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Masterarbeit als PDF/A-Datei (6,7 MB) - Socialnet

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laubten. Jedoch waren die neuen Regelungen auch mit höherem Einsparungsdruck verbunden<br />

und zwangen Träger und Einrichtungen zu einem Umdenken in Richtung auf<br />

mehr Effizienz, Effektivität und ökonomischem Denken und Handeln (vgl. Rock 2010, S.<br />

27).<br />

Bereits <strong>als</strong> der Begriff „Sozialmanagement“ zu Anfang der 1980er Jahre von Alfred Müller-<br />

Schöll und Manfred Priepke durch deren gleichnamiges Buch in die Diskussion eingeführt<br />

wurde, knüpften die Autoren an die in der Praxis der Sozialen Arbeit verbreiteten Defizite<br />

an: „Verkünden ‚wolkiger‘ Ziele, unklare Aufgaben- und Kompetenzverteilung, undurchsichtige<br />

Entscheidungsprozesse und Hierarchiestruktur, Verzicht auf Planung, fehlende<br />

Erfolgskontrolle.“ (Müller-Schöll und Priepke in Schwarz 2012, S. 138) Unter Verweis auf<br />

die populär gewordene Kritik von Wolfgang Seibel, der 1992 in seiner Habilitationsschrift<br />

„Funktionaler Dilettantismus“ solcherlei Defizite einer vertieften Analyse unterzog, führt<br />

Joachim Merchel aus: „Kritik wurde geübt an der mangelnden Fähigkeit freier Träger, Einrichtungen<br />

und Dienste wirtschaftlich und den Finanzierungsbedingungen entsprechend<br />

zu führen, eine Kritik, die bis zum Vorwurf des Organisationsversagens und des Dilettantismus<br />

zugespitzt wurde […].“ (Merchel 2009, S. 58)<br />

Der Umbau des Sozi<strong>als</strong>taates machte sich bis heute auf mehreren Ebenen für Soziale<br />

Einrichtungen bemerkbar:<br />

„Der Vorrang der Freien Wohlfahrtspflege wurde [schließlich sukzessive, J.W.] ebenso abgeschafft<br />

wie das Kostendeckungsprinzip. Gewerbliche und gemeinnützige Träger wurden im Sozialrecht<br />

gleichgestellt, Versorgungsverträge, Wirtschaftlichkeitsprüfungen und Prüfungen der<br />

Qualität institutionalisiert.“ (Rock 2010, S. 34)<br />

In den Sozialgesetzen wurde nach und nach eine Abkehr von der institutionellen Förderung<br />

hin zu einer Subjektfinanzierung vollzogen. Mit Sozialen Einrichtungen wurden demnach<br />

zunehmend Leistungs-, Vergütungs- und Qualitätsvereinbarungen abgeschlossen.<br />

Der durch die Modernisierungsstrategien des organisierten Wettbewerbs und des Kontraktmanagements<br />

vorangetriebene Paradigmenwechsel unter dem Vorzeichen der Kostenersparnis<br />

führte zu einer abnehmenden Privilegierung der freien Wohlfahrtspflege und<br />

ihrer Einrichtungen und im Zusammenhang damit auch zu steigenden Ansprüchen an die<br />

Legitimierung Sozialer Arbeit.<br />

27

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