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Als die Teilchen laufen lernten - Pedro Waloschek Homepage

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eim Einschuß entsprechend reduzieren. Ich hatte eine kleine<br />

Hoffnung, daß <strong>die</strong> Wandladungen stabilisierende Kräfte erzeugen<br />

könnten, aber das schien nicht der Fall zu sein. Es gelang mir dann<br />

jedoch, <strong>die</strong> Elektronen etwa eineinhalbmal in der Kreisröhre herumzuführen.<br />

Wenn ich meine Erfahrungen, sowohl in Hamburg 1943-44, wie<br />

auch bei BBC in Baden (nach 1946) zum Vergleich heranziehe,<br />

kann ich folgendes sagen: Es war nicht nur <strong>die</strong> fehlende Ableitung<br />

der Wandelektronen durch einen leitenden Wandbelag, <strong>die</strong> der<br />

Maschine den Erfolg versagten. Die Form des Eisenkerns (also das<br />

dadurch erzeugte Magnetfeld) und der weiteren magnetischen<br />

Eisenteile war viel zu primitiv und vollkommen unzureichend für<br />

<strong>die</strong> hohen Anforderungen, <strong>die</strong> ein gut funktionierender Strahlentransformator<br />

(der ja dann später Betatron genannt wurde) stellt.<br />

Genauer ausgedrückt: Die erst später genau berechneten Stabilitätsbedingungen<br />

für <strong>die</strong> Bahnen der Elektronen waren bei meiner<br />

Aachener Anlage gar nicht erfüllt. Auch <strong>die</strong> Injektion war recht<br />

ungenügend. Kurz und gut, es war ein reines Glück für mich, daß<br />

ich <strong>die</strong> Versuche mit dem Strahlentransformator damals nicht<br />

weiterführte, sondern sofort abbrach. Meine eigenen Erfahrungen<br />

und auch <strong>die</strong> Voraussetzungen in Rogowskis Labor reichten dafür<br />

einfach nicht aus.<br />

<strong>Als</strong> ich nun mit der Maschine keinen Erfolg hatte, berichtete ich<br />

<strong>die</strong>s Rogowski. Er sagte, er könne mir doch keinen Doktorgrad<br />

erteilen für etwas, was nicht funktionierte. Das verstand ich sehr<br />

wohl; ich mußte also etwas bauen, was funktionierte. Und dazu<br />

hatte ich auch schon eine Lösung im Sinne.<br />

Bei Literaturstu<strong>die</strong>n in Karlsruhe hatte ich einen Aufsatz von<br />

Professor Gustav Ising in der schwedischen Zeitschrift »Archiv för<br />

Mathematik, Astronomie och Fysik« [Is24] gelesen, in dem er<br />

vorschlug, Elektronen in einer geradlinigen Vakuumröhre durch<br />

mehrere Metallröhren (»Elektroden«) zu führen, in denen eine<br />

sogenannte »Wanderwelle« durch hochfrequente Wechselspannungen<br />

angeregt wurde. Dabei wurde <strong>die</strong> Spannung an den verschiedenen<br />

Elektroden durch geeignete Verzögerungsleitungen<br />

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