Steigenberger hatte inzwischen neben der Druckerei einen ansehnlichen Handel <strong>mit</strong>Schreibwaren eingerichtet, den während des Krieges seine Tochter Lotte leitete. Nachdemdiese im Jahre 1946 den heutigen rührigen Geschäftsmann Oskar Luber geheiratet hatte undVater Steigenberger sah, dass es <strong>mit</strong> der Firma bergauf geht, übergab er beiden im Jahre 1958den gesamten Betrieb in eigene Regie. Heute ist die Firma Druckerei und Verlagsanstalt„Bayerland" A. Steigenberger aus dem <strong>Dachau</strong>er Stadtbild nicht mehr wegzudenken.Wenn man bei einem Rundgang durch den Betrieb die blitzsauberen Räume der Druckereiund Setzerei besucht, wo viele fleißige Hände sich regen und emsig geschafft wird, und danndas bestausgestattete Schreib- und Spielwarengeschäft sieht, kann man den Fleiß und denAufbauwillen der Betriebsinhaber erkennen. Modernste Heidelberger Druckautomaten,Linotype-Setz- und Typograph-Setzmaschinen sind der Maschinenpark der Firma, der einenrespektablen Wert darstellt. Auf die Lehrlingsausbildung legt Oskar Luber besonderen Wert,„denn ein guter Nachwuchs", meint er, „ist heute notwendiger denn je". So konnte sich einLehrling in München bereits <strong>mit</strong> dem besten Prädikat auszeichnen. Neben dem Schreib- undSpielwarengeschäft in der Freisinger Straße wurde eine Zweigstelle in der Martin-Huber-Straße gegründet, und als Neuerwerbung eine weitere Filiale für die Vorführung der Märklin-Spielwarenerzeugnisse gegenüber dem Stammhaus in der Freisinger Straße. DemSchreibwarenhandel ist seit Jahren ein Reisebüro angegliedert, ferner stellt die Firma, alseinzige im Landkreis, Stempel her.Das Personal umfasst 50 Personen, davon 24 geschulte und fleißige Mitarbeiter auf demtechnischen Sektor und 26 ebenso rührige im Büro und Verkauf. - Das Haus derVerlagsanstalt liegt <strong>mit</strong> seiner Druckerei in einem wunderschön angelegten Garten, so dassdie Mitarbeiter im Sommer ein Blumenmeer vor sich haben. Erst vor kurzem wurde eineGeneralüberholung des gesamten Gebäudekomplexes durchgeführt, da<strong>mit</strong> hat die FreisingerStraße ein noch hübscheres Gesicht erhalten.Vom Einödhof zum KleinzentrumAmperland einer der ältesten Landkreise AltbayernsVon Wilhelm Liebhart<strong>Dachau</strong>er Nachrichten vom 24.12.1976Der Landkreis <strong>Dachau</strong> ist wie alle anderen bayerischen Landkreise seit 1969 einemverwaltungspolitischen Wandel ausgesetzt, der nur <strong>mit</strong> den Staatsreformen des frühen 19.Jahrhunderts einen Vergleich aushält, die als Folge der Klostersäkularisation von 1803notwendig geworden waren. Das Ziel der modernen Gebietsreform ist zu begrüßen, dieDurchführung aber ist umstritten und die tatsächlichen Folgen sind nicht abzusehen. Sie setztsich das Ziel, die zukünftige, gesellschaftlich-wirtschaftliche Entwicklung unseres Landesdurch organisatorische (sprich gleich zentralistische) Planung in den Griff zu bekommen. ImLandesentwicklungsprogramm wurden 244 Ortschaften, Märkte und Städte zu sogenannten„zentralen Orten“ bestimmt. In diesem Rahmen wurden den Siedlungen Altomünster,Indersdorf, Petershausen, Hebertshausen, Odelzhausen und Röhrmoos zentrale Funktionenzugeordnet. Es handelt sich vor allem um drei Hauptfunktionen: Einmal soll einausreichendes Angebot an Arbeitsplätzen, dann Versorgung- und schließlichErholungseinrichtungen angeboten werden. Inwieweit die genannten Orte und Gemeindendiese Bedingungen auf Grund ihrer heutigen Gegebenheiten erfüllen können, sei dahingestellt.Allerdings scheint es falsch, Gemeinden wie z. B. dem Markt Altomünster den Status „Klein-Eberl Hubert, Kreuzbergstr. 6, 85232 <strong>Bergkirchen</strong> Seite 112 15.01.2013
zentrum“ zu verweigern, wenn nicht alle geforderten Funktionen zum Zeitpunkt derGebietsreform erfüllt sind.Im Augenblick bedeutender Wandlungen soll aus landes- und heimatgeschichtlicher Sicht dieachthundert jährige Geschichte des Landkreises vorgeführt werden, um die gewachsenen, historischenStrukturen einerseits und ihre Veränderbarkeit andererseits zeigen zu können. Nurso tritt tatsächlich die epochale Änderung des ländlichen Raumes - veranlasst durch dieGebietsreform - in das Bewusstsein der Zeitgenossen. Es sei darauf hingewiesen, dass derernsthaften Heimatgeschichte eine zusätzliche, gegenwartsbezogene Aufgabe zuwächst. Daviele, kleine Gemeinden ihre meist hundertsiebzigjährige Selbständigkeit verlieren, bestehtdie Gefahr, dass ihr in Jahrhunderten gewachsenes kulturelles und geschichtliches Gepräge imneuen Zentralort untergeht und sich vermischt. Die Heimatgeschichte muss die Rolle, diekleinere Gemeinden vor der Auflösung gehabt haben, sichern, bewahren und in den neuenZentralort einbringen. Dies