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Publikation „Wir sind daran nicht ganz unbeteiligt“ - voestalpine

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10 Jahre Mitarbeiterbeteiligung<br />

Wo liegt für Sie die Grenze, Herr Schaller?<br />

Können Sie sich 25 % vorstellen?<br />

Schaller<br />

Vorstellen kann ich mir alles, auch 25 %<br />

plus eine Aktie (lacht). Aber mir ist wichtig,<br />

dass wir diese erste Grenze, die wir erreicht<br />

haben, die 10 %, auch langfristig halten.<br />

Dann können wir im Falle einer feindlichen<br />

Übernahme nie von der Börse genommen<br />

werden. Um diese Schutzfunktion langfristig<br />

zu sichern, braucht es einen gewissen Spielraum,<br />

das stimmt, aber was von zentraler<br />

Bedeutung ist: Wir müssen den Spielraum,<br />

den wir jetzt haben, <strong>nicht</strong> nur halten, sondern<br />

auch erweitern!<br />

„Die langfristigen,<br />

strategischen Aspekte <strong>sind</strong><br />

wichtig und <strong>nicht</strong> der<br />

kurzfristige, mögliche Profit.“<br />

Eder<br />

Da bin ich Ihrer Meinung – wir müssen den<br />

Ausbau der Mitarbeiterbeteiligung um das<br />

eine oder andere Prozent durchaus noch<br />

weiter forcieren. Was mich dabei besonders<br />

freut, ist, dass es da auch von Seiten der<br />

Mitarbeiter einen gewissen Druck gibt, die<br />

Mitarbeiterbeteiligung auszubauen; sie <strong>sind</strong><br />

durchaus bereit, noch mehr Geld für das<br />

Unternehmen in die Hand zu nehmen und<br />

zu investieren – etwas Besseres kann einem<br />

Vorstand gar <strong>nicht</strong> passieren.<br />

Schaller<br />

Weil Sie die Mitarbeiter ansprechen – da hat<br />

es meiner Meinung nach eine bedeutende<br />

Entwicklung gegeben. Früher hat sich doch<br />

keiner wirklich mit Aktien beschäftigt, heute<br />

schauen die Mitarbeiter fast täglich auf den<br />

8<br />

Hans-Karl Schaller<br />

Börsenkurs. Mehr noch: Sie wissen auch,<br />

dass es bei unserer Mitarbeiterbeteiligung<br />

um langfristige Entwicklungen geht. Ich<br />

erinnere nur <strong>daran</strong>, dass viele Mitarbeiter<br />

auch in der Krise in Aktien investiert haben,<br />

in dem Wissen und Vertrauen, dass es bald<br />

wieder bergauf geht. Und das ist genau das,<br />

was uns Belegschaftsvertretern wichtig ist –<br />

die langfristigen, strategischen Aspekte und<br />

<strong>nicht</strong> unbedingt der kurzfristige, mögliche<br />

Profit.<br />

Eder<br />

Wenn ich früher in den Betrieb gekommen<br />

bin, dann ist es meistens um die Sicherheit<br />

der Arbeitsplätze gegangen, um Investitionen;<br />

heute fragen mich die Mitarbeiter<br />

am Hüttenflur, wie sich der Kapitalmarkt,<br />

unser Aktienkurs usw. entwickelt, ich finde<br />

das faszinierend! Das hat zu einem <strong>ganz</strong><br />

anderen Verständnis geführt, warum der<br />

Kapitalmarkt wichtig ist für uns und keine<br />

Bedrohung, wenn man ihn richtig nutzt.<br />

Verständnis ist ein gutes Thema: Hat die<br />

Mitarbeiterbeteiligung auch zu einem besseren<br />

Verständnis geführt zwischen Betriebsrat<br />

und Vorstand?<br />

Eder<br />

Also, es hat schon jeder noch seine ihm<br />

eigene Verantwortung und seine Rolle im<br />

Unternehmen, <strong>daran</strong> kann und soll auch die<br />

Mitarbeiterbeteiligung <strong>nicht</strong>s ändern. Aber<br />

sie hat, glaube ich, schon auf beiden Seiten<br />

den Horizont und das Verständnis erweitert.<br />

Schaller<br />

Da hat sich schon was getan, ja. Wir gehen<br />

sehr respektvoll miteinander um. Nur ein<br />

Beispiel: Wir haben ja im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligung<br />

auch ein zusätzliches<br />

Mitglied im Aufsichtsrat, aber wir haben das<br />

von Betriebsratsseite her nie als Machtposition<br />

gesehen, als Druckmittel.<br />

Eder<br />

Dass wir beim Thema Mitarbeiterbeteiligung<br />

auch unter schwierigsten Verhältnissen<br />

vernünftig miteinander umgehen können,<br />

das haben wir ja die letzten zwei Jahre<br />

über bewiesen, da hat es nie den Versuch<br />

gegeben, über die Mitarbeiterbeteiligung

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