Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage
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Deutschland wie auch in der Schweiz. Es war also eine sehr<br />
produktive Zeit. Somit hatte <strong>die</strong> Liste aller meiner Patentanmeldungen<br />
etwa <strong>die</strong> Zahl 200 erreicht. Alle <strong>die</strong>se Patentanmeldungen<br />
sind in der Bibliothek der ETH in Zürich aufbewahrt.<br />
Im Jahr 1959 haben wir an das private Krankenhaus »Casa di<br />
Cura S. Ambroglio« in Mailand den Prototyp eines beweglichen<br />
Betatrons geliefert. Es wurde von Professor Dr. P. L. Cova bestellt<br />
und war noch vor einigen Jahren in Betrieb. Die Apparatur drehte<br />
sich um den Patienten. Wir nannten es »Asklepitron«, nachd em<br />
griechischen Gott der Heilkunde »Asklepios« oder »Äskulap«. Ab<br />
1967 konnten wir <strong>die</strong> Energie der Elektronen unserer Betatrons auf<br />
35 MeV erhöhen und 1970 sogar auf 45 MeV, was für manche<br />
Anwendung wichtig war.<br />
Ich hatte auch eine magnetische Linse entwickelt, mit der man<br />
<strong>die</strong> Elektronen aus verschiedenen Richtungen immer auf <strong>die</strong> zu<br />
bestrahlende Stelle dirigieren konnte. Dadurch wurden Schäden im<br />
gesunden Gewebe auf ein Minimum reduziert. Diese Linse war<br />
auch ein großer Verkaufserfolg. Viele Krankenhäuser bestellten<br />
das Betatron gleich mit einer magnetischen Linse ausgestattet.<br />
Nach 1970 wurde <strong>die</strong> Nachfrage nach Betatrons geringer. Man<br />
konnte dann Linearbeschleuniger bauen, <strong>die</strong> kleiner und leichter<br />
waren als unsere Betatrons. Aber vor allem waren sie billiger, was<br />
schließlich entscheidend war. Später hat <strong>die</strong> Firma Varian <strong>die</strong><br />
ganze Abteilung, <strong>die</strong> ich leitete, von BBC übernommen. Und BBC<br />
war in der Zwischenzeit in Asea Brown Boveri, also ABB umgetauft<br />
worden.<br />
Die für mich wichtigste Maschine, <strong>die</strong> in unserer Abteilung bei<br />
BBC nach den Betatrons entwickelt wurde, war das Synchrotron<br />
oder vielleicht besser »Beta-Synchrotron« für <strong>die</strong> Universität Turin,<br />
das ich im folgenden etwas genauer beschreiben möchte.<br />
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