Die vergleichende Analyse der gleichen Quiz-Formate im deutschen ...
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Auftritten in Düsseldorf brachte er sich nachdrücklich als kommen<strong>der</strong><br />
Spitzen-Unterhalter ins Gespräch.<br />
Eine Produktion ragt aus dem <strong>Quiz</strong>- und Game-Show-Angebot des Jahres<br />
1953 beson<strong>der</strong>s heraus, „Ich seh' etwas, was du nicht siehst“: Obwohl sie<br />
keine große Bühnenveranstaltung war, erwies sie sich als enormer<br />
Zuschauererfolg und stellte mit <strong>der</strong> ersten Folge sogar einen Rekord auf, <strong>der</strong><br />
wahrscheinlich nie gebrochen werden kann. Zur Auftaktsendung schickten<br />
11.540 Zuschauer Lösungen ein, obwohl es zu diesem Zeitpunkt überhaupt<br />
nur 7.000 Fernsehteilnehmer gab. „Ich seh' etwas, was du nicht siehst“ ba-<br />
sierte auf einer Idee des Regisseurs Ruprecht Essberger und wurde von <strong>der</strong><br />
Berliner Journalistin Dagmar Späth geleitet.<br />
Originell war an diesem Ratespiel vor allem <strong>der</strong> Grundgedanke, nicht bloß<br />
Hörfunk mit Bil<strong>der</strong>n machen zu wollen, was noch einige Jahre <strong>der</strong> übliche<br />
Weg war, <strong>Quiz</strong>sendungen und Game Shows zu gestalten. Der Grund dafür ist<br />
nahe liegend: Das Fernsehen erreichte wenige, das Radio viele; folglich<br />
empfanden viele Programmacher das Fernsehen als eine Unterabteilung des<br />
Hörfunks. „Ich seh' etwas, was du nicht siehst“ bot dagegen ein<br />
fernsehspezifisches Konzept – es gab keine Kandidaten <strong>im</strong> Studio, Kandidaten<br />
waren potentiell alle Fernsehzuschauer dahe<strong>im</strong>. Ihnen wurden keine Fragen<br />
gestellt, sie hatten «optische Rätsel» zu lösen; die Spielaufgaben waren in den<br />
Fernsehbil<strong>der</strong>n versteckt. Es galt <strong>im</strong>mer, sich Details zu merken, um welches<br />
Detail es ging, wurde aber erst <strong>im</strong> Nachhinein gesagt. So wurde beispielsweise<br />
ein Musiktitel präsentiert und anschließend gefragt, wie viele Pedale die dabei<br />
gespielte Harfe hatte. O<strong>der</strong> es wurde eine Pantom<strong>im</strong>e gezeigt, auf die dann die<br />
Frage folgte, ob <strong>der</strong> Schauspieler dabei einen Schlüssel in die linke o<strong>der</strong><br />
rechte Jackentasche gesteckt hatte.<br />
Dazu eine zeitgenössische St<strong>im</strong>me: «<strong>Die</strong> Sendung war vollendet<br />
fernsehgemäß aufgebaut und ganz auf die gute Beobachtungsgabe abgestellt.<br />
Sie war erkennbar sorgsam vorbereitet und genau durchdacht, einschließlich<br />
<strong>der</strong> geschmackvollen Dekorationen, <strong>der</strong> glücklich zusammengestellten<br />
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