Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage
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wußte. Er hatte damals auch schon etwas von meinen Arbeiten<br />
erfahren.<br />
Die Arbeiten von Walton wurden später von J. L. Tuck und Leo<br />
Szilard in Oxford am Clarendon Laboratory weitergeführt. Es<br />
handelte sich um ein eisenloses Betatron für höhere Frequenzen.<br />
Auch <strong>die</strong>se Arbeiten waren nicht erfolgreich. Man kann für einen<br />
Strahlentransformator geeignete Magnetfelder auch ohne Eisenjoch<br />
erzeugen, was später auch realisiert wurde. Leo Szilard, den ich ja<br />
schon in Berlin kennengelernt hatte, war nach England emigriert,<br />
als Hitler <strong>die</strong> Macht in Deutschland übernahm.<br />
Es gab auch noch eine weitere Veröffentlichung zum gleichen<br />
Thema in der Zeitschrift »Archiv für Elektrotechnik«. Sie stammte<br />
von W. W. Jassinski [Ja36] und enthält eine umfassende mathematische<br />
Untersuchung sowie einige Vorschläge technischer Art, <strong>die</strong><br />
mir damals nicht besonders brauchbar erschienen.<br />
<strong>Als</strong> ich 1943 meinen Artikel für das »Archiv für Elektrotechnik«<br />
korrigierte, erschien auch ein Beitrag des Physikers Max Steenbeck<br />
in der Zeitschrift »Naturwissenschaften« [St43], in dem er angab,<br />
daß er bereits in den Jahren 1934 und 1935 mit einer Betatronröhre<br />
Elektronen auf etwa 1,8 MeV beschleunigt und einige Patente dazu<br />
angemeldet hatte. Dies habe ich als Fußnote auf Seite 545 dann<br />
eingefügt. Außerdem bemerkte ich dazu, daß <strong>die</strong> magnetische<br />
68<br />
Kasten 5<br />
Die Namen der Betatrons<br />
Steenbeck und Gund (s. auch Kasten 9) haben ihre Apparaturen<br />
ELEKTRONENSCHLEUDER genannt, während Schmellenmeier<br />
und Gans <strong>die</strong> Bezeichnung RHEOTRON benutzten. Wideröe hatte<br />
den sehr treffenden Namen STRAHLENTRANSFORMATOR<br />
eingeführt. In dem Patent von Slepian 1922 wird <strong>die</strong> Apparatur sehr<br />
bescheiden als X-RAY-TUBE, also als RÖNTGENRÖHRE bezeichnet.<br />
Kerst und Serber haben in ihren berühmten Arbeiten aus<br />
dem Jahr 1941 noch den Ausdruck INDUKTIONSBESCHLEU-<br />
NIGER dafür benutzt. Erst 1942 hat Kerst den heute allgemein<br />
akzeptierten Namen BETATRON eingeführt.