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2 Theoretische Grundlagen der Arbeit 422.3.1 Die Anfänge der Bewegten SchuleDie Diskussion um eine Bewegte Schule fand 1983 in einer Tagung desschweizerischen Verbandes für Sport in der Schule (SVSS), unter der Leitung vonUrs Illi, ihren Startpunkt. Ziel dieser Tagung war es, der breiten Öffentlichkeit deneklatanten Anstieg von Rückenbeschwerden bei Schülern bewusst zu machen.Als Ursache wurde der Bewegungseinschränkende Schulalltag angeführt undsomit die Schule als Problemverursacher tituliert.Die gleichzeitig angebotene Lösung setzte dem „Sitzen als Belastung“ das PrinzipBewegung entgegen. Bewegung sollte als aktiv-dynamisches Unterrichtsprinzip,was unter anderem aktives, dynamisches Sitzen beinhaltete, verstanden werden.Weiterhin müsste Lernen „bewegtes Lernen“ (vgl. Illi, 1995, S. 405, zitiert nachThiel, Teubert & Kleindienst-Cachay, 2004, S. 13) werden, was bedeutet, dassLernen auch bewegt, also nicht nur statisch sitzend, geschehen kann.Die Situation der Kinder in der Schule wurde als Hauptursache für diezunehmenden Rückenschmerzen erkannt, und folglich die Notwendigkeit, diesemProblem auch an der Schule entgegen zu wirken. Das Prinzip der BewegtenSchule war geboren und verbreitete sich geradezu rasend.Mitunter lag dies auch an der gerade aufblühenden Reformbewegung, die im Kerndie Forderungen hatte, Kinder so anzunehmen wie sie sind und die Schule alsgemeinsamen Lern-, Lebens- und Erfahrungsraum anzusehen.Bezogen auf die genannte Krise bedeutete dies, dass dem Schulsport nicht nurfachliche und pädagogische Bedeutung, sondern auch erzieherische Aufgabenwie die der Gesundheitserziehung beigemessen und die Idee einer gesundenSchule gefordert wurde. Durch die Integration von Bewegung dieser Kriseentgegenwirken zu können, war dabei das Hauptargument.Die Überlegungen des bewegten Sitzens wurden schnell auf weitere Bausteineder Bewegten Schule übertragen, die in Kapitel 2.2.3 genannt werden. Dabei fandfast ausschließlich die Primarstufe Beachtung, vermutlich deshalb, weil sie imVergleich zu weiterführenden Schulen aufgrund der größeren Freiheiten, die durchdie flexiblere Gestaltung des Tagesablaufes und durch den Lehrplan entstehen,besser geeignet ist (vgl. Regensburger Projektgruppe, 2001, S. 12f.; Thiel et al.,2004, S. 12f.).