elektronischen Geräten wie dem<br />
Walkman oder dem Game Boy weltweit erfolgreiche Produkte geschaffen. Die Autoren weisen<br />
auch darauf hin, dass der Erfolg Japans in „Fleiß und Disziplin der japanischen Arbeitnehmer“<br />
liege, die sich „vom ersten Arbeitstag an mit Haut und Haaren der Firma verschreiben“ und „ohne<br />
zu murren (…) bis zu 16 Stunden am Tag“ arbeiten (S. 125).<br />
In den USA haben die Schwierigkeiten des Manufacturing Belts durch den einhergehenden<br />
Strukturwandel und die guten Voraussetzungen durch hochqualifizierte Arbeiter den Sunbelt für<br />
Unternehmen attraktiv werden lassen (S. 132,133). Der Strukturwandel wird im Zusammenhang<br />
mit der Bewirtschaftung und den gesteigerten Produktionserträgen der Great Plains genannt<br />
(S.135).<br />
Gesamtbefund: Eine fundierte Vermittlung ökonomischer Themen im Sinne der Fragestellung<br />
der Analyse lässt sich nicht nachweisen. Wirtschaftliche Zusammenhänge werden nur rudimentär<br />
erklärt. Wirtschaftsordnungen und -systeme werden ausgeblendet. Hinweise zur Sozialen<br />
Marktwirtschaft sind nicht erkennbar. Verweise auf unternehmerische Selbstständigkeit im Sinne<br />
der Entrepreneurship Education sucht man vergebens. Register und Glossar sind zusammengefasst<br />
– allerdings fehlen darin ökonomische Begriffe.<br />
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<strong>Abschlussbericht</strong> vom 11. Januar 2010 Seite 46 von 114