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Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage

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Steenbecks Stabilitätsbedingung kann man allerdings als eine<br />

Näherung der allgemeineren, schon vorher von Walton ausgearbeiteten<br />

Formeln betrachten. Sie ist nur in der Nähe der Sollbahn<br />

der <strong>Teilchen</strong> gültig, während Waltons Formeln auch bei größeren<br />

Entfernungen eingesetzt werden können. Aber Steenbecks Bedingung<br />

war leichter zu verstehen als <strong>die</strong> etwas kompliziert formulierte<br />

und kaum verbreitete Theorie von Walton, und deshalb gilt heute<br />

Steenbeck im allgemeinen auch als der Autor der (vereinfachten)<br />

Stabilitätsbedingung. In seinem ersten Patent (1933) hat Steenbeck<br />

<strong>die</strong> Bedingung recht vage formuliert: »...das zur Führung <strong>die</strong>nende<br />

Magnetfeld, (ist) dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetfeld von<br />

der Mitte nach dem Rand hin abfällt...«. Mehr wird dazu nicht<br />

spezifiziert.<br />

Wenn man nämlich <strong>Teilchen</strong> auf einer immer gleichbleibenden<br />

Ringbahn halten will, muß man dafür sorgen, daß sie von geeigneten<br />

Kräften geführt werden. <strong>Teilchen</strong>, <strong>die</strong> sich nicht auf der<br />

Sollbahn befinden, werden sanft zurückgestoßen. Die rückführende<br />

Kraft bewirkt natürlich auch, daß <strong>die</strong> <strong>Teilchen</strong> dann eine Schlangenbewegung<br />

um <strong>die</strong> Sollbahn durchführen, so etwa, wie man es<br />

vom Schlittenfahren in einer Rinne kennt. Diese Hinundherbewegungen<br />

werden »Betatronschwingungen« genannt. Sie können<br />

sowohl radial, wie auch vertikal (bei einem horizontal liegenden<br />

Ring) auftreten. Geeignete Korrekturkräfte entstehen im Betatron<br />

in den nach Walton oder Steenbeck vorgeschlagenen Magnetfeldern.<br />

Sie müssen proportional zu 1/ r n nach außen abnehmen,<br />

wobei <strong>die</strong> Zahl n zwischen 0 und 1 liegt. Dies ist genauer ausgedrückt,<br />

was Steenbeck in seinem Patent meint.<br />

In einem umfangreichen und sehr interessanten Artikel in der<br />

Zeitschrift »Nature« hat Donald Kerst im Jahr 1946 [Ke46] <strong>die</strong><br />

Vorgeschichte des Betatrons sehr genau dargestellt. Dabei hat er<br />

alle veröffentlichten und auch unveröffentlichten Arbeiten darüber<br />

erläutert, soweit sie ihm damals bekannt waren. Es erscheint mir<br />

aber sicher, daß <strong>die</strong> Grundideen zum Bau eines Betatrons oder<br />

Strahlentransformators an verschiedenen Stellen, ganz unabhängig<br />

voneinander, entwickelt wurden.<br />

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