Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage
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Das Prinzip und <strong>die</strong> Theorie für den Synchrotronbetrieb hatte ich<br />
schon in meinem norwegischen Patent vom Januar 1946 [Wi46]<br />
genau dargestellt, das in Anhang 2 wiedergegeben ist. Und für den<br />
Anfangsbetrieb als Betatron sollten unter anderem einige Ideen<br />
realisiert werden, <strong>die</strong> ich in einem Patent aus dem Jahr 1948<br />
beschrieben hatte.<br />
Die Maschine sollte Elektronen in beiden Richtungen beschleunigen,<br />
wie es bei unseren Betatrons schon oft der Fall war. Der<br />
Radius der Elektronenbahn wurde auf 29 cm festgelegt, und man<br />
sollte <strong>die</strong> Frequenz des italienischen Stromnetzes, also 50 Zyklen<br />
pro Sekunde, benutzen, wie ich es bei all meinen Betatrons ja auch<br />
schon früher gemacht hatte.<br />
Ein Teil des Vakuumrohres war als gebogene Driftstrecke<br />
ausgelegt, in dem <strong>die</strong> innere Fläche mit Silber beschichtet wurde,<br />
an der <strong>die</strong> hochfrequente Spannung von außen (durch eine kapazitive<br />
Kopplung) angelegt werden müßte. An den Enden, etwa wie<br />
bei meiner Aachener Driftstrecke, sollten <strong>die</strong> Elektronen bei jedem<br />
Umlauf weiter beschleunigt werden. Und damit entstanden aber<br />
auch viele neue Probleme. Ganz so einfach, wie ich es in meinem<br />
Synchrotron-Patent aus dem Jahr 1946 (s. Abbildung 5 in Anhang<br />
3) dargestellt hatte, ging es nämlich nicht. Und eine simple Driftstrecke<br />
wie in Aachen war es auch nicht.<br />
Wir hatten auch Probleme mit Sekundärelektronen, <strong>die</strong> auf der<br />
Innenwand der Röhre entstanden. Diese und andere Schwierigkeiten<br />
wurden durch eine Beschichtung der Beschleunigungsstrecke<br />
mit einer Graphitschicht behoben, <strong>die</strong> einen hohen elektrischen<br />
Widerstand hat. Wir mußten auch Längsrillen einfräsen und noch<br />
weitere Tricks anwenden, <strong>die</strong> wir alle in einer späteren Publikation<br />
[Go64] beschrieben haben.<br />
<strong>Als</strong> es sich dann zeigte, daß wir für den Bau <strong>die</strong>ser Maschine<br />
doch länger brauchen würden als ursprünglich vorgesehen, hat <strong>die</strong><br />
Firma BBC eines unserer 31-MeV-Betatrons für <strong>die</strong> Wartezeit zur<br />
Verfügung gestellt. Es wurde im Keller des Instituts, genau dort,<br />
wo später <strong>die</strong> neue Maschine hinkommen sollte, installiert und von<br />
1956 bis 1959 betrieben.<br />
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