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Masterarbeit als PDF/A-Datei (6,7 MB) - Socialnet

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len, ressourcenbezogenen Aufwandes, den man zur Erreichung des (Teil-)Zieles benötigte.“<br />

(Staub-Bernasconi 2009, S. 29-30)<br />

Zu dem gekonnten Umgang mit den W-Fragen und den dazu gehörigen Wissensformen<br />

gehört allerdings auch noch die Umsetzung in die Praxis, d. h. die Verknüpfung der dargelegten<br />

Wissensformen und deren Umwandlung in praxisbezogene Handlungsleitlinien.<br />

Um diese Umsetzung bewerkstelligen zu können, schlägt Staub-Bernasconi die Anwendung<br />

des Transformativen Dreischritts vor. In einem ersten Schritt wird der Forschungsstand<br />

zu den Merkmalen des Sozialen Problems (Was-Frage) und den hypothetischen<br />

oder erforschten Erklärungen (Warum-Frage) so weit wie möglich zur Kenntnis genommen<br />

und aus der Verknüpfung der Was- mit der Warum-Frage werden nomologische<br />

Aussagen bzw. Gesetzmäßigkeiten gewonnen (Wenn-dann-Aussagen). In einem zweiten<br />

Schritt werden anhand der Verknüpfung der Wer- mit der Was- und der Warum-Frage<br />

handlungstheoretische, nomopragmatische Hypothesen formuliert (Wenn „man“-dann-<br />

Hypothesen). Schließlich werden die Was-/Warum- und Wer-Fragen mit der Wie-Frage<br />

verknüpft, um daraus imperative Aussagen, Handlungsleitlinien oder Regeln auf der Basis<br />

der nomopragmatischen Aussagen zu formulieren (Um zu -mache/schaffe-Aussagen).<br />

Ergänzend ist eine ethische Bewertung der angestrebten Veränderung und der Methodenwahl<br />

(Was-ist-(nicht)-gut-Frage) und daraufhin eine Operationalisierung (Woraufhin-<br />

Frage) vorzunehmen (vgl. Staub-Bernasconi 2009, S. 40-43).<br />

Für die hier behandelte Fragestellung, wie eine Einrichtung der Sozialen Arbeit professionalisiert<br />

werden kann, ergeben sich auf den ersten Blick eine Reihe von Schwierigkeiten:<br />

Der Zustand der mangelnden Professionalität der sozialarbeiterischen/ sozialpädagogischen<br />

Fachkräfte der KuK ist nicht in erster Linie ihnen selbst anzulasten, sondern ist wesentlich<br />

bedingt durch das fragmentierte „im Rahmen des additivistischen Paradigmas der<br />

vordisziplinären Sozialen Arbeit erzeugte und vermittelte Berufswissen“ (Obrecht 2001, S.<br />

12) in Verbindung mit den durch Fort- und Weiterbildungen erworbenen, nicht anschlussfähigen<br />

und ebenfalls fragmentierten Wissensbeständen. Die komplexe und verwickelte<br />

Genese dieser Situation wurde oben bereits nachgezeichnet. Es liegt nun auf der Hand,<br />

dass eine dem SPSA entsprechende disziplinäre Ausbildung der Fachkräfte allein schon<br />

wegen des zeitlichen, inhaltlichen und ggf. monetären Umfangs nicht nachgeholt werden<br />

kann. Außerdem wird eine Ausbildung auf der Grundlage des SPSA nach Kenntnis des<br />

Verfassers lediglich in der Schweiz von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

angeboten 27 . Trotzdem ist es aber das Bestreben des Verfassers, eine „nachho-<br />

27 „Mit ihrem Paradigma und ihrem SAW-Konzept ist die Zürcher Schule anschlussfähig an die internationale sozialarbeitswissenschaftliche<br />

Diskussion und entspricht dem Konsens, wie er zum Beispiel formuliert ist in der IFSW-Definition (verabschiedet<br />

im August 2000 in Montreal/Quebec von der International Federation of Social Workers), die in deutscher Übersetzung<br />

lautet:<br />

‚Soziale Arbeit ist eine Profession, die sozialen Wandel, Problemlösungen in menschlichen Beziehungen sowie die Ermächtigung<br />

und Befreiung von Menschen fördert, um ihr Wohlbefinden zu verbessern. Indem sie sich auf Theorien menschlichen<br />

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