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Abschlussbericht - IW

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Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft im Schulbuch<br />

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system, Veränderungen traditioneller Arbeitsplatzstrukturen (einerseits: Tendenz zur Aufhebung<br />

der Arbeitsteilung, andererseits: Tendenz zu sozial isolierten Arbeitsplätzen)“ (S. 81). Schließlich<br />

sollen die Schülerinnen und Schüler beim Thema „Tante Emma droht das Ende! (…) Konzentrationstendenzen<br />

im Einzelhandel ermitteln und Erklärungen zu Ursachen von Konzentration<br />

kennenlernen.“ (S. 94). An diesem Beispiel sollen die Schüler „Wettbewerb als konstitutives<br />

Element der Marktwirtschaft“ (S. 95) erkennen lernen. Vor diesem Hintergrund ist die Nennung<br />

von insgesamt 19 Schlüsselbegriffen des Analyserasters zu relativieren, da die Begriffe eine<br />

weithin marktpessimistische bzw. interventionsoptimistische Konnotation haben. Im Übrigen<br />

kommt der Begriff Soziale Marktwirtschaft ebenso wenig vor wie Funktionen und Rolle von Unternehmen<br />

in dieser Wirtschaftsordnung.<br />

Im Lernbereich Politik/Wirtschaft ist ein G8 Lehrplan parallel zum Lehrplan G9 Lehrplan gültig.<br />

Das Unterrichtsfach Politik/Wirtschaft wird als „Kernfach der politischen und ökonomischen Bildung“<br />

beschrieben. Durch das Erreichen „politischer Mündigkeit“ und einer Hinführung zu einem<br />

vertieften Verstehen wirtschaftlicher Zusammenhänge werden Schüler auch zu „mündigen Wirtschaftsbürgern“<br />

erzogen (MSW NRW, 2007, 15). Der Lehrplan beansprucht für sich, dass er einen<br />

Beitrag zum Verständnis von „Erscheinungs- und Funktionsprinzipien“ der Demokratie sowie<br />

„individueller und kollektiver Teilhabemöglichkeiten“ leistet. Darüber hinaus soll „exemplarisch<br />

ökonomisches Orientierungswissen“ vermittelt werden, welches „grundlegende wirtschaftliche<br />

Problemlagen und Prozesse verstehbar macht.“ Dies wird erreicht in dem „zentrale Aspekte<br />

ökonomischer Bildung thematisiert werden und so den Schülerinnen und Schülern ermöglicht<br />

wird, sich im wirtschaftlichen Dasein zu orientieren, dieses zu verstehen, es zu beurteilen sowie<br />

dieses mündig sachgemäß und verantwortungsbewusst mitzugestalten“ (MSW NRW, 2007, 15,<br />

16).<br />

Der Lehrplan deckt ein breites Spektrum ökonomisch relevanter Thematiken ab. So gibt es<br />

Hinweise zu 25 Begriffen des Analyserasters. Im Mittelpunkt des Sachkompetenzerwerbs der<br />

Klassen 5 und 6 stehen das Verständnis der Rolle des Geldes, menschlicher Grundbedürfnisse<br />

und Güterarten, Rechte und mögliche Risiken als Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die<br />

Bedeutung von Umweltschutz im Alltag (MSW NRW, 2007, 24). Die obligatorischen Inhaltsfelder<br />

beinhalten die Behandlung von „Grundlagen des Wirtschaftens, Ökologische Herausforderung<br />

für Politik und Wirtschaft sowie Chancen und Probleme der Industrialisierung und Globalisierung“<br />

(NRW MSW, 2007, 26, 27). In den Klassenstufen 7 bis 9 sollen die Schüler folgende<br />

Sachkompetenzen erwerben: „Grundsätze des Sozialstaatsprinzips, die Säulen der sozialen Sicherung<br />

sowie die Probleme des Sozialstaates (Finanzierbarkeit, Generationengerechtigkeit);<br />

Dimensionen sozialer Ungleichheit und Armutsrisiken in der gegenwärtigen Gesellschaft;<br />

Grundprinzipien, Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft; Wirtschaftskreislauf sowie<br />

die Funktionen des Geldes; die Herausforderungen des Globalisierungsprozesses für den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland; die Bedeutung von Qualifikationen für die Berufschancen auf dem<br />

Arbeitsmarkt sowie Chancen und Risiken der unternehmerischen Selbstständigkeit und neuer<br />

Technologien für die Bereiche Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ (MSW NRW, 2007, 28). Der<br />

Lehrplan bietet eine sachgerechte Herangehensweise an ökonomische Themen, die vor allem<br />

durch ihre verpflichtenden Inhalte für die Sicherung basaler ökonomischer Kompetenzen sorgt.<br />

Unternehmerische Selbstständigkeit und Soziale Marktwirtschaft werden im Lehrplan explizit<br />

erwähnt – das ist ein Unikum. Im obligatorischen Inhaltsfeld 8 „Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens“<br />

wird ein Fokus auf „Markt und Marktprozesse zwischen Wettbewerb und Konzentration,<br />

Funktionen des Geldes, Unternehmensformen und die Rolle der Unternehmerin bzw. des<br />

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<strong>Abschlussbericht</strong> vom 11. Januar 2010 Seite 31 von 114

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