Masterarbeit als PDF/A-Datei (6,7 MB) - Socialnet
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2.1.2 Soziale Arbeit, Sozialer Bereich und Soziale Einrichtungen<br />
In der hier eingenommenen Betrachtungsweise soll es um kleinere bis mittlere (in der<br />
Größenordnung von bis zu 100 Mitarbeiter/innen) Organisationen gehen, die gesellschaftlich<br />
im intermediären Bereich zwischen Staat, Markt und dem informellen Bereich der<br />
Gemeinschaft angesiedelt sind (vgl. Merchel 2009, S. 41 und Finis Siegler 2009, S. 129) 3 .<br />
Die Funktion von Organisationen im intermediären Bereich besteht in einem staatlich und<br />
gesellschaftlich intendierten Ausgleich des Versagens der anderen drei Funktionsbereiche<br />
gegenüber Individuen und Gruppen, die dadurch in einem noch näher zu spezifizierenden<br />
Sinn hilfebedürftig werden. Hier tritt die Soziale Arbeit auf den Plan. „Allgemein<br />
ausgedrückt verhindert, mindert oder löst Soziale Arbeit die sozialen Probleme ihrer<br />
Klientel bzw. schafft Bedingungen für deren Lösung.“ (Obrecht 2001, S. 97) Es wird daher<br />
im Weiteren immer vom Sozialen Bereich <strong>als</strong> professionellem Tätigkeitsfeld im<br />
intermediären Bereich die Rede sein und von den dort organisationsförmig agierenden<br />
Sozialen Einrichtungen, in denen vorzugsweise Fachkräfte der Sozialen Arbeit<br />
(Sozialarbeiter/innen, Sozialpädagog/inn/en) tätig sind. Des Weiteren wird es angesichts<br />
der anhaltenden Veränderungen im Sozialen Bereich und den damit verbundenen sich<br />
wandelnden Anforderungen an Soziale Einrichtungen und den darin tätigen Fachkräften<br />
insbesondere um die Managementaufgaben der Organisationsgestaltung<br />
bzw. -entwicklung und um die Personalführung und -entwicklung gehen. In engem<br />
Zusammenhang damit stehen Fragen nach der Gestaltung des Wandels (Change<br />
Management).<br />
2.1.3 Sozialmanagement<br />
Sozialmanagement ist eine Chiffre für Managementtätigkeiten in Einrichtungen, die im<br />
Sozialen Bereich angesiedelt sind.<br />
„Der Begriff ‚Sozialmanagement‘ ist seit dem Beginn der Diskussionen um eine verstärkte Managementorientierung<br />
in der Sozialen Arbeit relativ diffus geblieben. Es handelt sich bei diesem<br />
Begriff eher um einen Arbeitsbegriff oder um eine Leitformel, mit denen unterschiedliche Maßnahmen<br />
zur Verbesserung von betrieblichen Abläufen und Handlungsergebnissen in Einrichtungen<br />
der Sozialen Arbeit gekennzeichnet werden sollen“ (Merchel 2009, S. 24).<br />
Eine jüngst erschienene Publikation illustriert, dass die Diskussionen um das Sozialmanagement<br />
eine ähnliche Situation widerspiegeln wie die Diskurse über Wesen, Sinn und<br />
Stellenwert der Sozialen Arbeit. Der dreibändige Sammelband „Auf der Suche nach Sozialmanagementkonzepten<br />
und Managementkonzepten für und in der Sozialwirtschaft“ ist<br />
<strong>als</strong> breit angelegte fachliche Bestandsaufnahme im Nachgang zu dem ersten Vier-Länder-<br />
3 Staat: Regulation durch Gesetze, Bürokratie, administrativ-politische Macht; Markt: Regulation durch Vertrag, Äquivalenztausch,<br />
ökonomische Macht; Gemeinschaft: Regulation durch Solidarität, Vertrauen, Reziprozität, emotional-moralische<br />
Bindung und/oder Macht; intermediärer Bereich: Regulation durch Mix aus den vorgenannten Regulationsprinzipien.<br />
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