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Dachau mit Etzenhausen - Schützenverein Hubertus Bergkirchen

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Hochzeit und Tod unserer Ahnen fast an die 300 Jahre zurück bis herauf auf unsere Tage. DieBücher beginnen <strong>mit</strong> dem Jahre 1875. Doch haben sich noch einzelne Bruchstücke erhalten,ganz vergilbte Blätter, die zurückreichen bis zum Jahre 1654 für Trauungseinträge bis zumJahr 1690 für die Taufaufschreibungen. Eigenartigerweise hat sich unter diesen Bruchstückenauch ein Inhaltsverzeichnis gefunden, und zwar noch die Buchstaben A and B: Älbl Baltasarheißt der erste Täufling und diese Taufe dürfte um das Jahr 1640, also noch zur Schwedenzeitstattgefunden haben.Der erste „standesamtliche“ Eintrag, der sich in unserer Stadt erhalten hat: Es ist diedes Johannes Bruneder (wohl von <strong>Dachau</strong>) <strong>mit</strong> der Margarete Haller ans Allach, die stattfandam 25. des Monats des Jahres 1654, vielleicht im Dezember, da dies die letzte Trauung desJahres ist. Es sind vier Zeugen genannt, wie es damals allgemein üblich war, zwei auf Seitendes Bräutigams und zwei auf Seiten der Braut. Der erste Täufling, den wir zu „amtlich"nachweisen können, hieß Johann, Sohn eines Georg Rieger, getauft am 3. Januar 1660.Geschrieben hat diese Blätter Pfarrer Markus Textor, der hier amtierte von 1654 – 1670, dannkurfürstlicher Kaplan zu Schleißheim wurde und Anno 1615 als Pfarrer zu Mauerkirchenstarb. Sterbeeinträge haben sich auf diesen Blättern sieht erhalten. Das haben die <strong>Dachau</strong>erBürger der Köchin des Pfarrern Matthias Frings, eines Rheinländers, zu verdanken. DieserPfarrer und seine Köchin amtierten in <strong>Dachau</strong> zur Zeit des Kulturkampfes 1871—1881 undscheinbar hatte diese Dame wenig Interesse für die kanonischen Bücher der Pfarrei <strong>Dachau</strong>,sondern heizte da<strong>mit</strong> vielmehr den Badeofen des Pfarrhauses. Unser <strong>Dachau</strong>erGeschichtsschreiber Dr. Kübler überraschte sie dabei einmal als junger Student and konntegerade noch die oben beschriebenen Bruckstücke retten. - Dokumente aus dem <strong>Dachau</strong> derSchwedenzeit!Der erste amtlich registrierte Tote des Marktes <strong>Dachau</strong> ist das 6 Tage alte Kind AppoloniaWager, Schusterstöchterlein aus <strong>Dachau</strong>, gestorben den 21. Janaar 1675, im Totenbucheingetragen von Pfarrer Balthasar Wibner (1672 - 1678). Von da an laufen Sterbebücher <strong>mit</strong>einer kleinen Unterbrechung 1753 - 1756 ununterbrochen bis auf unsere Tage derauf,desgleichen die Tauf- und Trauungsregister, die überhaupt keine Lücke aufweisen. WievielGeburten und da<strong>mit</strong> wieviel Freude? Wieviel Hochzeiten und da<strong>mit</strong> wieviel Liebesglück?Wieviel Todesfälle und da<strong>mit</strong> wieviel Leid? Diese jahrhundertealten Bücher in der Pfarr-Registratur von St. Jakob könnten uns unendlich viel aus Alt-<strong>Dachau</strong> erzählen. Das Jahr 1950hält zur Besinnung an. Ziehen wir Vergleichen <strong>mit</strong> dem 50er Jahr der vergangenen zweiJahrhunderte:Anno 1750 gab es 85 Geburten in der Pfarrei. Diese umfasste damals die Ortschaften <strong>Dachau</strong>,<strong>Etzenhausen</strong>, Prittlbach, Goppertshofen, einige Höfe von Webling den Huberbauern(Winterholler) zu Pullhausen und die Einöde Walpertshofen. Von diesen 65 Kindern warennur 2 unehelich (scheinbar waren die Prittlbacher Mädchen nicht recht artig vor zweihundertJahren, denn beide uneheliche Geburten fielen auf Prittlbach). 14 Paare gingen zum Traualtarund 42 Pfarrkinder trug man zum Friedhof, wobei zu beachten ist, dass es damals vierBegräbnisstätten in der Pfarrei gab: Neben dem heutigen „alten Friedhof“ (damalsJocherscher genannt) auch noch den alten Gottesacker um die St.-Jakobs-Pfarrkirche (wo1750 noch 3 Beerdigungen stattfanden), dann den Friedhof zu <strong>Etzenhausen</strong> und den Kirchhofzu Prittlbach. Der letzte Tote des Jahres 1750 war ein 7jähriges Mädchen des Zöllners (!)Paulus Mözger, das in der Amper (beim Schlittschuhlaufen?) ertrank. – Hundert Jahre später:1850.Eine geruhsame, friedvolle Zeit,die Zeit des ausklingenden Biedermeier, die Periode eines gutbürgerlichen Wohlstandes warangebrochen. 36 Einträge zählt das <strong>Dachau</strong>er Taufbuch, davon sieben uneheliche. Allerdingsstarben im selben Jahr von den 56 Neugeborenen bereits wieder 18. Das Trauungsbuchkündet von 14 Paaren, die zum Altar schritten. Schon klingen Namen heraus, die heute nochgeläufig sind zu <strong>Dachau</strong>. So ist als erster Hochzeiter des Jahres 1850 eingetragen Jakob Birg-Eberl Hubert, Kreuzbergstr. 6, 85232 <strong>Bergkirchen</strong> Seite 80 15.01.2013

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