Kartoffelkrieg anno 1778Amperbote vom 03.12.1944Die Bezeichnung „Kartoffelkrieg“ geht auf ein historisches Vorbild zurück, das in derzweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden ist, und zwar in Verfolg eines gar seltsamenKrieges, der damals um die bayerische Erbfolge ausgebrochen war bzw. auszubrechen drohte.Denn in Wirklichkeit kam zu gar keinen entscheidenden Kämpfen, zu keiner Schlacht. So istdamals das Wort „Kartoffelkrieg" entstanden und es hat sich erhalten bis in unsere Zeit. Imbayerischen Erbfolgekrieg, vor rund 165 Jahren, regierte in dem - von den britischamerikanischenLuftgangstern zerstörten - Mannheimer Fürstenschloss, dem größtenSchlossbau Deutschlands, der wittelsbachische Kurfurst Karl Theodor unseligenAngedenkens. In der äußeren Politik stand er treu zu seinem Vetter, Kaiser Karl VII. Noch beider Kaiser-Wahl 1745 verharrte er <strong>mit</strong> Kurfürst Clemens August von Köln und Friedrich demGroßen in der Opposition gegen das Haus Habsburg, während Kurfürst Maximilian III.Joseph von Bayern auf des letzteren Seite trat. Im Jahre 1761 schlossen die drei Wittelsbachereine neue Hausunion <strong>mit</strong> unverkennbarer Spitze gegen Österreich.Als aber Karl Theodor 1777 auch Kurfürst von Bayern und der Oberen Pfalz geworden warund von Mannheim nach München übersiedeln musste (was ihm In der Seele zuwider war),da trat in seiner außenpolitischen Anschauung ein völliger Umschwung ein. Als un<strong>mit</strong>telbarerNachbar Österreichs war er dazu noch zu sehr diesen nachbarlichen Beeinflussungen ausgesetzt.Entgegen den Bestimmungen des Münchener Vertrages pflegte er gar bald <strong>mit</strong>Österreich vertrauliche Unterhandlungen und ließ sich herbei, die angeblichen AnsprücheÖsterreichs auf den größten Teil von Niederbayern und andere bayrische Besitzungenanzuerkennen. Er tat dies letzten Endes deshalb, um sich der österreichischen Hille zurSicherung des Besitzes von Jülich-Berg In Rheinpreußen gegenüber den AnsprüchenPreußens und zum Schutze der pfälzischen Erbfolge in Bayern gegenüber den Ansprüchen derKurfürstin Maria Antonia von Sachsen zu vergewissern. Diese Bestrebungen Karl Theodors,die im Mai des Jahres 1776 in Wien offiziell besprochen wurden, waren für denösterreichischen Staatskanzler Fürst Kaunitz eine willkommene Gelegenheit, einen altenhabsburgischen Plan wieder aufleben zu lassen, einen Plan, dessen Verwirklichung dasFlussgebiet des Inns und der Isar bis zum Lech an Österreich bringen sollte, trotz dervielfachen Proteste aus allen Kreisen des bayerischen Volkes ließ sich der Kurfürst zu diesemschmachvollen Kuhhandel, zu dieser so elenden Verschacherung eines Teiles seinerbayerischen Lande an Österreich herbei. Nach Abschluss des Vertrages rückten 16österreichische Bataillone und 20 Eskadronen in Niederbayern und in der Oberpfalz ein,besetzten beide Länder und ließen die urbayerische Bevölkerung den Huldigungseid fürÖsterreichs Kaiserin Maria Theresia leisten. Als bekannt wurde, dass Österreich auchOberbayern an sich reißen wolle, da kannte die Wut und Verzweiflung des altbayerischenVolkes keine Grenzen. Sie machte sich in zahllosen Schmähschriften gegen den KurfürstenLuft und bezeichnete diesen offen als einen Verräter an der bayerischen Sache.Durch Ver<strong>mit</strong>tlung der Herzogin Maria Anna von Sulzbach, der Witwe des Herzogs Klemensvon Bayern, erfuhr Friedrich der Große von den wahren Hintergründen dieser politischenEreignisse. Als König von Preußen konnte er eine Macherweiterung Österreichs inSüddeutschland nicht gutheißen. Er forderte von Karl Theodor den Rücktritt von seinen Verpflichtungengegenüber Österreich, die Ungültigkeitserklärung des Vertrags, den sofortigenAbzug der Österreicher aus Bayern und die völlige Integrität des bayerischen Landes.Gleichzeilig stellte Friedrich der Große eine schlagfertige Armee auf, während sich Österreichbemühte, Frankreich auf seine Seite zu bringen. Herzog Karl von Zweibrücken hatteinzwischen - in der Nacht des 7. Februar 1778 - bei einer geheimen Zusammenkunft, die ineiner Dachkammer der Herzog-Max-Burg zu München stattfand, auf Drängen desEberl Hubert, Kreuzbergstr. 6, 85232 <strong>Bergkirchen</strong> Seite 72 15.01.2013
