Die Schaffner und Zugbegleitungsbeamten sollen nicht erst die Beschwerde andererReisender abwarten, sondern gegen Zuwiderhandelnde aus eigenem Antrieb und ohneRücksicht auf die Person nach den gegebenen Bestimmungen einschreiten; nachlässigeBeamte sollen zur Verantwortung gezogen werden.Die ReichstagswahlenAmperbote vom 20. Juni 1903Verstummt sind größtenteils die mehr oder minder drastischen Wahlaufrufe, welche seitWochen in den Blättern sich breitmachten; vorüber sind die lärmenden Wahlversammlungen,in denen die erkorenen Reichstagskandidaten über ihre anders denkenden Kollegen, bzw.deren Parteien eine donnernde Philippika gehalten haben; etwas entmutigt und enttäuscht fürdie Kandidaten, welche vor einigen Tagen noch im Geist sich im Reichstagsgebäude sitzensahen. Der Politische Ascher<strong>mit</strong>twoch ist angebrochen und hat dem Lärmen muss Einhaltgetan; nur diejenigen Blätter, deren befürwortete Kandidaten den Gefahren einer Stichwahlausgesetzt sind, halten das Pulver noch trocken und langweilen geharnischten Kampfrufenihre Leser, bzw. Wähler weiter. Der erste Teil der Entscheidung, die Hauptrollen, hat am 16.Juni seinen Abschluss gefunden. Kandidaten von nicht weniger als 16 verschiedenenFraktionen, Fraktionönchen und Schattierungen haben sich diesmal um die Gunst der Wählerbeworben. Im ganzen Reich ist die Situation kurz wie: Die Hauptwahlen haben für etwa dieHälfte aller 397 Wahlkreise ein definitives Resultat gezeigt, während für die andere HälfteStichwahlen notwendig werden. Was von allen bis jetzt bekannten Wahlresultaten besonders,man möchte sagen unangenehm, in Erscheinung tritt ist das geradezu unheimliche Anwachsender Sozialdemokratie, welche unter anderem beispielsweise von den 23 Wahlkreisen desKönigreiches Sachsen gleich 19 in der Hauptwahl <strong>mit</strong> überwältigender Stimmenmehrheit sichsicherte, während die übrigen vier Kreise für die Sozialdemokraten und die Stichwahlenkommen und voraussichtlich ebenfalls von der alles gleichmachenwollenden Partei gewonnenwerden. Dieser und der übrige Wahlerfolg im Reich hat sogar dem von Bebel redigierten"Vorwärts" den Ausruf von "fast märchenhaften Erfolgen" in die Feder diktiert. Es ist fürjeden Vaterlandsfreund eine traurige Tatsache, dass die Partei, in deren Programm dieverödende Theorie der Gleichberechtigung über allen erworbenen und ererbten Besitzaufgenommen ist welche durch ihre Maulwursarbeit, bestehend in Erregung derUnzufriedenheit der Arbeiterbevölkerung, leider viele Erfolge im Land und Reichaufzuweisen hat. Da fragt man sich <strong>mit</strong> Befremden, zu welchem Zweck werden von Jahr zuJahr Millionen aus dem öffentlichen Verkehr gezogen zur Verbesserung des Loses derArbeiterbevölkerung?Das Gesamtbild der Reichstagswahlen lässt sich <strong>mit</strong> Bestimmtheit noch nicht feststellen. DieMajoritätsparteien des neuen Reichstags werden bilden das Zentrum und dieSozialdemokratie. Ersteres wird in alter Stärke, die Letztere bedeutend verstärkt in die Hallendes Reichstages einziehen. Der Bauernbund ist anscheinend gegen 1898 an Stimmenzahlzurückgegangen. Die Liberale Partei hat sehr schlecht abgeschnitten.Für uns kommt zunächst die Wahlbeteiligung in den Wahlbezirken <strong>Dachau</strong> I und II inBetracht. 1434 Personen waren wahlberechtigt, gewählt haben 826, das ergibt eineBeteiligung von 57 %. Der Rest <strong>mit</strong> 43 % der Wahlberechtigten hat es vorgezogen statt einesAbgeordneten etwas anderes zu wählen. Diese gleichgültigen vermochte also weder derFeiertag, noch das neue, "süße Wahlgeheimnis" zur Urne zu locken. Viel ernster <strong>mit</strong> ihrerEhrenpflicht als Wähler haben es die Bewohner der Landwahlbezirke und von diesenEberl Hubert, Kreuzbergstr. 6, 85232 <strong>Bergkirchen</strong> Seite 24 15.01.2013
wiederum ausschließlich jene, welche der Fahne des Bahnbundes folgen, genommen. Als eingeradezu kurioses Beispiel der Einheit und des Wahleifers, dass seines Gleichen im ganzenReich kaum finden dürfte tritt uns der WahlbezirkOberbachern vor Augen. Von 110 Wahlberechtigtenhaben 109 gewählt und von diesen 109 wählten 106Bauernbund. Es scheint demnach dort selbst zwar vieleKöpfe aber nur einen Sinn zu geben. Nicht minderloben ist auch dem Zentrumswahlbezirk Stotzard,Bezirk Aichach zu zollen, welcher Bezirk sich aus 138Wahlberechtigten zusammensetzte, von denen 135 unddavon 132 Zentrum gewählt worden. Im übrigenschwankt die Wahlbeteiligung der ländlichenBevölkerung im Durchschnitt zwischen 65-85 %.Aus folgender Zusammenstellung können unsere Leserersehen, wie sich die Wahlbeteiligung im Jahr 1898 imVergleich der des Jahres 1903 gestaltete. 1898 warenstimmberechtigt: 23.355. Von diesen wurden von15.775 gültige Stimmen abgegeben, auf das Zentrum8097, Band und 5468 und Sozialdemokratie 1319Stimmen. Beck hatte eine Majorität von 210 Stimmen.Das Wahl recht nicht ausgeübt haben 7524. – 1903waren stimmberechtigt 24.148. Von diesen wurden von18.927 gültige Stimmen abgegeben, auf das Zentrum11.441, Bauernbund 4674 und Sozialdemokratie 2018Stimmen. Der Wahlbezirk Hörzhausen ist nochausstehend.Nachstehend bringen wir eine Zusammenstellung derErgebnisse des Wahlkreises Aichach, wie solche uns<strong>mit</strong>geteilt und, soweit der größte Teil des Bezirksamtes <strong>Dachau</strong> in Betracht kommt, von unsschon <strong>mit</strong>tels Extrablattes veröffentlicht worden sind.Eberl Hubert, Kreuzbergstr. 6, 85232 <strong>Bergkirchen</strong> Seite 25 15.01.2013
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