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Masterarbeit als PDF/A-Datei (6,7 MB) - Socialnet

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Professionalität in Bezug auf das Sozialmanagement wird in dieser Arbeit dargelegt (personaler<br />

Aspekt) durch den Aufweis von im Studium erlernten Metatheorien und damit verbundenem<br />

Orientierungswissen, sowie (darauf aufbauenden bzw. daran anknüpfenden)<br />

speziellen Handlungstheorien (disziplinärer Aspekt) im Rahmen der erwähnten Allgemeinen<br />

Normativen Handlungstheorie (ANHT) mit dem Ziel, für das praktische Problem des<br />

unzureichenden Professionalisierungsstandes in einer konkreten Einrichtung des Sozialen<br />

Bereichs Lösungsansätze und -vorschläge zu entwickeln. In der Praxis, d. h. in konkreten<br />

Einrichtungen des Sozialen Bereichs besteht das Problem, dass die dort tätigen Fachkräfte<br />

i. d. R. bereits in ihrer Ausbildung (Diplom- oder Bachelor-Studium der Sozialen Arbeit)<br />

nur fragmentiertes und unzureichendes professionelles Wissen vermittelt bekommen haben<br />

und in der Praxis häufig auf eine Mischung aus Versatzstücken aus Ausbildungswissen,<br />

Alltagstheorien und in Fortbildungen erworbenem Wissen und angeeigneten Kenntnissen<br />

zurückgreifen müssen. Dies setzt die bereits in der Ausbildung angelegte Fragmentierung<br />

entweder fort oder führt dazu, dass Fachkräfte der Sozialen Arbeit sich in Ermangelung<br />

eines professionellen Selbstverständnisses ein alternatives, meist semiprofessionelles<br />

oder berufliches Selbstverständnis zulegen und etwa zu systemischen<br />

Familientherapeuten „zweiter Klasse“ werden.<br />

Auch die zunehmende Einführung von Managementkonzepten, -modellen<br />

und -instrumenten in den Sozialen Bereich birgt die Gefahr einer verwirrenden Vermengung<br />

mit disziplinärem und professionellen Wissen der Sozialen Arbeit oder gar die Ersetzung<br />

professioneller Sozialer Arbeit durch erfolgversprechende Management-Tools aus<br />

anderen Bereichen. Zu vermeiden ist <strong>als</strong>o auch eine wiederholte Kolonialisierung der Sozialen<br />

Arbeit, diesmal durch Betriebswirtschaft und Management (vgl. Reinbacher 2012,<br />

S. 88).<br />

Professionalisierung Sozialer Einrichtungen meint <strong>als</strong>o die anspruchsvolle Aufgabe und<br />

Anforderung, einerseits das Management in und von Sozialen Einrichtungen zu<br />

professionalisieren um andererseits die Professionalisierung der Sozialen Arbeit in und<br />

von Einrichtungen voranzubringen.<br />

Zum besseren Verständnis der derzeitigen Situation, dem aktuellen Diskussionsstand und<br />

der Gründe, die zu dem verbreiteten Proffesionalitätsdefizit der Sozialen Arbeit in<br />

Deutschland geführt haben, soll ein historischer Abriss verhelfen, der die<br />

Entwicklungsstränge der Professionalisierungsbemühungen, der sozialpolitischen<br />

Entwicklung und der Entwicklung der sozialen Strukturen in Deutschland<br />

zusammengefasst nachzeichnet.<br />

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