<strong>Dachau</strong>. Die von der Feuerschützengesellschaft ausgegangene Anregung zur Teilnahmeam Oktoberfestzug wurde überall freudig begrüßt. Die Schützen waren sich ihrer Traditionbewusst und kamen <strong>mit</strong> ihren alten Fahnen, Schützenketten usw. aus allen TeilenOberbayerns. Vom Landkreis <strong>Dachau</strong> hatten zwar 14 Vereine des ehemaligen BayerischenSchützenverbandes zugesagt, aber nur fünf waren erschienen: Aufhausen, Augustenfeld,Einsbach, Bürgerschützen und Feuerschützen <strong>Dachau</strong> sowie Udlding.Die Schützen sammelten im Hofbräuhaus und der Bezirk <strong>Dachau</strong> wurde von der etwa 90Mann starken Stadtmusik Zürich durch die Maximiliansstraße zum Aufstellungsplatz in dieSteinsdorfstraße nach Bogenhausen geleitet. Man traf hier auf viele alte Bekannte aus frühererZeit, die Meisterschützen Hailer Jakl und Fuchs Karl, auch dem deutschen Meister Dietrich-Starnberg konnten wir nach langen Jahren wieder die Hand drücken, der Ex-<strong>Dachau</strong>er GeißlerKarl, Di1lnger und Schallhammer waren zur Stelle. Der Hieber Toni war wie in früherenJahren wieder <strong>mit</strong> der Organisation des Festzugs beschäftigt und hatte die Tafel, die an denehem. Bayer. Schützenverband erinnerte, aus ihrem Versteck geholt. Alle diese Kameradenhaben heute noch die gleiche Liebe zum Schießsport, obwohl die Sorgen der Zeit und desLebens tiefe Furchen in ihr Antlitz gegraben haben. Leider waren die Schützen in zweiAbteilungen aufgespalten, ein Regiefehler der Festzugsleitung, denn dieHauptschützengesellschaft München und eine Anzahl Zimmerstutzengesellschaftenmarschierten unter Nr. 34. während „Der Bund" und die Überzahl der Zimmerstutzenvereineunter Nr. 107 erschienen.Die <strong>Dachau</strong>er traten als geschlossener Bezirk auf und wurden überall freudigst begrüßt. Wardas nun die Sympathie, die sich die <strong>Dachau</strong>er durch ihr alljährlich stattfindendes Volksfesterworben haben? Oder waren, es die strammen Schützenlieseln oder die lustigenJungschützen von Aufhausen und Einsbach, denen der Humor nie ausging? In der Hauptsachebeteiligten sich die älteren Semester am Festzug. Ein Beispiel überzeugter Schützentreue: derSchützenmeister von Aufhausen, der es sich <strong>mit</strong> seinen 82 Jahren nicht nehmen ließ, denanstrengenden, nahezu zwei Stunden währenden Marsch auf dem ungewohnten Pflaster<strong>mit</strong>zumachen.Nach dem Festzug fanden sich die Schützen des Landkreises <strong>Dachau</strong> im Hackerkellerzusammen, wo sie vom Wirt Kiening, einem geborenen <strong>Dachau</strong>er, der bislang denMarthabräu in Fürstenfeldbruck bewirtschaftet hatte aufs beste versorgt wurden. Dann ging esauf die Wiesn, sofern noch die Möglichkeit bestand, überhaupt durchzukommen.Am Sonntag findet eine Delegiertenversammlung der bayer. Schützenvereine statt, die sichnun wieder organisatorisch zusammenschließen wollen. Selbverständlich wird auch derLandkreis <strong>Dachau</strong> vertreten sein.An der Spitze der <strong>Dachau</strong>er Teilnehmer gingen hinter der Fahne der „Bürgerschützen" derehemalige Vorsitzende des Unterkreises <strong>Dachau</strong> vom Bayerischen Schützenverband, JosefMayr, <strong>mit</strong> den Vorstands<strong>mit</strong>gliedern Bürgermeister Deichl und Stadtrat Ernst.Die Volkszähler hatten ihre liebe Not. . .Wie die Bevölkerung auf die Fragen reagierte / Sie wollten den Umsatz nicht angebenFreitag, den 22. September 1950Hunderte von Zählern hatten hatten im Landkreis am 14. und 15. September <strong>mit</strong> dem Einsammelnder Fragebogen Hochbetneb - und nicht wenig Ärger <strong>mit</strong> ihren ,,Patienten", die siebetreuten. Nicht selten mussten sie selbst zur Feder greifen und nachhelfen. Als besondersheikle Frage wurde allgemein auf den Arbeitsstättenbogen die Angabe des UmsatzesEberl Hubert, Kreuzbergstr. 6, 85232 <strong>Bergkirchen</strong> Seite 78 15.01.2013
