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Masterarbeit als PDF/A-Datei (6,7 MB) - Socialnet

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2.5.8 Entwicklungsmodi<br />

Die Grundkategorie Entwicklungsmodi mit ihren beiden Aspekten Erneuerung und Optimierung<br />

betrifft die Notwendigkeit von Organisationen, auf sich verändernde Umweltbedingungen<br />

angemessen und rechtzeitig zu reagieren. Für den Sozialen Bereich sind in<br />

dieser Arbeit bereits wesentliche Bereiche des sozialen und gesellschaftlichen Wandels<br />

genannt worden, mit denen Soziale Einrichtungen umgehen müssen. Angesprochen sind<br />

hier wiederum Fragen der Organisationsgestaltung und -entwicklung, der Personalentwicklung<br />

und der grundsätzlichen Lernbereitschaft und -fähigkeit in und von Sozialen Einrichtungen<br />

(organisationales Lernen).<br />

Was den organisationalen Wandel betrifft unterscheidet das neue St. Galler Management-<br />

Modell zwischen Optimierung und Erneuerung. Diese Unterscheidung entspricht der zwischen<br />

einem Wandel erster Ordnung gegenüber dem Wandel zweiter Ordnung<br />

(Watzlawick, Weakland und Fisch 1992) oder dem Single-loop-Learning gegenüber dem<br />

Double-loop-Learning (Argyris und Schön 2008). In der Entwicklung von Einrichtungen<br />

wechseln sich in der Regel Phasen von evolutionären, inkrementalen Änderungen im Sinne<br />

eines „Finetunigs“ mit revolutionären und radikalen Phasen der grundlegenden Erneuerung<br />

ab. Analog zu der erwähnten zirkulären Wechselwirkung von Prozessen und Ordnungsmomenten<br />

wäre hier auch das Change Modell von Kurt Lewin zu nennen, das den<br />

Phasenwechsel zwischen Optimierung und Erneuerung mit den Termini Unfreezing, Moving<br />

und Refreezing erklärt: Beim Unfreezing wird das bestehende Gleichgewicht erschüttert<br />

(Erneuerung) und dadurch die Bereitschaft der MA zur Veränderung „provoziert“. Auslöser<br />

können extern induzierte Krisen oder interne Einsichten in einen Änderungsbedarf<br />

sein. In der Phase des Moving werden Strukturen verändert und neue Verhaltensweisen<br />

eingeübt und man bewegt sich allmählich wieder in die Richtung eines neuen Gleichgewichtszustandes.<br />

Refreezing meint dann die Stabilisierung eines neuen Gleichgewichtes:<br />

Neue Strukturen und Verhaltensweisen werden <strong>als</strong> regelhaft akzeptiert und es werden nur<br />

noch Optimierungen vorgenommen (vgl. Ridder 2009, S. 166).<br />

Von einer Erneuerung kann gesprochen werden, wenn anhand von normativen und strategischen<br />

Entwicklungsprozessen das kollektive Selbstverständnis, die gemeinsame Identität<br />

und der gemeinsame Sinnhorizont der MA spürbar tangiert wird und aus diesen Prozessen<br />

neue Diskurse, sowie Denk- und Deutungsmuster entstehen. Der Versuch, den<br />

MA des ABW in der KuK zu einer professionellen Herangehensweise im Sinne des SPSA<br />

durch die Einführung der ANHT zu verhelfen stellt in diesem Bereich eine grundlegende<br />

Änderung dar, die für nicht wenige MA mit der Aneignung grundlegend neuer Fähigkeiten<br />

verbunden ist. Die Entwicklung neuer kollektiver und damit auch individueller Fähigkeiten<br />

der MA steht in Verbindung mit der Herausbildung neuer organisationaler Routinen. Das<br />

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