gehängt werde, während der andere bei harter Arbeit nur das Allernötigste erhalte. Im Völkerlebenheiße das Elternpaar Staat und Gesetz. Die Kinder Landwirtschaft und Industrie. DerLetzteren würden alle Wege geebnet. Das Gesetz habe die Industriearbeiter fürsorglich unterseine Fittiche genommen. Was sei nicht alles geschehen in der Gesetzgebung für die Arbeiterdurch die Arbeiterschutzgesetzgebung <strong>mit</strong> ihrer Markelkleberei und allem was drum und dranhänge. Aber der Landwirtschaft zu helfen, daran habe seit Jahrzehnten niemand gedacht. ImGegenteil, wir hätten Parteien, welche den Bauernstand am liebsten auf den Aussterbeetatsetzten. Gerade die Leute, auf deren Leib seit einer Reihe von Jahren die ganze Gesetzgebungsozusagen zugeschnitten worden ist, sei von den Majoritätsparteien und den Regierungen,schrieen jetzt am lautesten über Brotwucher, weil man für landwirtschaftliche Produkte einengesetzlichen Schutz gegen ausländische Bodenerzeugnisse verlange. Man möge sich aberdarüber keiner Täuschung hingeben, wer die Existenz der Landwirtschaft untergrabe,untergrabe auch die vielgerühmte Kultur. Diese Tatsache habe ihre Grundlage in derWeltgeschichte. Wo der Bauernstand zu Grunde gerichtet werde, müssten auch die anderenStände zu Grunde gehen. Der Redner führt Beispiele an aus der Geschichte der Israelitenunter der Regierung des so genannten weisen Salomon, des Römerreiches und Griechenland,sowie Englands, in welch Letzterem man keinen Bauernstand mehr besitze, sondern nur nochPächter habe. Man arbeite den Sozis in die Hände, wenn man den selbstständigenBauernstand zu Grunde gehen lasse, welcher diesem ein Dorn im Auge sei, weil sie einenruinierten Bauernstand leichter für ihre Ziele zu gewinnen hoffen. Warum sollte der Bauerallein nur für Kost und Kleidung ohne jeglichen weiteren Verdienst arbeiten? Man habe allemöglichen Vereine zum Schutz der Tiere, aber von einem für ein zum Schutz der Bauern habeman bis jetzt noch nichts gehört, obwohl er des Schutzes so sehr bedürftig sei. Im Gegenteil.So habe es die Großstadt München für angebracht gehalten, gegen die Erhöhung derGetreidezölle zu agitieren, weil dadurch angeblich das Brot verteuert werden würde. Unddoch wie sie gerade aus den Taschen der Bauern das meiste Geld in die Stadt. Wie viel Geldließen nicht die Söhne der Bauern in München beim Militär sitzen. Die landwirtschaftlichenProdukte bedürfen eines gesetzlichen Schutzes, weil kein Stand eine größere Konkurrenzhabe, als der Bauernstand. Amerika besitze große Flächen jungfräulichen Landes, dessenergiebige Produkte ist <strong>mit</strong>tels der billigen Transport<strong>mit</strong>tel um achtzig Pfennig pro Zentner bisnach Frankfurt am Main verfrachte. Der Redner nennt noch eine Anzahl anderer Länder,welche <strong>mit</strong>hilfe des Großkapitals den landwirtschaftlichen Produkten DeutschlandsKonkurrenz machen. Der Großkapitalismus sei der Räuber a la Kneißl, welcher der Existenzder Bauern und ihre Kinder das Grab schaufeln möchte. Der Bauer habe das Recht derExistenz, wie jeder andere Stand verlange nichts, als auch der von den Vätern ererbtenvaterländischen Scholle weiterzuleben und zu arbeiten. Weil er aber zu dumm und zuvertrauensselig sei und Leuten sein Vertrauen schenkte, welches nicht verdienen, habe er fürseine bescheidenen Ansprüche nicht genügend Hilfe im Gesetzgebungswerk. Der Bauermüsse sich deshalb auf eigene Füße stellen und sich nicht mehr bevormunden lassen. DerRedner polemisiert gegen das Zentrum, welches für direkte geheime Landtagswahlen,Pressefreiheit, gerechtere Verteilung der Lasten, Minderung der Pensionslasten in seinemProgramm zu wirken versprochen und diese Versprechungen nicht gehalten zu haben. DerRedner verlangt weiter eine Verbesserung der Versicherungsgesetze; die Einführung