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Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage

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nette Menschen in Erinnerung. Das Projekt wurde übrigens zu<br />

gleichen Teilen vom »Consiglio Nazionale delle Ricerche« (CNR),<br />

von dem großen FIAT-Konzern in Turin und von der Universität<br />

Turin selbst finanziert.<br />

Es handelte sich um eine Maschine, mit der man Elektronen bis<br />

auf etwas über 100 MeV beschleunigen sollte. Man hatte hauptsächlich<br />

kernphysikalische Versuche im Sinn, wofür auch <strong>die</strong><br />

sekundär erzeugte Neutronenstrahlung sehr wichtig war.<br />

Es war mir damals schon klar, daß sich dafür ein Betatron nicht<br />

eignete. Die Erfahrungen hatten bis dahin ja schon gezeigt, daß man<br />

mit dem Prinzip des Synchrotrons bei so hohen Energien eine viel<br />

kleinere Maschine bauen könnte und dabei auch viel bessere<br />

Ergebnisse erhalten würde. Aber für ein Synchrotron braucht man<br />

auch einen Injektor, also einen Vorbeschleuniger, der <strong>die</strong> <strong>Teilchen</strong><br />

auf eine minimale Anfangsenergie bringt.<br />

Die Physiker des Instituts in Turin waren bereit, relativ neue<br />

Wege zu beschreiten, um eine sehr kompakte, zuverlässige und<br />

preiswerte Maschine herzustellen, <strong>die</strong> dann vielleicht in Zukunft<br />

auch an anderen Forschungsstätten eingesetzt werden könnte. So<br />

entstand ein recht originelles Konzept, das sich allerdings an schon<br />

vorher durchgeführte Projekte anlehnte [Go64]. Dr. H. Nabholz<br />

von BBC hat am Projekt und am Bau <strong>die</strong>ser Maschine mit mir<br />

zusammengearbeitet.<br />

Die Maschine sollte bis zu einer Energie von etwa 2 MeV als<br />

Betatron funktionieren und dann weiter als Synchrotron betrieben<br />

werden. Dies war für mich <strong>die</strong> Gelegenheit, endlich meine Entwicklungen<br />

und Kenntnisse über Synchrotrons an einer Maschine<br />

einzusetzen, <strong>die</strong> ich selbst zu bauen hatte.<br />

Und natürlich basierte das neue Projekt auch auf den guten<br />

Erfahrungen, <strong>die</strong> wir mit dem Bau von Betatrons bei BBC schon<br />

hatten. So wurde das Eisenjoch auch wieder in sechs Teilen gebaut,<br />

<strong>die</strong> um den Zentralkörper angeordnet waren. Auch viele andere<br />

Details stammten natürlich aus unseren Betatrons. Aber das Wesentliche<br />

war für mich <strong>die</strong> höhere zweite Beschleunigungsstufe,<br />

mit der man über 100 MeV erreichen sollte.<br />

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