empfunden. In dieser Woche laufen nun die zusammengestellten Fragebogen der Gemeindenin der Zahlzentrale des Landratsamtes zusammen und werden von dort Ende des Monats andas Statistische Landesamt weitergegeben.Besonders schwer fiel die zeitgerechte Beantwortung der Fragen auf dem Land, wo sich dieBauern die Zeit zum Ausfüllen abstehlen mussen und meist schon vorm Briefschreiben einenHorror haben. Sie drückten sich wie arme Sünder ums Tintenfass herum und schließlich bliebes an der Tochter oder dem Sohn hängen, die noch zur Schule gingen. oder der Zähler mussteselber in den sauren Apfel beißen und zum soundsovielten Male seine schone Handschriftbewundern lassen. Viele waren und blieben misstrauisch, auch wenn ihnen ,,auf Ehr undSeel" versichert wurde, dass alles geheim bleibt und weder Polizei noch Finanz- undWohnungsamt darin Einblick erhalten. Gebrannte Kinder scheuen eben das Feuer undgebrannt wurde man in den letzten Jahrzehnten allzu oft.Manche wussten nicht einmal ihr Geburtsdatum genau, andere hatten ihr kleines Häuslschwarz gebaut und fürchteten nun, man könnte ihnen auf die Spur kommen. Erst dieumständliche Erklärung der Arbeitsweise einer Hollerithmaschine. in der die Namen durchNummern ersetzt werden, konnte die Zweifel einigerma6en zerstreuen. Ein Glück, dass sichdie Zähler <strong>mit</strong> Ersatzvordrucken eingedeckt hatten, denn manche Bogen waren hoffnungslosfalsch ausgefüllt. Proteste gab es vor allem wegen der Umsatzfragen. manche waren trotzverzweifelter Überredungskunst der Zähler nicht zum Ausfüllen zu bewegen.Reibungslos verlief die Zählung in <strong>Dachau</strong>-Ost, wo der Zählungsleiter ganz ausgezeichnetfunktionierte und es seinen ,,Schäflein" recht mundgerecht machte. Dagegen war es im Dulagverständlicherweise besonders schwierig. da die Ausländer sich schon <strong>mit</strong> dem Verstehenschwer taten. Abschließend sei noch erwähnt. dass die Zählung neben Deutschland noch in 46anderen Staaten. einschließlich der Sowjet-Union und der Ostzone. stattfand.Wer glaubt, dass die Deutschen besonders gründlich in der Fragestellung gewesen waren,sicht sich angenehm enttäuscht. wenn er dagegen die Fragebogen der Amerikaner betrachtet.Dort wollte man noch wesentlich mehr wissen, beispielsweise. ob man die Toilettegemeinsam benützt. im Toto gewonnen hat. was man in der vergangenen Woche getan hat u.a. In Frankreich wollte man u. a. wissen. wie die Frau des Hauses zum Haushaltungsvorstandstehe, ob sie legitime Ehefrau oder nur Freundin sei.Zur Beruhigung nochmals allen: Namen sind Schall und Rauch. Zahlen sind alles... .Wir blättern in alten Kirchenbüchern<strong>Dachau</strong>er Nachrichten vom 24.01.1951Zu Beginn eines Jahres pflegt man gern Rückschau zu halten auf die verflossenen zwölfMonate. Der einzelne Mensch tut es. Die Familie zählt Freud und Leid des vergangenenJahres, eine Gemeinde desgleichen. Der Standesbeamte summiert die Geburten, dieTrauungen, die Todesfälle, die Ehescheidungen, blättert zurück auf die Jahresübersichtenfrüherer Zeiten, vergleicht , wägt ab – und schreibt wieder weiter……….Der Standesbeamte im <strong>Dachau</strong>er Rathaus kann bis zum Jahre 1875, also genau dreiviertelJahrhundert, zurückblättern: dann gehen seine standesamtlichen Aufschreibungen au Ende,oder besser gesagt, in diesem Jahre 1875 beginnen sie erst, so wie allgemein in ganz Bayern.Doch leben in unserer Stadt noch einzelne hochbetagte Bürger, die bereits das achte Jahrzehntihres Lebens überschritten haben; aber auch ihre Geburt ist registriert, zwar nicht im Rathaus,in dickbäuchigen Büchern des Kath. Pfarramtes. Dort stehen die kanonisches Bücher, d. h.Tauf-, Trauungs- und Sterberegister fein säuberlich in der Registratur und künden von Geburt,Eberl Hubert, Kreuzbergstr. 