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Masterarbeit als PDF/A-Datei (6,7 MB) - Socialnet

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hungsberatung, Frauenhäuser, Sucht- und Drogenarbeit, sozialpädagogische Familienhilfe,<br />

Schuldnerberatung usw.“ (Engelke, Borrmann und Spatscheck 2009, S. 341)<br />

Ebenso wurde parallel unter der ab 1969 regierenden sozialliberalen Koalition der Ausbau<br />

der Sozialleistungen vorangetrieben (vgl. Rock 2010, S. 24-25) und es wurde im Zuge der<br />

Bildungsreform von 1969 der Versuch einer Akademisierung und Professionalisierung der<br />

Sozialen Arbeit forciert, indem Fachhochschulen für Soziale Arbeit geschaffen wurden<br />

und in einer Übergangsphase bis 1972 die bis dahin an Höheren Fachschulen gelehrte<br />

Sozialarbeit/Sozialpädagogik dorthin übergeleitet wurde. Die Studienordnungen an den<br />

ca. 50 Fachhochschulen mit einschlägigen Studiengängen waren allerdings heterogen<br />

und zudem mit denen für Sozialpädagogik an den Universitäten inkompatibel. Als Lehrende<br />

wurden vorzugsweise Erziehungs- und Sozialwissenschaftler mit Universitätsabschluss<br />

berufen und den lehrenden Sozialarbeiter/innen ohne akademische Ausbildung<br />

bzw. später mit Fachhochschulabschluss verblieben die für Lehrinhalte, Qualifizierung<br />

und Diplomierung unmaßgeblichen Fächer, die sie bis heute häufig <strong>als</strong> Lehrbeauftragte<br />

unterrichten dürfen. Die aus den Höheren Fachschulen für Sozialarbeit übernommenen<br />

Lehrkräfte und die meist jüngeren Professor/innen für die neu eingerichteten Fächer Soziologie,<br />

Politik, Recht und Sozialmedizin waren unsicher im Umgang miteinander und die<br />

daraus erwachsende Konzentration auf die internen Probleme im Aufbau des neuen<br />

Fachbereichs führten bald zu einer Vernachlässigung der Beziehungspflege zu den öffentlichen<br />

und freien Trägern der Sozialen Arbeit und somit zu einer zunehmenden Entfremdung<br />

(vgl. Engelke, Borrmann und Spatscheck 2009, S. 341; Staub-Bernasconi 2007,<br />

S. 144 und Schwarz 2012, S. 134). Im Hinblick auf die beabsichtigte Disziplin- und Professionswerdung<br />

der Sozialen Arbeit kann man einen bis heute folgenreichen Fehlstart<br />

konstatieren:<br />

„die Fremdbestimmung der Ausbildung durch Lehrkräfte, die in einer sozialarbeitsfremden,<br />

wenn auch notwendigen Einzeldisziplin ausgebildet wurden, denen es aber anheimgestellt ist,<br />

ob sie die Auswahl ihrer Themen und Theorien <strong>als</strong> Beitrag zur Profession Sozialer Arbeit verstehen.“<br />

(Staub-Bernasconi 2007, S. 144)<br />

Dadurch ergab sich eine andauernde Fragmentierung und ein unverbundenes Nebeneinander<br />

der Ausbildungsinhalte und ein ungeklärter Status der in der Sozialen Arbeit Tätigen.<br />

Diese sahen und sehen sich dadurch häufig veranlasst, ihren Mangel an Professionalität<br />

durch diverse Weiterbildungen und Zusatzausbildungen, deren Inhalte und Zielsetzungen<br />

nicht selten durch ideologische Strömungen und Moden bestimmt wurden, zu<br />

kompensieren.<br />

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