beginnt <strong>mit</strong> der Sicherung der alten Gemeinde- und Schularchive.Die Geschichte des Landkreises, der erst Bütte des 19. Jahrhunderts entstand, beginnt <strong>mit</strong> derverwaltungspolitischen Vorgängerin, dem alten Landgericht <strong>Dachau</strong>. Dessen Anfänge liegenim späten 12. Jahrhundert. Das Amperland als eine Region Oberbayerns tritt aber bereits imFrüh<strong>mit</strong>telalter, in den Jahrhunderten nach der Völkerwanderung ins Licht der Geschichte.Früh- und hoch<strong>mit</strong>telalterliche VoraussetzungenDas Amperland gehört zu den ersten Legionen Altbayerns, die nach dem Abzug der Römerund nach der Festigung der germanischen Herrschaft über eine kelto-romanische undgermanische Bevölkerung urkundlich in Erscheinung treten. Zwischen Isar und Lech, an denOberläufen von Paar, Ilm und Glonn sind im 8./9. Jahrhundert Adelsgruppen, die meistuntereinander versippt sind. Man zählt sie zur Gruppe der sogenanntn Huosier, die schon inder Lex Bajuvariorum - einer Sammlung fränkisch bayerischer Rechte aus dem 7. Jahrhundert- genannt sind. Sie sitzen in Mammendorf, Ober- und Unterbachern, Ober- und Unterweilbach,Groß- und Kleininzemoos, Glonn, Ampermoching, Prittlbach, Deutenhofen, Röhrmoos,Hebertshausen und vielen anderen Orten. An der Gründung der St.-Alto-Klause in Altomünsterwaren sie maßgeblich beteiligt. Vermutlich in das 9. Jahrhundert fallen die Anfängeeiner Grafschaft um den Bischofssitz Freising, dem bedeutendsten Zentralort im Bereich desAmperlandes. Gerichtstage sind in Ampermoching, Eching, Haimhausen, Vierkirchen,<strong>Bergkirchen</strong>, Emmering, Föhring, Ainhofen und Tandem nachgewiesen. Grafen <strong>mit</strong> NamenEparhart, Ratold und Liupald treten in Erscheinung. Diese Grafen der Karolingerzeitverkörperten königliche Gewalt (nach der Absetzung des letzten Agilolfingers Tassilo III.),gestützt auf Königsgut und dessen heerespflichtigen Siedler. Königsbesitz, der auf altes Herzogsgutzurückgeht, lässt sich in Freising, Hohenkammer, Gilching, Uberacker undFröttmaning belegen. Als Sitze von Urpfarreien und Gerichtsschrannen kamen ihnen großeBedeutung zu. Die Macht der Grafen fand ihre Grenzen vor Freiräumen des Hochadels undder Kirche. Die Grafschaft als Personenverband war also keine flächendeckendeHerrschaftsorganisation wie etwa die heutigen Landkreise. Die Folgezeit vom 10. - 12.Jahrhundert liegt herrschaftsgeschichtlich zum Teil im dunkeln. Das Weiterbestehen einerGrafschaft um Freising scheint sicher.Zusammen <strong>mit</strong> den Grafen Altmann I., Ernst, Altmann tritt um 1130 ein Graf Hartwig auf, indessen Grafschaft Indersdorf lag. Diese Grafen, gleichzeitig Vögte der Freisinger Kirche,gehören zur Familie der Ottenburg-Gröglinger. Sie zählen neben den Welfen (Altomünster)und Ebersbergern (Ebersberg, Kühbach, Geisenfeid) sowie den Andechsern zu denmächtigsten Dynasten des 12. Jahrhunderts. Allerdings werden die Ottenburg-Gröglingerdurch ein neues - Geschlecht in drei Linien, von den Grafen von Scheyern-Wittelsbach <strong>mit</strong>weiteren Linien in <strong>Dachau</strong> und Valley verdrängt. Als Vögte der Freisinger Bischofskirche undderen Eigenklöster (Weihenstephan, Neustift) und Erben der Ebersberger und Aribonenkonzentrieren sie Schritt für Schritt im späten 11. und frühen 12. Jahrhundert ihre Herrschaft:Eberl Hubert, Kreuzbergstr. 6, 85232 <strong>Bergkirchen</strong> Seite 113 15.01.2013
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Zeitungsartikel aus dem Amperbotenu
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Primizfeier in DachauAmperbote vom
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c) die Ersatzreservisten (mit Ausna
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entlang nach dem Festplatz. Die Son
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Empfang von Pfarrer WinhartAmperbot
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eläuft sich auf 48365, wovon 1401
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anderem die Erhöhung der ärztlich
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Produzenten den Preis regeln könnt
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wiederum ausschließlich jene, welc
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Landgerichts München. Ein Schrifts
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Begründung entbehrt. Sie stützt s
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Autolinie Dachau - OdelzhausenAmper
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Ende der Sommerzeit 1918Amperbote v
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Die neuen Glocken von EtzenhausenAm
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