Preußenkönigs und Zureden der Sulzbachischen Herzogin Anna eine Urkunde unterzeichnet,<strong>mit</strong> der er den Verzicht auf die bayerischen Lande zugunsten Österreichs verweigerte.Als diese Ereignisse im Lande Bayern bekannt wurden, feierte das ganze bayerische VolkFriedrich den Großen als den Retter Bayerns. Die Münchener veranstalteten in ihrer Freudeund Dankbarkeit für den König große Kundgebungen und zogen vor dem Bild des Alten Fritz,das im Laden des Buchhändlers Strobl ausgestellt war, den Hut. Da<strong>mit</strong> war der Krieg um diebayerische Erbfolge unvermeidlich, geworden. Im Frühjahr rückte denn auch Friedrich derGroße <strong>mit</strong> 80 000 Mann in Böhmen ein. Aber es kam in diesem Jahr zu keinenentscheidenden Kampfhandlungen, ja es wurde nicht einmal eine regelrechte Schlachtgeschlagen.Die Soldaten - heißt es in einer zeitgenössischen Darstellung — kühlten ihre Kampfeslustlieber an den Kartoffelfeldern als an dem Blut der Feinde. Der preußische Soldatenwitz warda gleich <strong>mit</strong> einer (rettenden Bezeichnung für diese seltsame Kriegführung bei der Hand, ernannte diesen Krieg, der eigentlich keiner war, „Kartoffelkrieg". Einen noch ulkigeren Namenhatten die Österreicher dafür, bei diesen wurde dieser Krieg spöttischerweise„Zwetschgenrummel" genannt, weil auch während der Zwetschgenzeit nicht gekämpft wurde.Durch die Ver<strong>mit</strong>tlung der Kaiserin Katharina II. von Russland kam dann im Frühjahr 1779in dem schlesischen Städtchen Teschen der Friede zustande, der dem Lande Bayern dasschöne Innviertel, die Heimat Adolf Hitlers, um Braunau, Schärding, Ried a. d. Isar usw.kostete. Über 115000 gute Altbayern mussten dadurch zwangsläufig Österreicher werden.Der „Kartoffelkrieg", der „Zwetschgenrummel" war dadurch offiziell beendet.August Sieghart, TraunsteinJubelfeier der <strong>Dachau</strong>er SS<strong>Dachau</strong>, 27. Dezember 1944Wie aus der tiefen, langen Winternacht ein neues Licht siegreich aufersteht, so wird unserdeutsches Volk aus der tiefen Nacht, in die es unsere Feinde für immer stürzen möchten, zueinem neuen, zukunftsfrohen Leben auferstehen. In diesem unerschütterlichen Glaubenbeging unser Volk die Kriegsweihnacht 1944. Im Zeichen dieses deutschenWeihnachtsglaubens stand auch die Feierstunde, zu der am vergangenen Samstag dieAngehörigen und Sippen unserer <strong>Dachau</strong>er allgemeinen SS im Hörnammersaal sichversammelt hatten. Den Sinn und die tiefe Berechtigung der festlichen Stunde umrissHauptsturmführer Schuster in herzlichen Worten, der Begrüßung, die besonders auchKreisleiter Nafziger und den Vertretern der Garnison galten. Der Hauptsturmführer betonte,dass gerade jetzt eine Zeit sei, da jede Gelegenheit ergriffen werden müsse, um dasVerbundenheitsgefühl der Sippen zu starten und die Tradition weiterzuführen. Kameraden ander Front und tote Kameraden würden es nicht verstehen, wenn die Zeit des Jubelfestesvorweg nicht im Kreise der Gemeinschaft begangen würde.Durch den nachtdunklen Raum trug sodann auf brennender Fackel ein Hitlerjunge das ewigeLicht, an welchem der Einheitsführer zunächst das sterbende Licht des sinkenden Jahresentzündete. Hauptsturmführer Schuster hielt vor diesem kleinen Licht Rückblick undAusschau und fand Worte neuer und unabänderlicher Verpflichtung. Er gedachte des heiligenEides, der in einer ernsten und feierlichen Stunde vor der Fahne, freiwillig geleistet, dieMänner immer und untrennbar an den Führer binde, jener Eid, in dem sich mancher guteKamerad bereits vollendet. Er gedachte der Ahnen aus allen deutschen Vergangenheiten her,die in dieser Stunde <strong>mit</strong>ten unter uns seien. Was sie auch berichten würden von deutschemEberl Hubert, Kreuzbergstr. 6, 85232 <strong>Bergkirchen</strong> Seite 73 15.01.2013
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