Abschlussbericht - IW
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Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />
Unternehmer und Soziale Marktwirtschaft im Schulbuch<br />
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Dass unter der Überschrift „Lohnkosten, Aktien und Optionen für Manager“ (S. 157) Oberstufengymnasiasten<br />
erfahren, dass „außer den tariflich vereinbarten Löhnen bzw. Gehältern (...)<br />
die Unternehmen den Mitarbeitern meist weitere Gelder“ zahlen und in einer Tabelle die Lohnkostenkomponenten<br />
ausführlich dargestellt werden, ist erfreulich. Allerdings würde der<br />
Gebrauchswert dieser Information steigen, wenn die Tabelle beispielhaft mit Zahlenangaben<br />
bestückt wäre und so der Begriff der Arbeitskosten, um den es auf Seite 171 geht, konkretisiert<br />
werden würde. Stattdessen werden die Lernenden ausführlich über unterschiedliche Aktienoptionsprogramme<br />
für Mitarbeiter (S. 160-165) informiert, um dann darüber zu befinden, welches<br />
Programm sie Unternehmen vorschlagen würden.<br />
Im Kapitel „Kontroverse: „Fair und sozial“ – Arbeitnehmerrechte in Unternehmen“ (S. 166-173)<br />
geht es um Entlassungen bei der Deutschen Bank, um Arbeitsmarktchancen von älteren Erwerbstätigen<br />
und um Lohnsenkungen in Deutschland. Die Auswahl der Quellen nährt dabei die<br />
Sichtweise des Pars pro Toto, wonach Einzelphänomene symptomatisch für einen allgemeinen<br />
Trend sind und der unternehmerischen Personalpolitik insgesamt ein negativer Beigeschmack<br />
beizumessen sei. Vielfach versäumen es die Autoren, wie am Beispiel der Unternehmensgewinne<br />
(S. 173) zu zeigen ist, Fakten zu liefern, mit deren Hilfe die in den Quellen geäußerten<br />
Meinungen überprüft werden können.<br />
Gesamtbefund: Das Buch behandelt eine Vielzahl Ökonomie-affiner Themen, die der ökonomischen<br />
Grundbildung zuzurechnen sind. Zwar sehen sich die Autoren gegenüber den Lernenden<br />
in der Pflicht, diese zu Kontroversen und Positionsbestimmungen zu ermutigen. Doch dient die<br />
dabei vorgenommene Auswahl der Quellen nicht immer einer vorbehaltlosen, sachgerechten<br />
Auseinandersetzung mit einzelnen Themen. Viele Textquellen und Grafiken – zum Beispiel<br />
beim Thema Teamfähigkeit (S. 178 ff.) – stammen aus der Zeit vor dem Jahr 2000. Das ist nicht<br />
nur bei Arbeitsmarktthemen ärgerlich. Was die Hinführung zur unternehmerischen Selbstständigkeit<br />
(Entrepreneurship Education) betrifft, leistet das Buch keinen originären Beitrag.<br />
Zukunft gestalten in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, Jahrgangsstufe 11, Gymnasium,<br />
1. Auflage 2004, 1. Druck 2004, Schroedel Verlag, 288 Seiten<br />
Das Buch deckt auf 128 von 288 Seiten wirtschaftsbezogene Themen ab. Thematische Begegnungen<br />
mit Unternehmen werden auf 76 Seiten ermöglicht. Die Ausführungen zur Sozialen<br />
Marktwirtschaft umfassen 16 Seiten. 28 Begriffe des Analyserasters werden erwähnt. Bemerkenswert<br />
ist der marktoptimistische Grundton, den die Autoren pflegen.<br />
Mit den Kapiteln „Projekt: Wir gründen ein Mini-Unternehmen“ (S. 106-112) und „Entrepreneurship<br />
– eine Perspektive?“ (S. 113-120) leistet das Buch einen dezidierten Beitrag zur<br />
Entrepreneurship Education. Insgesamt elf Seiten befassen sich mit dem Thema unternehmerische<br />
Selbstständigkeit und Existenzgründung. Chancen und Risiken sowie Funktion und Rolle<br />
von Unternehmern werden sachgerecht beschrieben. Mit Hilfe ausgewählter Quellen werden<br />
Schülerinnen und Schülern informative Zugänge zu Unternehmensgründung und beruflicher<br />
Selbstständigkeit ermöglicht. Auf diese Weise können die Lernenden ein weithin ungewohntes<br />
und kaum bekanntes Terrain erschließen.<br />
Es erübrigt sich beinahe, darauf hinzuweisen, dass es den Autoren wie selbstverständlich gelingt,<br />
anschauliche Hinweise zur Berufswahl, Bedeutung von (Schlüssel-)Qualifikationen und<br />
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<strong>Abschlussbericht</strong> vom 11. Januar 2010 Seite 78 von 114