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des Schemas, welche die gegenüber den Basiswissenschaften besondere Logik der<br />
Handlungswissenschaften zum Ausdruck bringt.“ (Obrecht 2009, S. 67) Das Vorgehen<br />
gemäß der ANHT erlaubt die systematische Nutzung grundlagenwissenschaftlichen Wissens<br />
(Stufe II) im Rahmen methodischen professionellen Handelns (Stufe IV). Durch die<br />
Möglichkeit einer solchen Transformation 26 von nomologischem in Handlungswissen lassen<br />
sich beide Ebenen sinnvoll integrieren. Auf die ANHT wird später noch genauer eingegangen,<br />
da der Verfasser hier den Einstieg in die einrichtungsspezifische Professionalisierung<br />
verortet.<br />
Die auf der Stufe IV verorteten speziellen Handlungstheorien, auch Methoden genannt,<br />
sind Konkretisierungen der allgemeinen Form zielorientierten problemlösenden Handelns,<br />
anhand der ANHT, die auf Stufe III angesiedelt ist, im Hinblick auf die Lösung spezifischer<br />
Probleme. Die Methoden bilden das Handlungswissen der Sozialen Arbeit. Sie greifen<br />
dabei zum einen auf wissenschaftliches Erklärungswissen zurück (Stufe II) und zum anderen,<br />
hinsichtlich der Angemessenheit ihres jeweiligen Einsatzes auf Metatheorien und<br />
Metawissenschaften (Stufe I). In diesem Sinne werden die speziellen Handlungstheorien<br />
<strong>als</strong> eine Form von Wissen von Obrecht <strong>als</strong> Technologien bezeichnet.<br />
Bezüglich Methoden oder speziellen Handlungstheorien führt Staub-Bernasconi aus:<br />
„Sie beziehen sich auf ein je spezielles soziales Problem von Individuen oder der Sozi<strong>als</strong>truktur<br />
und Kultur und lassen sich miteinander kombinieren, entweder gleichzeitig oder nacheinander,<br />
<strong>als</strong> Haupt- und Teilverfahren. Sie erfordern das Erlernen eines Grundstockes an methodischen<br />
Schlüsselqualifikationen, lassen aber auch Schwerpunkte oder gar Spezialisierungen zu – sei<br />
dies nach Problembereich, besonderen Verfahren oder Techniken, sozialem Niveau, sei dies<br />
aufgrund von Ziel- oder Adressat(innen)gruppen. (Staub-Bernasconi 2007, S. 272)<br />
Was die Methoden betrifft, geht der Verfasser davon aus, dass im Pool der ABW-MA der<br />
KuK tatsächlich der genannte Grundstock an methodischen Schlüsselqualifikationen <strong>als</strong><br />
auch einiges an speziellem Methodenwissen und -können vorhanden ist. Diese Schätze<br />
gilt es zu heben und arbeitsfeldspezifisch anhand des SPSA zu systematisieren (dazu<br />
mehr unter den Gliederungspunkten 2.6 und 3.1). Zum Umgang mit speziellen Handlungstheorien<br />
schlägt Staub-Bernasconi vor:<br />
26 Diese Transformation lässt sich nach Staub-Bernasconi anhand eines „Transformativen Dreischritts“ (nach Mario Bunge)<br />
bewerkstelligen: 1. Kenntnisnahme des Forschungsstandes, der erhobenen Erklärungen für ein bestimmtes soziales Problem;<br />
2. Formulierung von handlungstheoretischen, nomopragmatischen Hypothesen; 3. Formulierung von normativen Aussagen,<br />
Handlungsleitlinien oder Regeln auf der Basis der nomopragmatischen Aussagen. (vgl. Staub-Bernasconi 2007, S.<br />
208-209)<br />
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