Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage
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Beiträge von Walton werde ich später noch mehr berichten. Der<br />
Strahlentransformator funktioniert also doch – wenn man es nur<br />
richtig anstellt. Und <strong>die</strong>s war damals für mich wie der Einschlag<br />
eines Blitzes! Ich habe sofort wieder angefangen, Berechnungen<br />
zum Strahlentransformator durchzuführen. Daran arbeitete ich<br />
mehrere Monate neben meiner Tätigkeit bei NEBB, und schließlich<br />
entstanden daraus zwei längere Aufsätze, <strong>die</strong> ich der Zeitschrift<br />
»Archiv für Elektrotechnik« in Berlin zur Veröffentlichung<br />
zuschickte. Der erste, in dem ich <strong>die</strong> Ergebnisse von Kerst und<br />
einige meiner neuen Berechnungen und Formeln beschrieb, wurde<br />
publiziert [Wi43b]. Der zweite, der auch einen etwas abenteuerlichen<br />
Vorschlag für ein 200-MeV-Betatron enthielt, wurde dagegen<br />
nicht gedruckt.<br />
Eine Zeit nachdem mein Bericht erschienen war, geschah etwas<br />
sehr Sonderbares. Eines Tages, es muß etwa im März 1943 gewesen<br />
sein, kamen einige Offiziere der deutschen Luftwaffe zu NEBB<br />
und wollten mit mir sprechen. Norwegen war ja schon 1940 besetzt<br />
worden. Ich weiß nicht mehr genau, ob es zwei oder drei waren. Ich<br />
stand damals gerade bei meinem Fahrrad, weil ich immer zu NEBB<br />
radelte. Sie fragten, ob wir zusammen ins Grand Hotel fahren<br />
könnten, um etwas zu besprechen. Ich antwortete, das wäre schon<br />
möglich, ich müßte aber erst mein Fahrrad in Ordnung bringen.<br />
<strong>Als</strong> wir dann im Grand Hotel waren, fragten Sie mich, ob ich mit<br />
ihnen nach Berlin kommen würde. Sie meinten, daß es von Bedeutung<br />
für meinen Bruder sein könnte. Mein Bruder Viggo war ja der<br />
Direktor der von ihm gegründeten Fluggesellschaft, <strong>die</strong> »Wideröes<br />
Flyveselskap«, <strong>die</strong> damals wegen des Krieges stillgelegt war. Aber<br />
mein Bruder hatte Beziehungen zu einigen Leuten, <strong>die</strong> versuchten,<br />
Flüchtlinge nach England zu bringen. Das war damals natürlich<br />
streng verboten. Diese Sache war aufgeflogen. Mein Bruder wurde<br />
verhaftet, kam in Oslo vor ein Gericht und wurde zum Glück nicht<br />
zur Todesstrafe (wie einige der Beteiligten), sondern nur zu 10<br />
Jahren schwerem Zuchthaus in Deutschland verurteilt.<br />
Die deutschen Offiziere deuteten an, daß mein Bruder eventuell<br />
freigelassen werden könnte, wenn ich ihnen helfen würde. Dies war<br />
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