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Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage

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also »kohärent« aufeinander wirken, und es dürfen nicht etwa <strong>die</strong><br />

einzelnen <strong>Teilchen</strong> aufeinander wirken. Bei der normalen Beschleunigung<br />

werden Einzelteilchen betrachtet. Effekte, <strong>die</strong> das<br />

ganze Paket betreffen, werden erst später, bei den Korrekturen der<br />

Bahnen, berücksichtigt – nicht aber bei der Beschleunigung selbst.<br />

Ich hatte mir überlegt, daß man am besten ein Protonenpaket mit<br />

einem Positronenpaket auf <strong>die</strong>se Art »anstößt« und habe in meine<br />

Formeln gleich <strong>die</strong> <strong>Teilchen</strong>strahlen eingesetzt, <strong>die</strong> man am HERA-<br />

System in Hamburg zur Verfügung haben könnte, nämlich 800-<br />

GeV-Protonen und 30-GeV-Positronen. Die Ergebnisse sind sehr<br />

erstaunlich. Man könnte auf <strong>die</strong>se Art Protonen bis auf mehrere<br />

hundert TeV beschleunigen, unter den besten Bedingungen vielleicht<br />

sogar auf über tausend TeV. Zum Vergleich: Das SSC-<br />

Projekt erreicht 20 TeV und das LHC beim CERN gerade 8 TeV.<br />

Man könnte also durch kohärente Streuung von <strong>Teilchen</strong>paketen zu<br />

wesentlich höheren Energien kommen.<br />

Meine Berechnungen enthalten auch Angaben zur Größe der<br />

<strong>Teilchen</strong>pakete, und ich erwähne <strong>die</strong> vielen Schwierigkeiten, <strong>die</strong><br />

zu erwarten sind. Vielleicht haben sich bei mir doch noch einige<br />

Fehler eingeschlichen – ich habe <strong>die</strong> Sache dann gar nicht veröffentlicht,<br />

sondern nur an meine Freunde verschickt. Wesentlich für<br />

<strong>die</strong> Realisierung der Methode war allerdings <strong>die</strong> Größe der <strong>Teilchen</strong>pakete.<br />

Ich hatte <strong>die</strong> Dimensionen der HERA-Pakete eingesetzt.<br />

Diese Pakete sind mehrere cm lang, einige mm breit und nur ein<br />

paar Zehntelmillimeter hoch. Das Prinzip würde aber wesentlich<br />

besser funktionieren, wenn man <strong>die</strong> Pakete noch viel kleiner<br />

machen könnte, was aber damals noch als unrealistisch betrachtet<br />

wurde.<br />

Und hier kommt <strong>die</strong> eigentliche Pointe meiner Geschichte. Im<br />

Jahr 1992 habe ich von den neuen Plänen für Linearbeschleuniger<br />

erfahren, <strong>die</strong> nach der Zeit der Speicherringe, <strong>die</strong> nun ihre Grenzen<br />

erreicht haben, eingesetzt werden sollen. Mit ihnen möchte man<br />

etwas höhere Energien erreichen, aber besonders Elektron-Positron-Kollisionen<br />

untersuchen, in einem für Ringe unerreichbaren<br />

Bereich. Es soll mit zwei solchen Linacs gegeneinander geschos-<br />

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