Die vergleichende Analyse der gleichen Quiz-Formate im deutschen ...
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Dynamikern mit einem Monatseinkommen über 12.500 €, <strong>der</strong>en Leben<br />
angeblich ein einziges Konsumziel ist.<br />
Das Problem <strong>der</strong> quantitativen Zielgruppen ist nämlich, dass vor dem<br />
Fernseher zum großen Teil Menschen mit einem min<strong>im</strong>alen Einkommen<br />
sitzen, Arbeitslose und Rentner, Hausfrauen <strong>der</strong> Unterschicht. Ihre<br />
Möglichkeiten, sich Alternativen zum Fernsehen zu suchen, sind gering, sie<br />
sind auf kostenlose Unterhaltung angewiesen.<br />
Natürlich st<strong>im</strong>mt es, dass auch die öffentlich-rechtlichen Anstalten den Erfolg<br />
ihrer Sendungen an <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Einschaltquoten messen, schließlich<br />
finanzieren sie sich in ständig steigendem Anteil aus Werbeeinnahmen. Sie<br />
übernehmen von kommerziellen Firmen Programme, und sie verkaufen selbst<br />
Programme. Auch die innerbetriebliche Konkurrenz <strong>der</strong> Redaktionen regelt<br />
sich über Einschaltquoten. Auch die Politiker achten auf die Einschaltquoten:<br />
Wer die höchsten Einschaltquoten bietet, bekommt zuerst die begehrtesten<br />
Politiker. Deshalb zeigen sich Politiker lieber <strong>im</strong> Sportstudio als bei einer<br />
Bundestagsdebatte.<br />
<strong>Die</strong> Industrie schaltet Werbung und zahlt entsprechend, von <strong>der</strong> private<br />
kommerzielle Sendeanstalten nahezu ausschließlich und öffentlich-rechtliche<br />
teilweise leben. Je höher die Einschaltquoten einer Sendung sind, desto<br />
begehrter und dementsprechend teurer ist die Platzierung <strong>der</strong> Werbung<br />
während und <strong>im</strong> Rahmen ihrer Sendezeit.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Quiz</strong>sendungen und Game-Shows sind ein gewinnsicheres Format für alle<br />
Werbeinteressierten. Sie sind zum integralen Bestandteil des Fernsehalltags<br />
geworden. <strong>Die</strong> beständige Anwesenheit von <strong>Quiz</strong>sendungen und Game-Shows<br />
in allen Programmen ist dadurch erklärbar, dass sie (beson<strong>der</strong>s die populärsten<br />
Reihen) kontinuierlich und regelmäßig hohe Zuschauerzahlen erbringen<br />
(übrigens nicht die höchsten). So findet man in den täglichen<br />
Zuschauerranglisten häufig Game-Shows und <strong>Quiz</strong>sendungen auf den ersten<br />
Plätzen, nicht aber in den entsprechenden Jahreslisten. Dort dominieren<br />
beispielsweise <strong>im</strong> Jahr 2006 Fußballübertragungen (von <strong>der</strong><br />
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