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Masterarbeit als PDF/A-Datei (6,7 MB) - Socialnet

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Das Ordnungsmoment Struktur soll eine ausgewogene Balance zwischen einer Effizienz<br />

ermöglichenden Aufgabendifferenzierung (Arbeitsteilung) einerseits und einer Effektivität<br />

ermöglichenden Koordination und Reintegration von Teilleistungen andererseits bewirken.<br />

Strukturen sichern in einer Einrichtung das, was eine zeitliche Konstanz aufweisen soll<br />

und sind Ausdruck von Ordnung und Organisation. Als wesentliche Kategorien kann man<br />

die Aufbaustruktur von der Ablaufstruktur unterscheiden. Erstere lässt sich gut in der<br />

Form von Organigrammen darstellen, wie es in dieser Arbeit zur Illustration der Entwicklung<br />

der KuK geschehen ist. Die Ablauf- oder Prozessstrukturen legen fest, welche Tätigkeiten<br />

in welcher zeitlichen und logischen Abfolge zu verrichten sind. Prozessstrukturen<br />

dienen der zeitlichen und räumlichen Koordination von Aufgaben, der Minimierung und<br />

Optimierung von Schnittstellen und Doppelarbeiten etc. und sind ein klassisches Betätigungsfeld<br />

des QM. Strukturen bedürfen einer zielgerichteten Gestaltung und Bestrebungen<br />

der Optimierung und Erneuerung, wie die der Professionalisierung einer Einrichtung,<br />

machen eine kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung organisationaler Strukturen<br />

erforderlich. Die Einführung des SPSA in der KuK unter größtmöglicher Beteiligung<br />

der MA löst einen organisationalen Lernprozess aus, der auch die bisher gewachsenen<br />

Strukturen mit einbezieht und dort auch Veränderungsprozesse in Gang bringen wird.<br />

Dabei wird man zunächst an die vorhandenen Strukturen (und alle übrigen Gegebenheiten)<br />

anknüpfen müssen, Sinnvolles beibehalten und anderes verändern müssen.<br />

„Jede Form von Führungs- und Organisationsarbeit findet […] immer schon in einem gewachsenen<br />

strukturellen (und kulturellen) Kontext statt, der vieles ermöglicht, <strong>als</strong> geboten und sinnvoll<br />

erscheinen lässt, anderes dagegen <strong>als</strong> unangemessen und sinnlos. Es sind deshalb nicht<br />

nur Menschen, die organisieren; sondern an diesem ordnungsbildenden Geschehen ‚mitbeteiligt‘<br />

sind immer auch die gewachsenen Strukturen und die laufenden Kommunikations- und Beziehungsprozesse.“<br />

(Rüegg-Stürm 2003, S. 53)<br />

Dieses Phänomen der Pfadabhängigkeit berührt, wie in dem Zitat bereits anklingt, auch<br />

die gewachsene Kultur einer Einrichtung.<br />

Über Ordnung und Organisation hinaus bedarf eine Einrichtung auch eines Ordnungsmoments,<br />

das einen gemeinsamen Sinnhorizont und ein gemeinsames explizites oder<br />

implizites Hintergrundwissen verbürgt – die Kultur einer Einrichtung. Diese ist abzulesen<br />

an symbolischen Bezugspunkten und Gewissheiten, die Orientierung im Alltag bieten,<br />

Ordnung stiften und zur Routinisierung beitragen, wie Normen und Werte, Einstellungen<br />

und Haltungen, Geschichten und Mythen, Denk-, Argumentations- und Interpretationsmuster,<br />

Sprachregelungen, kollektive Erwartungen und Hintergrundüberzeugungen. Auf<br />

diese Kulturmomente wird im Arbeitsalltag meist unbewusst Bezug genommen und sie<br />

werden durch diese Bezugnahme stets neu reproduziert.<br />

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