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Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage

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Außer unserem Betatron gab es aber noch etwas, was damals<br />

sehr gut funktionierte, nämlich <strong>die</strong> englische Armee. Sie kam<br />

immer näher an <strong>die</strong> Stadt Hamburg heran. Deshalb entschlossen<br />

sich Seifert und Kollath, mit dem Betatron nach Kellinghusen (bei<br />

Wrist, etwa 40 km nördlich von Hamburg, in Mittel-Holstein) zu<br />

übersiedeln. Hier hatte Seiferts Familie eine Meierei zur Verfügung<br />

gestellt, in der das Betatron nun installiert wurde.<br />

Am 3. Mai 1945 besetzten <strong>die</strong> Engländer kampflos den Stadtkern<br />

von Hamburg. Hollnack ist anscheinend sofort mit wehenden<br />

Fahnen zu ihnen übergetreten. Am 7. Mai 1945 hat Deutschland<br />

bedingungslos kapituliert, und es ist nicht anzunehmen, daß danach<br />

<strong>die</strong> Arbeiten an dem Hamburger Betatron weiterhin von Berlin aus<br />

finanziert wurden.<br />

Kollath und Schumann gelang es aber, das Betatron in Kellinghusen<br />

auf Anhieb und ohne größere Schwierigkeiten in Betrieb zu<br />

nehmen und <strong>die</strong> Arbeiten und Messungen sogar noch bis Dezember<br />

1945 weiterzuführen, wie sie es in einigen Notizen dokumentiert<br />

haben, <strong>die</strong> in der ETH aufbewahrt sind [Ko45]. Auch Bruno<br />

Touschek war wenigstens zeitweise nach Kellinghusen übersiedelt,<br />

denn einige seiner Schriftstücke zur Theorie des Betatrons<br />

sind mit <strong>die</strong>ser Ortsangabe versehen [To45].<br />

Im Jahr 1947 haben dann Kollath und Schumann, wie schon<br />

erwähnt, über <strong>die</strong> Untersuchungen am 15-MeV-Betatron [Ko47]<br />

sehr ausführlich berichtet. Ein großer Teil <strong>die</strong>ser Arbeiten wurde<br />

in Kellinghusen durchgeführt. In einer Fußnote auf der ersten Seite<br />

<strong>die</strong>ser Arbeit steht: »Wir danken den HHrn. der Fa. C. H. F. Müller<br />

für jederzeitig tatkräftige Unterstützung und ihr Interesse an dem<br />

Fortgang der Arbeiten«. Und in einer gleich nachfolgenden wird<br />

erklärt: »Wir möchten auch an <strong>die</strong>ser Stelle Hrn. Fabrikbesitzer<br />

Richard Seifert, Hamburg, dafür danken, daß er uns stets bereitwilligst<br />

seine Hilfe zur Verfügung gestellt hat.«.<br />

Daraus ist wohl zu entnehmen, das <strong>die</strong>se beiden Firmen <strong>die</strong><br />

Arbeiten in Kellinghusen auch finanziell ermöglicht haben, was<br />

naheliegend ist, weil sie sich ja selbst mit dem Bau von Röntgenapparaturen<br />

beschäftigten (und es auch heute noch tun). Später<br />

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