Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage
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In der Zeit von 1952 bis einschließlich 1959 war ich zu insgesamt<br />
19 Besprechungen und Kongressen, <strong>die</strong> den CERN betrafen. Ich<br />
bin ja zu den meisten Kongressen, <strong>die</strong> damals stattfanden, gefahren.<br />
Ich habe damals auch Lawrence kennengelernt, den Erfinder<br />
des Zyklotrons. Ich glaube, es war auf dem großen Kongreß<br />
»Atoms for peace« beim CERN in Genf, im August 1955. Dieser<br />
populäre Kongreß war sicher gut geeignet für eine freundschaftliche<br />
Umarmung. Aber vielleicht war es auf dem Kongreß im Jahr<br />
1956. Lawrence starb 1958 an Krebs. Ich habe ihn nie in Amerika<br />
getroffen.<br />
Wie mir Jan Vaagen erzählt hat, steht in einem Buch von Nuel<br />
Phair Davis eine sehr malerische Beschreibung aus der Konferenz<br />
»Atoms for Peace« (1955). Es handelte sich um Lawrence, der vom<br />
Podium aus, mit einer gewissen ihm eigentümlichen Dramatik und<br />
mit Pathos, den anwesenden Professor Wideröe als den Urheber<br />
der Grundidee für sein Zyklotron (im Text steht Synchrotron, was<br />
wohl falsch ist) feierte. Lawrence hatte wohl gute Gründe dafür,<br />
aber ich kann mich an <strong>die</strong>sen Vortrag von Lawrence nicht so genau<br />
erinnern.<br />
Meine nächste Beratertätigkeit war für das Forschungszentrum<br />
DESY in Hamburg in den Jahren 1959 bis 1963. Ich fuhr dafür<br />
mehrmals hin und wohnte dort jeweils einige Tage. Ich arbeitete<br />
meist mit Dr. Werner Hardt zusammen, um technische Probleme<br />
beim Bau eines 6,4-GeV-Synchrotrons für Elektronen zu lösen.<br />
Damals hat auch Stan Livingston eine Zeit bei DESY gearbeitet,<br />
aber ich habe ihn dort nie getroffen. Ich traf dagegen öfters Gustav-<br />
Adolf Voss, als man das Synchrotron bei DESY zum Funktionieren<br />
gebracht hat. Und ich hatte natürlich viele Gespräche mit dem<br />
Gründer und Direktor von DESY, Professor Willibald Jentschke.<br />
Wir diskutierten oft über eine »Kernmühle«, also über Speicherringe<br />
mit kolli<strong>die</strong>renden Strahlen, aber damals hatte Jentschke noch<br />
keinen Auftrag, solch eine Maschine zu bauen.<br />
Erst ab 1968 hat man nämlich bei DESY, übrigens sehr erfolgreich,<br />
Kollisionsmaschinen für Elektronen und Positronen entwik-<br />
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