einerallgemeinen staatlichen Versicherung, da<strong>mit</strong> die Aktionäre derPrivatversicherungsgesellschaften aus dem Volk sehr hart bezahlten Prämien die hohenDividenden nicht mehr einschieben könnten; Verminderung der Militärlasten; besserenSchutz des Gewerbes; Einführung des Befähigungsnachweises; Beseitigung der dem Gewerbeerwachsenen Konkurrenz durch die Zuchthausarbeit und Verwendung der Sträflinge zuKultivierungsarbeiten; Ablösung des Bodenzinses; Reform des Steuersystems, insbesonderedie Abänderung des Grundsteuergesetzes; Aufhebung der Privilegien derAktiengesellschaften; Bildung landwirtschaftlicher Berufsgenossenschaften, da<strong>mit</strong> dieEberl Hubert, Kreuzbergstr. 6, 85232 <strong>Bergkirchen</strong> Seite 22 15.01.2013
Produzenten den Preis regeln könnten, den bisher die Börsenjuden machten. Der Rednerschließt <strong>mit</strong> der Mahnung: An den heimatlichen Boden schließt euch an! Den Regierungenaber will er zurufen: An diejenigen, welche den Boden bearbeiten, schließt euch an. Dennwenn einmal der Bauernstand ruinierte ist, werden auch Kanonen und Soldaten den Staatnicht mehr retten können. - Der Hafner Strasser aus Pfaffenhofen gratuliert dem Referentenzu der heutigen Versammlung. Durch die freie Vereinigung sei der erste Schritt zu einergroßen Bauern- und Mittelstandspartei geschehen. - Eisenberger repliziert, in wirtschaftlichenFragen könne man <strong>mit</strong> anderen Parteien gehen. Auch politisch müsse der Bauernbund sich aufeigene Füße stellen und seine Selbstständigkeit waren sowohl gegen den Bund der Landwirtebis sonstige Vereinigungen, wie immer sie heißen. Hierbei streifte er Redner noch dieMissstände bei der Viehhofkasse in München, das Prarerunwesen und den Zwischenhandel. -Der Abgeordnete Schönleber gibt es eine Freude über die heutigen Versammlung und derHoffnungsausdruck, dass dieselbe auch praktische Erfolge bringen möge. Er fordert festenAnschluss an den Bauernbund, welcher der beste Vertreter des Bauern-, Gewerbe- undMittelstandes sei. - Der Einberufer der Versammlung, Josef Mannhardt aus Schwabhausen,sprach seinen Dank aus für den zahlreichen Besuch und den Herren Rednern für ihregediegenen, sachlichen Vorträge. Derselbe wies dann noch in einem für einen Bauern sehrfließenden Vortrag auf eine Anzahl Missstände hin, deren Beseitigung nicht schwer sei, wennman an maßgebenden Stellen den guten Willen habe, berechtigte Wünsche des Volkes zuberücksichtigen. Als solche Wünsche bezeichnete er die Unterlassung des Fleckensystems beider Beschotterung der Staatsstraßen. Sodann befürwortet der Redner unter Hinweis auf diezufrieden stellenden Resultate einer stattlichen Brandversicherung die Verstaatlichung allerVersicherungen, besonders aber der Hagelversicherung. Die staatliche Hagelversicherungkönnte nicht prosperieren, solange die Privatgesellschaften die hagelfreien Gegendenversichern uns die Aktionäre hohe Dividenden einschieben. - Es brachte sodann der HerrVorsitzende eine Resolution ein, in welcher gegen die Kriegsführung der Engländer gegen dieBuren Protest erhoben wurde. Es wurde darin auf den liederlichen Lebenswandel des KönigsEduard von England hingewiesen und darin der "christliche" Wunsch ausgesprochen, esmöchten eben, dem Eduard, die Austern im Halse stecken bleiben. Der Aufsichtsbeamtemachte darauf aufmerksam, die Resolution enthalte eine Beleidigung eines fremdenMonarchen, die strafbar und der Vorsitzende hierfür verantwortlich sei. Auf Antrag desAbgeordneten Dirr wurde die Resolution milder und kürzer gefasst und angenommen. Miteinem Hoch auf den Schutz- und Schirmherren der bayerischen Landwirtschaft, seineköniglichen Hoheit den Prinzregenten von Bayern, sowie einem Hoch auf den Bauernbund,schloss die Versammlung.Eingeschränktes Rauchen in SchlafwagenAmperbote