Abschlussbericht - IW
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Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />
Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft im Schulbuch<br />
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Sekundarstufe II<br />
Grundriss der Geschichte, Sekundarstufe II, Gymnasium, 1. Auflage 1992, 4. Druck 2001,<br />
Klett Verlag, 358 Seiten<br />
Das Buch behandelt den Zeitraum vom Altertum bis zur frühen Neuzeit. Erwartungsgemäß werden<br />
viele Themen, insbesondere aber der Begriff Soziale Marktwirtschaft nicht behandelt. Trotzdem<br />
werden einige wirtschaftsrelevante Themen wie Handel, Preisbildung, Geld und Finanzen,<br />
Verteilungsgerechtigkeit, Produktion, Funktion und Rolle von Unternehmen auf rund 35 Seiten<br />
angesprochen. Besonders ausführlich wird der Handel im Mittelalter thematisiert, darunter fallen<br />
thematisch gesehen auch Unternehmer, Fusionen, die Bildung von Monopolen und die Entstehung<br />
einer neuen Wirtschaftsordnung. 17 Schlüsselbegriffe des Analyserasters werden aufgeführt.<br />
Ein ausführliches Register und ein ebenso ausführliches und lesbares Glossar sind vorhanden.<br />
Unternehmer werden als Guts- bzw. Grundherren und Kaufleute negativ konnotiert. Dazu trägt<br />
eine Vielzahl an episodenhaften Beispielen wie etwa aus der Wirtschaftsdynastie der Fugger<br />
bei. Da die sachlichen Darstellungen von „risikobereiten Kaufleuten“ und „riskantem Gewinnstreben“<br />
nicht erkennbar in ein Referenzsystem ökonomischen Handelns überführt werden,<br />
stehen zur Bewertung unternehmerischer Aktivitäten und von Ereignissen kaum mehr als deskriptive<br />
oder ethische Kategorien zur Verfügung, hinter denen die wirtschaftlichen Leistungen<br />
zurückbleiben. Daher verweisen die Autoren darauf, dass Monopole, Wucher und das egoistische<br />
Gewinnstreben von Unternehmern im 16. Jahrhundert schon häufig Gründe für sozialen<br />
Aufruhr und mit der katholischen Morallehre nicht vereinbar waren.<br />
Gesamtbefund: Es ist ein ausführliches, informatives und anspruchsvolles Geschichtsbuch, das<br />
nahezu ausschließlich aus Autorentexten besteht. Eine wirtschaftsgeschichtliche bzw. wirtschaftsdidaktische<br />
Erweiterung einzelner Texte ist zu empfehlen.<br />
Geschichts-Kurse Band 5, Deutschland nach 1945, Teilung und Einheit im internationalen<br />
Kräftefeld, Sekundarstufe II, Gymnasium, 1. Auflage 1993, 11. Druck 2006, Schöningh<br />
Verlag, 290 Seiten<br />
Das Geschichtsbuch für die Oberstufe behandelt auf 290 Seiten die Geschichte der Bundesrepublik<br />
Deutschland von 1945 bis zur Wiedervereinigung 1990. Es bezieht auf insgesamt 88 Seiten<br />
wirtschaftsrelevante Themen mit ein. Die Soziale Marktwirtschaft wird auf 8 Seiten erwähnt<br />
– jedoch nur knapp erläutert. Das Wort Unternehmen wird auf acht Seiten genannt. Allerdings<br />
bezieht sich der Kontext, in dem der Begriff Unternehmen verwendet wird, ausschließlich auf<br />
Mitbestimmung und Gewerkschaften. Funktionen und Rolle von Unternehmen als Akteure im<br />
Wirtschaftsprozess wie auch ihre gesellschaftliche Bedeutung sind dagegen völlig ausgeblendet.<br />
20 Begriffe des Analyserasters werden aufgeführt.<br />
Die Soziale Marktwirtschaft wird kommentierend erklärt. „Die neue Wirtschaftsordnung sollte<br />
das Entstehen von Monopolen und Kartellen verhindern, die Sozialverträglichkeit fördern und<br />
Rechte des arbeitenden Menschen besser berücksichtigen“ und eine „Rückkehr zum unverfälschten<br />
Laissez-faire-Kapitalismus vermeiden“ (S. 60). Unter der Kapitelüberschrift „Nivellierte<br />
Mittelstandsgesellschaft oder antagonistische Klassengesellschaft?“ wird der ökonomische und<br />
soziale Wandel, der sich in Deutschland bis 1990 vollzog, kommentiert: „In den letzten 40 Jahren<br />
hat sich die Bundesrepublik zu einer der modernsten und wohlhabendsten Gesellschaften<br />
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<strong>Abschlussbericht</strong> vom 11. Januar 2010 Seite 58 von 114