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und Planungsausschuss - Bad Oldesloe

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prüft worden ist, ob nicht beides möglich ist:<br />

Neues zu errichten <strong>und</strong> den Bestand soweit wie<br />

möglich zu erhalten. Dafür spricht u.a. auch,<br />

dass der Entwurf für das neue Zentrum entlang<br />

der Lübecker Straße ohnehin einen mehrgeschossigen<br />

Trakt konzipiert.<br />

So aber bleibt der fade Beigeschmack, dass es<br />

bei dem geplanten Abriss vordergründig darum<br />

geht, sich möglichst schnell eines lästigen Hindernisses<br />

zu entledigen, um für den kommerziellen<br />

Neubau Bedingungen zu schaffen, die<br />

denen auf der grünen Wiese gleichen.<br />

Doch diesem Abriss ist sowohl aus konzeptionellen,<br />

wie aus wirtschaftlichen <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

auch aus städtebaulichen Gründen entschieden<br />

zu widersprechen, denn:<br />

1. Wie will man einem in puncto Bauen normal<br />

empfindenden Bürger glaubhaft vermitteln,<br />

dass ein substanziell so intaktes Gebäude<br />

wie das der Post unbedingt abzureißen ist,<br />

nur weil es seiner ursprünglichen Funktion<br />

zum überwiegenden Teil verlustig gegangen<br />

ist? Wieso kann dieses Gebäude nicht im<br />

Wesentlichen bestehen bleiben <strong>und</strong> mit entsprechenden<br />

Umbaumaßnahmen in das<br />

neue Konzept eingeb<strong>und</strong>en werden? Die<br />

Wahl einer solchen Vorgehensweise ließe<br />

mit Sicherheit ein Ergebnis erwarten, das die<br />

Einmaligkeit <strong>und</strong> die standortbezogene Besonderheit<br />

des neuen Vorhabens zum Ausdruck<br />

brächte. Das ist die gewiss schwierigere<br />

Aufgabe als die, wenn man vorher alles<br />

abreißen würde, Tabula rasa machte. Aber<br />

die Verknüpfung von Bestand <strong>und</strong> Neubau<br />

hätte alle Voraussetzungen, dass etwas Unverwechselbares<br />

entstünde, etwas, dass es<br />

nur hier an diesem Standort gäbe. Einmaligkeit<br />

zählt noch immer zu den wesentlichen<br />

Attributen einer guten Architektur. Und nichts<br />

spräche bei diesem Konzept gegen die Wahl<br />

zeitgemäßer, moderner Ausdrucksformen.<br />

Demgegenüber unterliegt ein Konzept nach<br />

der Devise erst Tabula rasa, dann Bauen der<br />

Gefahr, dass ein solcher Neubau der Anonymität<br />

eines x-beliebigen randstädtischen<br />

Shopping Centers gleichkäme.<br />

2. Bei dem Postgebäude handelt es sich um<br />

ein Wertobjekt in Millionenhöhe. Sind es 10<br />

Millionen € oder mehr? Die genaue Höhe sei<br />

dahingestellt. Doch klar ist, dass der Abriss<br />

des Gebäudes einer kapitalen Wertevernichtung<br />

gleichkäme. Dieser Tatbestand<br />

bestünde auch dann, wenn der momentane<br />

Marktpreis des Objektes mehr oder weniger<br />

deutlich unter seinem Wert liegen würde,<br />

was vermutet werden kann. Beugte man sich<br />

der Zufälligkeit eines marktbedingten Niedrigpreises,<br />

bliebe der Tatbestand der Vernichtung<br />

hoher materieller Werte dennoch<br />

Anlage 1

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