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Publikation „Wir sind daran nicht ganz unbeteiligt“ - voestalpine

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Die Anderen<br />

Mitarbeiterbeteiligung in Österreich.<br />

Ein System steht noch am Anfang.<br />

Eine Beteiligung der MitarbeiterInnen in Form einer Gewinnbeteiligung gibt es in zahlreichen<br />

österreichischen Unternehmen. Eine Beteiligung am eigenen Betrieb mittels Aktienerwerb<br />

hat jedoch hierzulande wenig Tradition. Erst allmählich kommt Bewegung in<br />

das Thema.<br />

Erste Kapitalbeteiligungen in Aktiengesellschaften<br />

Im Rahmen der vermehrten Börsengänge von Aktiengesellschaften in den 90er Jahren bieten<br />

auch in Österreich einige Unternehmen ihren MitarbeiterInnen an, zu günstigen Konditionen<br />

Aktien zu erwerben. Anfänglich <strong>sind</strong> dies einmalige Angebote (z. B. VA Tech), bisweilen<br />

werden diese Aktionen wiederholt (z. B. OMV, RHI, Erste Bank). Hinter diesen Angeboten<br />

steht die Überlegung, die eigene Belegschaft am Unternehmensgewinn teilhaben zu lassen<br />

und mit dem Aktienbesitz auch die Identifikation und Motivation der MitarbeiterInnen zu<br />

steigern. Erst vor dem Hintergrund unternehmensspezifischer Herausforderungen werden<br />

diese Angebote auch in einen strategischen Kontext gestellt: Die Herausforderung kann eine<br />

Insolvenz sein (z. B. AMAG), eine möglicherweise existenzbedrohende Marktkonzentration<br />

(z. B. Oberbank) oder auch die Tendenz zur Vollprivatisierung staatlicher Beteiligungen<br />

(z. B. Flughafen Wien, <strong>voestalpine</strong>). In diesen Fällen wird versucht, durch kollektives Eigentum<br />

(AMAG, Flughafen Wien) oder gebündelte Stimmrechte (Oberbank, <strong>voestalpine</strong>) Stabilität in<br />

die Eigentümerstruktur und Unternehmensentwicklung zu bringen.<br />

Wachsendes Interesse der Wissenschaft<br />

Diese ersten Konzepte für eine Kapitalbeteiligung für MitarbeiterInnen werden in Österreich<br />

nur in geringem Umfang wissenschaftlich begleitet. Erste Sammelbände, die unterschiedliche<br />

Aspekte der Thematik analysieren, werden von den Sozialpartnern in den 90er Jahren<br />

herausgegeben 1 . Die bisher einzige österreichweite wissenschaftliche Untersuchung über<br />

die Motivation für und die Verbreitung von Mitarbeiterbeteiligungen wird auf Initiative der<br />

Bundesarbeitskammer und der Bundeswirtschaftskammer unter Mitwirkung der Fachhochschule<br />

Wiener Neustadt durchgeführt 2 . In weiterer Folge entstehen erste Forschungsarbeiten 3 ,<br />

juristische <strong>Publikation</strong>en 4 und auch einige Diplomarbeiten und Dissertationen zum Thema,<br />

die in Einzelfällen auch als Monografien veröffentlicht werden 5 . Ein Zeichen zunehmender<br />

wissenschaftlicher Aufmerksamkeit ist auch das auf der Universität Salzburg im Jänner 2010<br />

durchgeführte Symposium „Mitarbeiterbeteiligung in der Krise“, zu dem mittlerweile ein<br />

Tagungsband erschienen ist 6 .<br />

Steuerliche Förderung von Mitarbeiterbeteiligungen<br />

Die seit einigen Jahren bestehende Förderung des Aktienerwerbs von MitarbeiterInnen<br />

wird im Rahmen des Kapitalmarktoffensive-Gesetzes 2001 von 10.000 auf 20.000 Schilling<br />

(1.460 Euro) verdoppelt. In den Jahren 2007 und 2008 wird vor dem Hintergrund einer<br />

geplanten Steuerreform über eine weitere Anhebung dieses Steuerfreibetrages auf bis zu<br />

2.500 Euro diskutiert. Für kurze Zeit bekommen damals Mitarbeiterbeteiligungen in der<br />

öffentlichen Diskussion erhöhte Aufmerksamkeit. Sozialpartner und Banken und auch das<br />

Wirtschafts- und Finanzministerium veranstalten Symposien zum Thema. Nach Änderungen<br />

in der Regierungskonstellation wird die Diskussion zur Novellierung der steuerlichen<br />

Förderung von Kapitalbeteiligungen allerdings beendet.<br />

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