vom 03.01.1903Für alle Reisenden von gewissem Interesse dürfte eine Verfügung des preußischenEisenbahnministeriums sein, welche sich gegen das Rauchen im Schlafwagen richtet,nachdem darüber von Reisenden wiederholt Beschwerde erhoben worden ist. Danach darf inden Schlafwagen, in den Seitengängen und während der Nachtstunden von 10 Uhr abends bis7 Uhr früh überhaupt nicht geraucht werden; in den übrigen Tagesstunden darf nur in denAbteilen bei geschlossenen Türen und nur im Fall der Zustimmung sämtlicher Mitreisendendesselben Abteils geraucht werden. Der Minister ersucht die Eisenbahndirektionen, <strong>mit</strong> allemNachdruck auf die genaueste Beachtung des Rauchverbots in den Schlafwagen hinzuwirken.Eberl Hubert, Kreuzbergstr. 6, 85232 <strong>Bergkirchen</strong> Seite 23 15.01.2013
- Seite 1 und 2: Zeitungsartikel aus dem Amperbotenu
- Seite 6 und 7: Primizfeier in DachauAmperbote vom
- Seite 9: c) die Ersatzreservisten (mit Ausna
- Seite 12 und 13: entlang nach dem Festplatz. Die Son
- Seite 14 und 15: Empfang von Pfarrer WinhartAmperbot
- Seite 19 und 20: eläuft sich auf 48365, wovon 1401
- Seite 21: anderem die Erhöhung der ärztlich
- Seite 25 und 26: wiederum ausschließlich jene, welc
- Seite 27 und 28: Landgerichts München. Ein Schrifts
- Seite 29 und 30: Begründung entbehrt. Sie stützt s
- Seite 31 und 32: abgehe wegen des zu erwartenden gro
- Seite 33 und 34: Autolinie Dachau - OdelzhausenAmper
- Seite 35 und 36: - Dinkl Nikolaus, Gütler in Schwab
- Seite 37 und 38: Ende der Sommerzeit 1918Amperbote v
- Seite 39 und 40: 8. Martin Rabl 31 Werkzeugschleifer
- Seite 41 und 42: Bergkirchen, Welsch aus Etzenhausen
- Seite 43 und 44: Die neuen Glocken von EtzenhausenAm
- Seite 45 und 46: Tägliche Festsetzung des Brotpreis
- Seite 47 und 48: gefallenen Helden der Kriegergedäc
- Seite 49 und 50: war ein Bekenntnis für ein einiges
- Seite 51 und 52: allezeit hilfsbereite Eingreifen de
- Seite 53 und 54: aus Freising, Herrn Regierungsrat W
- Seite 55 und 56: Blümel, der später den Heldentod
- Seite 57 und 58: Kraft, die Leben schafft. Diese Fre
- Seite 59 und 60: Personen, eine Zahl, die bisher noc
- Seite 61 und 62: Altbürgermeister und Ehrenbürger
- Seite 63 und 64: Dachau gedenkt seiner GefallenenAmp
- Seite 65 und 66: Anschließend fanden Besprechungen
- Seite 67 und 68: esonders aber in den beiden großen
- Seite 69 und 70: wie unser ganzes Herz an dieser Hei
- Seite 71 und 72: Arbeitskameraden. Der Obergebietsf
- Seite 73 und 74:
Preußenkönigs und Zureden der Sul
- Seite 75 und 76:
Dachau.Seine Wiege stand in unserem
- Seite 77 und 78:
unserer Gefallenen aber schließt s
- Seite 79 und 80:
empfunden. In dieser Woche laufen n
- Seite 81 und 82:
mann, bürgerlicher Bierbrauer und
- Seite 83 und 84:
mehr als nur der Gastwirt. Seine ru
- Seite 85 und 86:
Er sei nicht ganz mit den Worten He
- Seite 87 und 88:
Auch die Reihenuntersuchungen der R
- Seite 89 und 90:
Behörde, in diesem Falle das Landr
- Seite 91 und 92:
nur noch durch eine vom Stifter der
- Seite 93 und 94:
Arbeit in Dachau durch den Staat wa
- Seite 95 und 96:
Zuerst begann die Arbeit unter sein
- Seite 97 und 98:
Deswegen ist eine von ihnen auch de
- Seite 99 und 100:
Es hat wirklich nichts mit Rührsel
- Seite 101 und 102:
weltlichen Behörden frei zu halten
- Seite 103 und 104:
Immer mehr Mähdrescher im EinsatzR
- Seite 105 und 106:
eklommen" beim Volksfestbier sich i
- Seite 107 und 108:
germeister Franz Xaver Bock, die Ve
- Seite 109 und 110:
und Jugendliche, Frauen und Männer
- Seite 111 und 112:
Gartenbaugruppe suchte den beliebte
- Seite 113 und 114:
zentrum“ zu verweigern, wenn nich
- Seite 115 und 116:
auch die Bürger der Städte und M
- Seite 117 und 118:
Seit 30 Jahren Waldbauernvereinigun
- Seite 119 und 120:
Zum 1. Dezember 1980 hatte die Wald