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Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage

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Vorfall im Radiumspital in Oslo, als ich einen Besuch des dort<br />

arbeitenden Arztes Dr. Rennäs bei Schumacher empfohlen und<br />

vorbereitet hatte. <strong>Als</strong> alles so weit war, schrieb mir Dr. Rennäs (er<br />

ist schon verstorben), daß sein Direktor ihm strikt verboten hat,<br />

nach Berlin zu Schumacher zu fahren. Der traditionell orientierte<br />

Chefarzt hatte offenbar Angst vor den neueren Methoden.<br />

Metastasen bilden immer noch ein großes Problem für <strong>die</strong><br />

Strahlentherapie. Man hat viele Versuche mit zelltötenden Giftstoffen<br />

unternommen, aber <strong>die</strong> Resultate sind mehr als zweifelhaft.<br />

Neuerdings versucht man andere Wege, wie zum Beispiel <strong>die</strong><br />

Tumorauflösung mit Hilfe des Immunsystems.<br />

Auf dem Radiation Research Kongress in Evian, es war wohl<br />

1970, habe ich einen sehr interessanten Menschen getroffen. Es<br />

war der Arzt Dr. Lionel Cohen. Auf zwei dann folgenden Reisen<br />

nach Johannisburg in Südafrika konnte ich mich weiter mit ihm<br />

ausführlich unterhalten. Er leitete dort <strong>die</strong> Strahlentherapie. Wir<br />

blieben viele Jahre in Kontakt. Cohen war ein sehr tüchtiger Mann<br />

und hatte sehr gute Ideen. Er ging dann nach Chicago und ist jetzt<br />

pensioniert.<br />

Cohen hatte Schumachers Programme mit den hohen Einzeldosen<br />

und längeren Erholungszeiten als richtig bestätigt. Und<br />

besonders wichtig erschien ihm <strong>die</strong> Tatsache, daß <strong>die</strong> Reparatur bei<br />

den Beta-Schäden bei Tumorzellen viel langsamer und unvollkommener<br />

verläuft als bei geschädigten Normalzellen. Das gleiche gilt<br />

für <strong>die</strong> Repopulation abgestorbenen Gewebes, was allerdings ein<br />

noch wenig erforschtes Gebiet darstellt.<br />

Cohen erkannte <strong>die</strong> entscheidende Bedeutung der Parameter in<br />

der B. G. W.-Formel und setzte alles daran, sie aus den Erfahrungen<br />

der Strahlentherapie abzuleiten. Er hat sehr bald <strong>die</strong> Zweikomponententheorie<br />

um eine dritte Komponente erweitert, was eine<br />

sehr interessante Entwicklung darstellt. Dabei berücksichtigte er<br />

<strong>die</strong> Repopulation des zerstörten Zellgewebes. Somit konnte er<br />

dann noch genauere Programme für <strong>die</strong> Bestrahlung aufstellen.<br />

Diese schwierige Aufgabe konnte er nur mit Hilfe von Computern<br />

bewältigen. Er entwickelte dafür <strong>die</strong> entsprechenden Programme<br />

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