6, 85232 <strong>Bergkirchen</strong> Seite 79 15.01.2013
- Seite 1 und 2:
Zeitungsartikel aus dem Amperbotenu
- Seite 6 und 7:
Primizfeier in DachauAmperbote vom
- Seite 9:
c) die Ersatzreservisten (mit Ausna
- Seite 12 und 13:
entlang nach dem Festplatz. Die Son
- Seite 14 und 15:
Empfang von Pfarrer WinhartAmperbot
- Seite 19 und 20:
eläuft sich auf 48365, wovon 1401
- Seite 21 und 22:
anderem die Erhöhung der ärztlich
- Seite 23 und 24:
Produzenten den Preis regeln könnt
- Seite 25 und 26:
wiederum ausschließlich jene, welc
- Seite 27 und 28: Landgerichts München. Ein Schrifts
- Seite 29 und 30: Begründung entbehrt. Sie stützt s
- Seite 31 und 32: abgehe wegen des zu erwartenden gro
- Seite 33 und 34: Autolinie Dachau - OdelzhausenAmper
- Seite 35 und 36: - Dinkl Nikolaus, Gütler in Schwab
- Seite 37 und 38: Ende der Sommerzeit 1918Amperbote v
- Seite 39 und 40: 8. Martin Rabl 31 Werkzeugschleifer
- Seite 41 und 42: Bergkirchen, Welsch aus Etzenhausen
- Seite 43 und 44: Die neuen Glocken von EtzenhausenAm
- Seite 45 und 46: Tägliche Festsetzung des Brotpreis
- Seite 47 und 48: gefallenen Helden der Kriegergedäc
- Seite 49 und 50: war ein Bekenntnis für ein einiges
- Seite 51 und 52: allezeit hilfsbereite Eingreifen de
- Seite 53 und 54: aus Freising, Herrn Regierungsrat W
- Seite 55 und 56: Blümel, der später den Heldentod
- Seite 57 und 58: Kraft, die Leben schafft. Diese Fre
- Seite 59 und 60: Personen, eine Zahl, die bisher noc
- Seite 61 und 62: Altbürgermeister und Ehrenbürger
- Seite 63 und 64: Dachau gedenkt seiner GefallenenAmp
- Seite 65 und 66: Anschließend fanden Besprechungen
- Seite 67 und 68: esonders aber in den beiden großen
- Seite 69 und 70: wie unser ganzes Herz an dieser Hei
- Seite 71 und 72: Arbeitskameraden. Der Obergebietsf
- Seite 73 und 74: Preußenkönigs und Zureden der Sul
- Seite 75 und 76: Dachau.Seine Wiege stand in unserem
- Seite 77: unserer Gefallenen aber schließt s
- Seite 81 und 82: mann, bürgerlicher Bierbrauer und
- Seite 83 und 84: mehr als nur der Gastwirt. Seine ru
- Seite 85 und 86: Er sei nicht ganz mit den Worten He
- Seite 87 und 88: Auch die Reihenuntersuchungen der R
- Seite 89 und 90: Behörde, in diesem Falle das Landr
- Seite 91 und 92: nur noch durch eine vom Stifter der
- Seite 93 und 94: Arbeit in Dachau durch den Staat wa
- Seite 95 und 96: Zuerst begann die Arbeit unter sein
- Seite 97 und 98: Deswegen ist eine von ihnen auch de
- Seite 99 und 100: Es hat wirklich nichts mit Rührsel
- Seite 101 und 102: weltlichen Behörden frei zu halten
- Seite 103 und 104: Immer mehr Mähdrescher im EinsatzR
- Seite 105 und 106: eklommen" beim Volksfestbier sich i
- Seite 107 und 108: germeister Franz Xaver Bock, die Ve
- Seite 109 und 110: und Jugendliche, Frauen und Männer
- Seite 111 und 112: Gartenbaugruppe suchte den beliebte
- Seite 113 und 114: zentrum“ zu verweigern, wenn nich
- Seite 115 und 116: auch die Bürger der Städte und M
- Seite 117 und 118: Seit 30 Jahren Waldbauernvereinigun
- Seite 119 und 120: Zum 1. Dezember 1980 hatte die Wald