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Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage

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Kasten 12<br />

Betatrons und Industrie<br />

Der Bedarf an Betatrons für medizinische Zwecke und für <strong>die</strong><br />

zerstörungsfreie Untersuchung von Bauteilen (weniger für <strong>die</strong><br />

Forschung) wurde von der Industrie nach den ersten Veröffentlichungen<br />

von Kerst und Serber im Jahr 1941 sehr gut verstanden.<br />

Sowohl in Europa wie auch in Amerika wurden interessante Entwicklungen,<br />

schon während des Krieges, veranlaßt, hauptsächlich<br />

in Hinblick auf <strong>die</strong> Nachfrage, <strong>die</strong> nach dem Krieg zu erwarten war.<br />

In den USA haben sich <strong>die</strong> Firmen General Electric (wo Kerst<br />

schon im Jahr 1942 sein 20-MeV-Betatron gebaut hatte), Westinghouse<br />

(wo Slepian ja 1922 das erste Patent für eine Vorstufe des<br />

Betatrons eingereicht hatte) und Allis-Chalmers mit der kommerziellen<br />

Produktion von Betatrons im Energiebereich von 20 MeV<br />

beschäftigt.<br />

In Europa hatte Konrad Gund <strong>die</strong> Entwicklungen von Max<br />

Steenbeck fortgesetzt und in den Siemens-Reiniger-Werken in<br />

Erlangen <strong>die</strong> schon erwähnten 6- und 15-MeV-Maschinen gebaut<br />

(<strong>die</strong> später auch 18 MeV erreichten), während Wideröe bei Brown<br />

Boveri (BBC) in Baden in der Schweiz ab 1946 <strong>die</strong> so erfolgreichen<br />

31- bis 45-MeV-Apparate entwickelt und produziert hat.<br />

Das Interesse der Firma Philips an Betatrons hatte sich ja schon<br />

1944 erwiesen, bei der Zusammenarbeit zwischen Wideröe und der<br />

Firma C. H. F. Müller in Hamburg (<strong>die</strong> ja zum Philips Konzern<br />

gehörte). Später hat A. Bierman bei Philips in Eindhoven Betatrons<br />

sowohl mit wie auch ohne Eisenkern gebaut. Die eisenlosen Betatrons<br />

für 9 MeV wurden gepulst betrieben. Philips hatte auch mit<br />

BBC gute Beziehungen, wie sich am Beispiel der Herstellung der<br />

Elektronenquellen für Wideröe ja zeigte.<br />

In einem Artikel aus dem Jahr 1962 [Wi62] beschreibt und<br />

vergleicht Wideröe <strong>die</strong> drei Betatrontypen, <strong>die</strong> damals von Siemens-Reiniger<br />

in Deutschland, Allis-Chalmers in USA und BBC in<br />

der Schweiz für den Einsatz in Krankenhäusern gebaut wurden. Es<br />

werden auch <strong>die</strong> damals schon für medizinische Zwecke einsetzbaren<br />

Linearbeschleuniger beschrieben.<br />

Die genaue Zahl der insgesamt gebauten Betatrons ist schwer zu<br />

schätzen. Weltweit wurden wohl mehr als 200 Betatrons von<br />

kommerziellen Firmen installiert, von denen 78 Stück von BBC<br />

stammten.<br />

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