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Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage

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konnte auch <strong>die</strong> Distanz zur Kurzschlußstelle bestimmen und<br />

wurde auch Distanzrelais genannt. Aber es hatte, wie schon erwähnt,<br />

viele Fehler, war recht ungenau und sehr unempfindlich.<br />

Meine neue Idee war viel einfacher, viel robuster und versprach<br />

eine schnellere und genauere Wirkungsweise.<br />

Ich kannte <strong>die</strong> Verhältnisse in Norwegen recht gut und wußte,<br />

daß <strong>die</strong> vielen im sogenannten »Samkjöringen« im Verbund zusammenarbeitenden<br />

Kraftwerke unbedingt Distanzrelais benötigten.<br />

Und ich wußte auch, daß man in Norwegen nur ein robustes und<br />

sehr einfaches Relais gebrauchen konnte. Viele Elektrizitätsgesellschaften<br />

hatten nur ungeschultes Personal. Da konnte man<br />

keine komplizierte Feinmechanik gebrauchen.<br />

<strong>Als</strong> erstes suchte ich mir eine relativ kleine Firma aus, <strong>die</strong> mir<br />

für <strong>die</strong> Herstellung von Relais geeignet erschien. Es war <strong>die</strong> Firma<br />

»N. Jacobsens Elektrische Werkstatt« (NJEV). Ich sprach mit dem<br />

Direktor, er hieß Haug, und überzeugte ihn, daß meine Relais eine<br />

gute Sache für ihn wären. Nach kurzer Zeit waren wir uns einig, und<br />

ich wurde bei ihm für 500 Kronen im Monat eingestellt, ein recht<br />

gutes Gehalt für <strong>die</strong> damalige Zeit. Am 1. April 1933 habe ich also<br />

bei der Firma Jacobsen in Oslo angefangen. Da hatte ich aber alle<br />

Unterlagen für mein neues Relais schon fertig entwickelt und<br />

konnte gleich mit dem Bau beginnen.<br />

Ich möchte doch etwas mehr über <strong>die</strong>se Relais sagen, obwohl es<br />

vielleicht nur für technisch interessierte Leser von Interesse ist. In<br />

den Abbildungen 5.1 und 5.2 ist so ein Relais gezeigt. Für das<br />

Spannungselement verwendete ich einen stabförmigen Elektromagneten,<br />

der mit Gleichspannung über einen kleinen Selen-Gleichrichter<br />

gespeist wurde. Das Magnetjoch hatte am oberen Ende eine<br />

recht große Polfläche und darunter eine starke Einschnürung. <strong>Als</strong><br />

Ergebnis bekam ich eine Anziehungskraft auf einem Eisenanker,<br />

<strong>die</strong> fast geradlinig mit der Spannung anstieg, auch im untersten<br />

Bereich. Ein Bimetall versuchte nun, den Eisenanker abzureißen.<br />

Der Stromwandler für das Bimetall hatte im Kern des Eisens ein<br />

Loch, das so bemessen war, daß der Strom für das Bimetall mit der<br />

Wurzel des Stromes zunahm und <strong>die</strong> Erwärmung (und folglich <strong>die</strong><br />

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