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Masterarbeit als PDF/A-Datei (6,7 MB) - Socialnet

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zialwesens durch die Klientel wirksam entgegengetreten werden kann.“ (Staub-Bernasconi<br />

2007, S. 149-150)<br />

Diese Entwicklung innerhalb der Theoriebildungen in der Sozialen Arbeit bereitete in<br />

manchen Kreisen u. a. den Boden für eine geradezu euphorische Aufnahme von Konzepten<br />

der Betriebswirtschaftslehre <strong>als</strong> Professionalisierungsangebot für die Soziale Arbeit.<br />

„Der Tendenz nach geht es darum, das ‚Grundmodell der Sozialen Arbeit‘ neu zu definieren, indem<br />

‚Management‘, seine für Führungskräfte sinnvollen Methoden und Techniken auch für die<br />

direkte Arbeit mit den Adressat(inn)en zum Oberbegriff wird. Die Hilfe an Individuen heißt jetzt<br />

Casemanagement oder Fallsteuerung 6 . Dazu gibt es Theorieentwürfe, die fordern, dass die<br />

theoretischen Vorgaben der Dienstleistungsökonomie zur Teildisziplin einer Wissenschaft und<br />

Metadisziplin der Sozialen Arbeit <strong>als</strong> personenbezogene Dienstleistungen gemacht werden.“<br />

(ebd., S. 151)<br />

2.2.7 Ende der 1990er Jahre bis heute: Etablierung des Sozialmanagements<br />

In dieser durch Ambivalenz, weitgehend unverbundene Heterogenität und Unsicherheit<br />

geprägten Phase formierten sich die ersten Sozialmanagement-Studiengänge. 1997 beschlossen<br />

die fünf neuen Bundesländer auf der Grundlage von Vorarbeiten der Alice-<br />

Salomon Fachhochschule Berlin, der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin<br />

und der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin die Gründung eines<br />

Fernstudienverbundes. Ein Fachausschuss erarbeitete ein fünfsemestriges Fernstudium<br />

„Sozialmanagement“ bzw. „Öffentliches Dienstleistungsmanagement“, das für Führungskräfte<br />

im Sozialen Bereich die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten unter den Vorzeichen<br />

des stattfindenden Wandels bereitstellen sollte. Dem Mangel an adäquaten Aus- und Weiterbildungsangeboten<br />

sowohl in den neuen <strong>als</strong> auch den alten Bundesländern sollte damit<br />

abgeholfen werden. Allerdings stieß dieses Vorgehen bereits zu Beginn auf deutliches<br />

Unbehagen bei Vertretern aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und der Wohlfahrtsverbände:<br />

„Fünf neue Bundesländer setzen eine Kommission ein, diese beauftragt einen ‚Fachausschuss‘<br />

mit der Erarbeitung eines curricularen Fernstudiengangs Sozialmanagement – das Verfahren<br />

war <strong>als</strong>o ‚top-down‘, die Zusammensetzung willkürlich und die Diskussionen fanden in geschlossenen<br />

Zirkeln satt!? Nein danke!!!“ (Schwarz 2012, 141)<br />

In den Jahren 1999 und 2000 begannen nichtsdestotrotz die beiden ersten Masterstudiengänge<br />

„Sozialmanagement“ in Mittweida/Roßwein und Braunschweig-Wolfenbüttel. Es<br />

war die Zeit der flächendeckenden Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge im<br />

Zuge der Bologna-Reformen, was viele Fachbereiche ohnehin an die Grenzen ihrer Belastbarkeit<br />

brachte. Aus diesen und anderen Gründen (wie Konkurrenzdenken und ge-<br />

6 Dazu muss angemerkt werden, dass aus Sicht des Verfassers die unterschiedlichen aber insgesamt recht homogenen<br />

Konzepte des Case-Managements zwar vordergründig gewisse Ähnlichkeiten mit der Vorgehensweise der ANHT aufweisen,<br />

aber im Gegensatz zur ANHT reine Schemata zur geordneten Abwicklung von vorgegebenen Arbeitsaufträgen darstellen<br />

und so eher einem Verständnis von Sozialer Arbeit <strong>als</strong> bloßer Beruf nahe stehen.<br />

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