Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage
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Intensität. Das Ergebnis war, daß sich <strong>die</strong> Intensität ständig veränderte.<br />
Dr. Kollath nannte das unser »Eichhörnchen«. Später, mit<br />
einer Oxydkathode, wurde <strong>die</strong> Quelle stabiler und <strong>die</strong> Intensität<br />
konstanter.<br />
Wie schon erwähnt, wurde etwa zur gleichen Zeit in den<br />
Siemens-Reiniger-Werken bei Erlangen, auf Vorschlag von Max<br />
Steenbeck ein Betatron von 6 MeV gebaut. Der Röntgeningenieur<br />
Konrad Gund wurde damit beauftragt. Ich war im November 1944<br />
bei ihm auf Besuch. Aus verschiedenen Gründen glaubte ich<br />
damals nicht, daß <strong>die</strong> Maschine je brauchbar sein würde. Insbesondere<br />
gab es wohl Probleme mit der Vakuumröhre, <strong>die</strong> aus keramischem<br />
Material bestand, das ein sehr guter Isolator ist. Elektronen,<br />
<strong>die</strong> von ihrer Bahn abgekommen waren, drangen in <strong>die</strong> Wände ein,<br />
sammelten sich und verursachten nach einiger Zeit Durchschläge<br />
in der Wand, <strong>die</strong> zum Zusammenbruch des Vakuums führten.<br />
Diesen Effekt konnte ich bei meinen Maschinen durch den Einsatz<br />
von schwach leitendem Glas (Borsilikatglas, C9) für das Strahlrohr<br />
vermeiden. Aber auch über <strong>die</strong> Frequenz der Maschinen haben wir<br />
diskutiert, und ich glaube damals <strong>die</strong> Leute bei Siemens davon<br />
überzeugt zu haben, doch lieber 50 Hz zu benutzen, statt der<br />
höheren Frequenz, <strong>die</strong> Gund vorgeschlagen hatte. Wie ich später<br />
erfahren haben, ist <strong>die</strong>ses Betatron am Ende des Krieges nach<br />
Göttingen gebracht worden. Konrad Gund hat dort mit den Physikern<br />
erfolgreich zusammengearbeitet, und er hat auch promoviert<br />
[Gu46]. Aber Gund war psychisch etwas instabil und hat sich 1953<br />
zusammen mit seiner Frau das Leben genommen.<br />
Einmal hatten wir in Hamburg auch Besuch von Professor<br />
Gentner aus Heidelberg und Professor Kulenkampp aus Tübingen.<br />
Sie sprachen sich sehr lobend über unsere Ergebnisse aus.<br />
Im Herbst 1944 war unser Betatron schon so weit, daß ich<br />
Dr. Kollath und Gerhard Schumann <strong>die</strong> Weiterführung der Arbeiten<br />
vollständig überlassen konnte. Sie haben das sehr gut gemacht<br />
und später einen ausführlichen Bericht darüber in der Zeitschrift für<br />
Naturforschung veröffentlicht [Ko47].<br />
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