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Masterarbeit als PDF/A-Datei (6,7 MB) - Socialnet

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Ausbildung und der Theorie weitgehend entweder vernachlässigt oder deren Vorhandensein<br />

wird nicht ausreichend reflektiert. Sie beschäftigen sich mit Fragen nach dem, was ist<br />

(Ontologie), wie und was können wir erkennen und wissen (Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie),<br />

was ist ein Begriff und sein Inhalt und Umfang, was versteht man unter<br />

der Bedeutung eines Begriffs oder einer Aussage (Semantik), was ist rationales Handeln<br />

<strong>als</strong> besondere Form zielgerichteten Handelns, welche Formen der Rationalität treten in<br />

ihm auf und in welchem Verhältnis stehen diese zueinander (Praxiologie), was sind gute<br />

und schlechte Handlungen, wie und nach welchen Kriterien kann man sie unterscheiden<br />

(Ethik). Die Ethik steht in engem Zusammenhang mit Fragen nach Werten (Axiologie),<br />

Moralen, der Rolle von Bedürfnissen und Kognitionen und deren Wechselwirkungen.<br />

Die Notwendigkeit der Stufe I ergibt sich daraus, dass die Problemstellungen praktischen<br />

Handelns (in einer Handlungswissenschaft) meist in die Zuständigkeit mehrerer Disziplinen<br />

fallen. Das verlangt nach einem Metawissenschaftlichen und -theoretischem Modus,<br />

der die Beziehungen zwischen den Erklärungen verschiedener Theorien zu klären verhilft.<br />

Die Axiologie hilft bspw. zur Klärung des Wertbegriffs der auf Stufe II bei der Frage danach,<br />

wohin sich eine <strong>als</strong> unbefriedigend erlebte Situation eines Klienten/einer Klientin<br />

verändern soll, zugrunde gelegt wird. Die Ethik bestimmt die Wahl der Ziele und Methoden<br />

mit und mit Hilfe der Semantik kann auf Stufe I z. B. die Sichtweise von Klient/inn/en<br />

beschrieben werden (vgl. Obrecht 2009, S. 66).<br />

Auf der Stufe II des SPSA-Modells finden sich nomologische Objekttheorien oder auch<br />

Basis- bzw. Bezugswissenschaften, die Erklärungswissen bereitstellen. Es handelt sich<br />

u. a. um Humanbiologie, Psycho(bio)logie, Sozialpsychologie, Soziologie, Ethnologie und<br />

Politologie. Die Gegenstände der Objekttheorien sind soziale Systeme mit menschlichen<br />

Individuen <strong>als</strong> Komponenten und ihre Problematik betrifft menschliche Individuen <strong>als</strong><br />

Komponenten sozialer Systeme, die Struktur und Dynamik solcher Systeme unter sich<br />

verändernden äußeren Bedingungen, entweder <strong>als</strong> ganze (Soziologie, Ethnologie) oder<br />

<strong>als</strong> funktionale Subsysteme (Ökonomie, Politik). Es wird auf dieser Ebene danach gefragt,<br />

was soziale Systeme sind, was menschliche Individuen, was Soziale Probleme, was ist<br />

Helfen, welche Formen von Helfen gibt es und an welche psychischen und sozialen Bedingungen<br />

sind sie gebunden.<br />

Die Inhalte der Basiswissenschaften werden <strong>als</strong> Ressourcen herangezogen, um die auf<br />

Stufe III angewandten Methoden (Stufe IV) zu erklären, einzuordnen und auf ihre jeweilige<br />

Angemessenheit zu überprüfen (vgl. Obrecht 2009, S. 66).<br />

Die Stufe III des Modells beinhaltet die ANHT, sowie <strong>als</strong> Analyseinstrument die von<br />

Kaspar Geiser weiterentwickelte Systemische Denkfigur (SDF). „Es ist dies […] jene Stufe<br />

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