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Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage

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erinnere mich, daß ich <strong>die</strong> Differenzenrechnung benutzte. Aber<br />

dann wollte ich <strong>die</strong> Sache auch experimentell untersuchen. Ich<br />

baute ein Modell eines Hochspannungsmastes im Maßstab 1:100<br />

und setzte es mit Hängeisolatoren in eine Badewanne, <strong>die</strong> ich als<br />

elektrolytischen Trog benutzte, eine Methode, <strong>die</strong>, nach meiner<br />

Erinnerung, damals schon bekannt war. Ich konnte hier <strong>die</strong><br />

Spannungsverteilung im Wasser ausmessen. Nachdem ich einige<br />

Schwierigkeiten mit Oberflächenwiderständen (Silberelektroden)<br />

überwunden hatte, funktionierte <strong>die</strong> Sache ganz gut. Ich bekam für<br />

<strong>die</strong> Arbeit <strong>die</strong> Note 5,9 (6 war <strong>die</strong> beste).<br />

Bei der Diplomarbeit erhielt ich in Karlsruhe sehr viel Hilfe. So<br />

wurden mir zum Beispiel vorhandene Apparaturen zur Verfügung<br />

gestellt, und ich konnte <strong>die</strong> Werkstatt benutzen. Die Zeitfristen<br />

wurden verlängert, wenn <strong>die</strong>s notwendig erschien.<br />

In Karlsruhe entwickelte ich schon im Herbst 1922 <strong>die</strong> grundlegenden<br />

Ideen für einen »Strahlentransformator«, eine Apparatur,<br />

<strong>die</strong> es erlauben sollte, <strong>Teilchen</strong> so zu beschleunigen, als hätte man<br />

eine sehr hohe elektrische Spannung zur Verfügung, ohne aber<br />

dafür <strong>die</strong> so gefährlichen hohen Gleichspannungen zu benutzen.<br />

Die Frage, <strong>die</strong> ich mir damals stellte, war, ob sich Elektronen in<br />

einer ringförmigen und luftleeren Röhre so benehmen würden, wie<br />

wenn sie in einem Kupferdraht der Sekundärspule eines Transformators<br />

wären. Eigentlich sollten sie bei Änderungen des Stromes<br />

in der Primärspule genauso beschleunigt werden wie <strong>die</strong> Elektronen<br />

in der Sekundärspule des Transformators. Wenn in der Primärspule<br />

eines Transformators der Wechselstrom zum Beispiel 50oder<br />

60mal pro Sekunde seine Richtung ändert, wirkt auf <strong>die</strong><br />

Elektronen in der Sekundärspule eine Kraft, <strong>die</strong> sie jeweils in der<br />

einen oder anderen Richtung »beschleunigt«. Ein einzelner<br />

Beschleunigungsvorgang in einer Richtung findet also in einem<br />

Bruchteil einer Sekunde statt, und genau <strong>die</strong>sen Effekt wollte ich<br />

nun besser ausnutzen.<br />

Um <strong>die</strong> Elektronen, <strong>die</strong> ja jetzt nicht mehr in einem Kupferdraht<br />

eingeschlossen sind, auf einer Kreisbahn zu halten, würde ich ein<br />

geeignetes Magnetfeld einschalten, das sich allerdings an <strong>die</strong><br />

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