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Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage

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Kasten 6<br />

Über Max Steenbeck<br />

Max Steenbeck berichtet in einem interessanten Buch über sein<br />

Leben [St77]. Er wurde 1904 geboren und hat in Kiel Physik<br />

stu<strong>die</strong>rt. Von 1927 bis zum Kriegsende, arbeitete er in der Forschungsabteilung<br />

der Siemens-Schuckert-Werke in Berlin-Siemensstadt,<br />

wo er auch seine Dissertation fertigstellte. Dort hat er<br />

seine frühen Versuche mit einem Betatron durchgeführt.<br />

Nach dem Krieg ging Steenbeck nach Moskau und hat dort 11<br />

Jahre lang gearbeitet, hauptsächlich an der Trennung von Uranisotopen.<br />

<strong>Als</strong> engagierter Kommunist ist er dann zurückgekehrt,<br />

wurde Professor in Jena und beschäftigte sich unter anderem mit<br />

kosmischen Magnetfeldern, Plasmaphysik, Festkörperphysik, aber<br />

hauptsächlich mit Kernenergiefragen. Er hatte als Wissenschaftler<br />

in der DDR einen guten Ruf und eine wichtige Position. Seine<br />

Vergangenheit bei Siemens hat er später recht kritisch beurteilt.<br />

Steenbeck hatte schon 1927/28 <strong>die</strong> Grundideen für ein Zyklotron<br />

entwickelt, und sogar <strong>die</strong> ersten Züge für ein Synchrozyklotron. Auf<br />

Drängen seiner Siemens-Kollegen hat er damals darüber einen<br />

Beitrag für <strong>die</strong> Zeitschrift »Naturwissenschaften« verfaßt. Wegen<br />

einer mißverstandenen Aufforderung zur Rücksprache bei seinem<br />

Chef Rüdenberg kam es aber nicht zur Veröffentlichung.<br />

Max Steebneck ist 1981 in Berlin gestorben.<br />

Stabilisierung in einem US-Patent von Steenbeck [St36] (ausgegeben<br />

1937) und in zwei D.R.-Patenten [Ru33] und [St35] (<strong>die</strong> Kerst<br />

übrigens auch bekannt gewesen sein müßten) angegeben wurde<br />

und Steenbeck somit als Erfinder <strong>die</strong>ses Stabilisierungsverfahrens<br />

gilt.<br />

Ich habe Max Steenbeck viel später, auf einem internationalen<br />

Kolloquium über Betatrons in Jena im Juni 1964, kennengelernt.<br />

Wir haben uns sehr freundschaftlich unterhalten. Dort habe ich<br />

auch einen Vortrag über <strong>die</strong> ersten zehn Jahre der Mehrfachbeschleunigung<br />

gehalten. Der komplette Text wurde dann in der<br />

Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität in Jena veröffentlicht<br />

[Wi64].<br />

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