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neben den systemisch ausgerichteten Vertretern aus dem Umfeld der Hochschule St.<br />

Gallen (Hans Ulrich, Gilbert Probst, Knut Bleicher, Peter Gomez, Fredmund Malik) auf die<br />

soziologische Systemtheorie von Niklas Luhmann, die Strukturationstheorie von Anthony<br />

Giddens und diverse sozialkonstruktivistische Ansätze aus der angewandten Sozialwissenschaft<br />

(vgl. Rüegg-Stürm 2003, S. 15-16); des Weiteren wird in diesem Umfeld gerne<br />

auf Biokybernetiker wie Frederic Vester zurückgegriffen (vgl. Ulrich und Probst 1991, S.<br />

20) und eine Nähe zu radikal-konstruktivistischen Ansätzen klingt immer mal wieder an. 28<br />

Die Anschlussfähigkeit des neuen St. Galler Management-Modells nach Rüegg-Stürm an<br />

das Bungesche Systemdenken, das sich <strong>als</strong> materialistisch-realistisch (vgl. Bunge und<br />

Mahner 2004, S. 233) versteht und somit in der Tradition eines kritischen Realismus (vgl.<br />

Kruse/Stadler 1990 in Gairing 2008, S. 150) steht, hält der Verfasser trotzdem für gegeben<br />

und für den Praxisbezug unproblematisch. Trotz der postulierten Nähe und der semantischen<br />

Rückgriffe auf seine metatheoretischen Gewährsleute wird Rüegg-Stürm in<br />

der Ausdifferenzierung seines Modells an entscheidenden Stellen immer wieder kritischrealistisch,<br />

indem er z. B. durchaus, wie Bunge, Kommunikation <strong>als</strong> Relation zwischen<br />

Relata (vgl. Fußnote 22), nämlich Menschen und Menschengruppen, versteht etc. Diese<br />

Tendenz mag daher rühren, dass man in der Management-Praxis regelmäßig gezwungen<br />

wird, konkrete Gegebenheiten <strong>als</strong> solche zur Kenntnis zu nehmen und sich damit in<br />

pragmatischer Weise auseinanderzusetzen. Dass man auch <strong>als</strong> kritischer und materialistischer<br />

Realist eine systemische und ganzheitliche Sichtweise vertreten kann, dafür ist<br />

Mario Bunge ein Beispiel 29 .<br />

28 Z. B. in Passagen wie: „[…] wird die Sozialität meschlicher Welt, und damit auch der Management-Praxis, in sozialen<br />

Konstruktions- und Interpretationleistungen begründet gesehen […]“, oder: „[…] sind <strong>als</strong>o Modelle <strong>als</strong> kontingente<br />

Erfindungen zu verstehen, […].“ (Rüegg-Stürm 2003, S. 7, 15; Hervorh. im Original)<br />

29 In Deutschland zählen vor allem Bernulf Kanitscheider (Gießen) und Gerhard Vollmer (Braunschweig) zu dieser Denkrichtung.<br />

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