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tionalisierten Menschenrechte 33 „<strong>als</strong> eine Legitimationsbasis, die über legale Gesetze und<br />
bindende Verträge, Aufträge und Arbeitsbündnisse hinausweisen und, wenn nötig, eigenbestimmte<br />
Aufträge ermöglichen [kann].“ (Staub-Bernasconi 2007, S. 200) Dies böte die<br />
Möglichkeit, Soziale Probleme sowie Aufträge und Anliegen nicht nur aus der Perspektive<br />
der jeweiligen Auftraggeber oder Anspruchsgruppen, sondern aus professionsethischer<br />
Perspektive zu bedenken und sich somit von möglichen Machtinteressen oder anderen<br />
Zumutungen wohlbegründet und kritisch distanzieren zu können. In der Logik des SPSA<br />
besteht das professionsethische Problem der Professionellen dann darin,<br />
„die berechtigten Anliegen der Klient(inn)en und die Erfordernisse von Professionalität an [die<br />
Auftraggeber und Anspruchsgruppen, J.W.] heranzutragen, und die dadurch entstehenden Konflikte<br />
einerseits <strong>als</strong> zu ihrer Rolle gehörend zu behandeln, andererseits auch mit professionellen<br />
Mitteln zu bearbeiten.“ (Obrecht 2005 in Staub-Bernasconi 2007, S. 202).<br />
Aus diesen Überlegungen hinaus ergibt sich für eine Soziale Einrichtung eine strategische<br />
Positionierung, die einer möglichst ausgewogenen Mischung aus der sowohl nach ethischen<br />
<strong>als</strong> auch nach ökonomischen Gesichtspunkten folgenden Priorisierung von Anliegen<br />
der relevanten Anspruchsgruppen folgt. Die strategische Ausrichtung inklusive Zielen<br />
und Projekten müssen in effektive und effiziente Wertschöpfungsprozesse umgesetzt<br />
werden.<br />
2.5.6 Ordnungsmomente<br />
Die Grundkategorie der Ordnungsmomente meint die in einer Organisation bereichsübergreifenden<br />
strukturierenden „Kräfte“, die mit den Strukturen einer Sprache (Grammatik,<br />
Semantik) vergleichbar sind und dem Alltagsgeschehen in Einrichtungen eine kohärente<br />
Form geben, die Alltagstätigkeiten auf bestimmte Wirkungen und Ergebnisse ausrichten<br />
und dem Tun der Einrichtung einen übergreifenden Sinn verleihen. Eine umfassende<br />
Strukturierungshilfe in einer Sozialen Einrichtung kann u. a. das QM bieten, so es denn<br />
unter der Prämisse, Professionalität zu entwickeln und zu sichern eingeführt wird. 34<br />
Das Ordnungsmoment Strategie soll in inhaltlicher Hinsicht Klarheit ermöglichen über fünf<br />
Themenkomplexe: Es soll Auskunft geben über die aus den oben genannten Überlegungen<br />
ermittelten relevanten Anspruchsgruppen und Kooperationspartner, deren Anliegen<br />
33 Aus diesen ist auch der Artikel 3 der Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />
vom 13. Dezember 2006 abgeleitet, der im Leitbild der KuK <strong>als</strong> verbindlicher Orientierungsrahmen zitiert wird (vgl.<br />
Kontakt- und Krisenhilfe 2012, S. 1).<br />
34 Den Erkenntnissen des SPSA folgen gibt es bezüglich des QM in der Sozialen Arbeit<br />
„(1) Ein übergeordnetes professionelles Qualitätsziel, bestehend aus drei Teilzielen:<br />
(a) die Festlegung und laufende Anpassung von Qualitätsnormen (Standards) aufgrund des zur Verfügung stehenden<br />
human- und sozialwissenschaftlichen Wissens,<br />
(b) die Ermittlung der erschliessbaren Ressourcen der Klientel, Organisation wie der Gesellschaft und<br />
(c) die Überprüfung der Zielerreichung und damit der Wirksamkeit der Hilfeleistung sowie die Ermittlung derjenigen Faktoren,<br />
die zur Zielerreichung beigetragen haben.<br />
(2) Ein untergeordnetes betriebswirtschaftliches Ziel, das heißt Kostentransparenz – mit dem Zweck, die Kosten der Erbringung<br />
der Dienstleistungen zu berechnen und an Effizienzkriterien des wirksamen, sparsamen, nachhaltigen sowie sozialverträglichen<br />
Mitteleinsatzes zu messen.“ (Staub-Bernasconi 1998, S. 99-100)<br />
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